Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Nebel weicht

Der Nebel weicht

Titel: Der Nebel weicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
Welt.
    „Aber“ (ich bin) „nicht ge­kom­men“, (um über) „mich selbst zu re­den, Hel­ga.“ (Ich woll­te mich nur) „Ver­ab­schie­den.“
    „Wo“ (bist du zu er­rei­chen? Ich muß mit dir in Ver­bin­dung blei­ben, falls er wie­der zu­rück­kommt.)
    „Ich schrei­be“ (und ge­be dir mei­ne Adres­se.)
    „Oder du gibst die Nach­richt ei­nem Sen­si­ti­ven.“ (Das frü­her üb­li­che Sys­tem der Nach­rich­ten­über­mitt­lung ist über­holt.)
    Das al­so auch? Ich er­in­ne­re mich noch gut an den al­ten Mis­ter Bur­ne­veldt, der in sei­ner blau­en Uni­form die Stra­ße ent­lang­schlurf­te, als ich noch ein klei­nes Mäd­chen war. Er hat­te im­mer ein Bon­bon für mich.
    „Al­so, ich ha­be all­mäh­lich Hun­ger“, sag­te Hel­ga. (Ge­hen wir ge­mein­sam zum) „Mit­tages­sen?“
    (Nein, dan­ke. Ich füh­le mich nicht da­nach.) Shei­la er­hob sich. „Leb wohl, Hel­ga.“
    „Nicht leb wohl, Shei­la. Wir wer­den dich wie­der­se­hen, und dann wirst du völ­lig wohl­auf sein.“
    „Ja“, ent­geg­ne­te Shei­la. „Dann wer­de ich wohl­auf sein. Aber trotz­dem: leb wohl.“
    Sie ver­ließ das Bü­ro und das Ge­bäu­de. Es wa­ren jetzt mehr Leu­te un­ter­wegs, und sie misch­te sich un­ter sie. Ein Haus­ein­gang auf der an­de­ren Sei­te der Stra­ße bot sich als Ver­steck an.
    Sie hat­te nicht das Ge­fühl, Ab­schied zu neh­men. Es war nur ei­ne große Lee­re in ihr, als ob Kum­mer, Ein­sam­keit und Ver­wir­rung ein­an­der ge­gen­sei­tig ver­schlun­gen hät­ten. Hin und wie­der husch­te ei­ner der Schat­ten durch ihr Den­ken, aber sie schreck­ten sie nicht mehr. Bei­na­he ta­ten sie ihr leid. Ar­me Ge­spens­ter! Sie wür­den bald ster­ben.
    Sie sah Hel­ga her­aus­kom­men und die Stra­ße ent­lang­ge­hen, ir­gend­wo­hin, wo sie ein ein­sa­mes Mit­tages­sen zu sich neh­men wür­de, be­vor sie zur Ar­beit zu­rück­kehr­te. Shei­la lä­chel­te und schüt­tel­te ein we­nig den Kopf. Ar­me tüch­ti­ge Hel­ga!
    Dann ka­men Gru­ne­wald und Man­zel­li her­aus und nah­men, in ihr Ge­spräch ver­tieft, den­sel­ben Weg. Shei­las Herz tat einen klei­nen Sprung. Ih­re Hand­flä­chen wa­ren kalt und feucht. Sie war­te­te, bis die Män­ner nicht mehr zu se­hen wa­ren, über­quer­te dann wie­der die Stra­ße und be­trat er­neut das In­sti­tut.
    Ih­re Ab­sät­ze auf der Trep­pe klap­per­ten laut. Sie at­me­te tief durch und ver­such­te sich zu be­ru­hi­gen. Als sie den sieb­ten Stock er­reicht hat­te, blieb sie einen Mo­ment lang ste­hen, wäh­rend sie dar­auf war­te­te, die Selbst­kon­trol­le zu er­lan­gen, die nö­tig war. Dann rann­te sie durch den Kor­ri­dor zum Phy­sikla­bor.
    Die Tür stand of­fen. Sie zö­ger­te wie­der und blick­te auf die un­fer­ti­ge Ma­schi­ne in der Mit­te des Raums. Hat­te Gru­ne­wald ihr nicht et­was über ir­gend­ei­nen phan­tas­ti­schen Plan er­zählt, der …? Egal. Er konn­te nicht funk­tio­nie­ren. Er und Man­zel­li und der Rest der klei­nen Ban­de von Um­keh­rern wa­ren ver­rückt.
    Bin ich ver­rückt? frag­te sie sich. Falls ja, wohn­te ihr ei­ne da­für er­staun­li­che Kraft in­ne. Für das, was sie vor­hat­te, brauch­te sie mehr Ent­schlos­sen­heit als da­für, sich einen Pis­to­len­lauf in den Mund zu schie­ben und den Ab­zug zu drücken.
    Die Elek­tro­schock-Ma­schi­ne lag wie ir­gend­ein ge­pan­zer­tes Un­tier ne­ben dem Tisch. Sie ar­bei­te­te rasch, jus­tier­te sie. Sie hat­te sich wäh­rend ih­rer Iso­la­ti­on auf Long Is­land tat­säch­lich an Pe­tes Wut bei ih­rer frü­he­ren Ver­wen­dung er­in­nert; und Kear­nes hat­te ihr, froh dar­über, daß sie end­lich et­was ge­fun­den hat­te, das sie in­ter­es­sier­te, nur zu be­reit­wil­lig all die Fach­bü­cher be­sorgt, um die sie bat. Sie lä­chel­te wie­der. Ar­mer Kear­nes! Wie sehr sie ihn doch ge­narrt hat­te.
    Die Ma­schi­ne summ­te, wäh­rend sie sich er­wärm­te. Shei­la nahm ein klei­nes Päck­chen aus ih­rer Hand­ta­sche und wi­ckel­te es aus. Sprit­ze, Na­del, ei­ne Fla­sche mit Be­täu­bungs­mit­tel, Elek­tro­den­pas­te, ei­ne Schnur, die sie am Schal­ter be­fes­ti­gen konn­te, um ihn mit den Zäh­nen zu be­tä­ti­gen. Und auch einen Zeit­schal­ter zur

Weitere Kostenlose Bücher