Der Nebel weicht
Welt.
„Aber“ (ich bin) „nicht gekommen“, (um über) „mich selbst zu reden, Helga.“ (Ich wollte mich nur) „Verabschieden.“
„Wo“ (bist du zu erreichen? Ich muß mit dir in Verbindung bleiben, falls er wieder zurückkommt.)
„Ich schreibe“ (und gebe dir meine Adresse.)
„Oder du gibst die Nachricht einem Sensitiven.“ (Das früher übliche System der Nachrichtenübermittlung ist überholt.)
Das also auch? Ich erinnere mich noch gut an den alten Mister Burneveldt, der in seiner blauen Uniform die Straße entlangschlurfte, als ich noch ein kleines Mädchen war. Er hatte immer ein Bonbon für mich.
„Also, ich habe allmählich Hunger“, sagte Helga. (Gehen wir gemeinsam zum) „Mittagessen?“
(Nein, danke. Ich fühle mich nicht danach.) Sheila erhob sich. „Leb wohl, Helga.“
„Nicht leb wohl, Sheila. Wir werden dich wiedersehen, und dann wirst du völlig wohlauf sein.“
„Ja“, entgegnete Sheila. „Dann werde ich wohlauf sein. Aber trotzdem: leb wohl.“
Sie verließ das Büro und das Gebäude. Es waren jetzt mehr Leute unterwegs, und sie mischte sich unter sie. Ein Hauseingang auf der anderen Seite der Straße bot sich als Versteck an.
Sie hatte nicht das Gefühl, Abschied zu nehmen. Es war nur eine große Leere in ihr, als ob Kummer, Einsamkeit und Verwirrung einander gegenseitig verschlungen hätten. Hin und wieder huschte einer der Schatten durch ihr Denken, aber sie schreckten sie nicht mehr. Beinahe taten sie ihr leid. Arme Gespenster! Sie würden bald sterben.
Sie sah Helga herauskommen und die Straße entlanggehen, irgendwohin, wo sie ein einsames Mittagessen zu sich nehmen würde, bevor sie zur Arbeit zurückkehrte. Sheila lächelte und schüttelte ein wenig den Kopf. Arme tüchtige Helga!
Dann kamen Grunewald und Manzelli heraus und nahmen, in ihr Gespräch vertieft, denselben Weg. Sheilas Herz tat einen kleinen Sprung. Ihre Handflächen waren kalt und feucht. Sie wartete, bis die Männer nicht mehr zu sehen waren, überquerte dann wieder die Straße und betrat erneut das Institut.
Ihre Absätze auf der Treppe klapperten laut. Sie atmete tief durch und versuchte sich zu beruhigen. Als sie den siebten Stock erreicht hatte, blieb sie einen Moment lang stehen, während sie darauf wartete, die Selbstkontrolle zu erlangen, die nötig war. Dann rannte sie durch den Korridor zum Physiklabor.
Die Tür stand offen. Sie zögerte wieder und blickte auf die unfertige Maschine in der Mitte des Raums. Hatte Grunewald ihr nicht etwas über irgendeinen phantastischen Plan erzählt, der …? Egal. Er konnte nicht funktionieren. Er und Manzelli und der Rest der kleinen Bande von Umkehrern waren verrückt.
Bin ich verrückt? fragte sie sich. Falls ja, wohnte ihr eine dafür erstaunliche Kraft inne. Für das, was sie vorhatte, brauchte sie mehr Entschlossenheit als dafür, sich einen Pistolenlauf in den Mund zu schieben und den Abzug zu drücken.
Die Elektroschock-Maschine lag wie irgendein gepanzertes Untier neben dem Tisch. Sie arbeitete rasch, justierte sie. Sie hatte sich während ihrer Isolation auf Long Island tatsächlich an Petes Wut bei ihrer früheren Verwendung erinnert; und Kearnes hatte ihr, froh darüber, daß sie endlich etwas gefunden hatte, das sie interessierte, nur zu bereitwillig all die Fachbücher besorgt, um die sie bat. Sie lächelte wieder. Armer Kearnes! Wie sehr sie ihn doch genarrt hatte.
Die Maschine summte, während sie sich erwärmte. Sheila nahm ein kleines Päckchen aus ihrer Handtasche und wickelte es aus. Spritze, Nadel, eine Flasche mit Betäubungsmittel, Elektrodenpaste, eine Schnur, die sie am Schalter befestigen konnte, um ihn mit den Zähnen zu betätigen. Und auch einen Zeitschalter zur
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