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Der Novembermörder

Der Novembermörder

Titel: Der Novembermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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einen Unruhemoment darstellte. Birgitta warf eine Frage ein: »Wirkte er, als ob er unter Drogen stand?«
    »Gut möglich. Aber der Kerl ist ja sowieso bekannt für sein hitziges Temperament, deshalb ist es schwer, das sicher zu sagen«, antwortete Tommy.
    »Aber kann es einen Zusammenhang zwischen von Knecht und den beiden Mistkerlen geben? Hing unser feiner Millionär etwa am Stoff?«
    Wieder war es Birgitta, die die Frage stellte, die sich alle durch den Kopf gehen ließen. Schließlich antwortete Jonny.
    »Darauf deutet nichts von dem hin, was wir bisher gefunden haben. Wie alle dicken Fische hat er natürlich Dreck am Stecken, aber dabei geht es um Unregelmäßigkeiten bei ausländischen Aktiengeschäften. Wohl kaum Bobos und Lillis’ Kragenweite. Nein, der einzige Berührungspunkt ist die Berzeliigatan. Dass sie dort dicht beieinander gewohnt haben, Torsson über von Knechts Wohnung und Lillis auf der anderen Straßenseite.«
    Frederik bat ums Wort: »Wir haben Lillis überprüft. Er ist im August aus Kumla entlassen worden, nachdem er sechs seiner acht Jahre abgesessen hatte. Er war für schwere Drogendelikte, schwere Misshandlung und Mordversuch verurteilt worden. ›Gute soziale Prognose, weil Lars Johannesson die Wohnung und ein kleineres Geschäft von einer älteren Verwandten übernehmen kann‹, steht in den Papieren. Diese ältere Verwandte ist eine unverheiratete Tante von Bobo und Lillis. Sie bekam im Juni dieses Jahres einen Blutpfropfen im Hirn und liegt jetzt gelähmt im Vasa-Krankenhaus. Offenbar geht es ihr inzwischen besser, aber sie würde nicht allein in der Wohnung in der Berzeliigatan zurechtkommen. Die Gute wird einen Platz in einem Pflegeheim bekommen. Laut Kumla war Bobo Torsson derjenige, der alles Praktische hinsichtlich Übernahme der Wohnung und des Ladens geregelt hat. Als Lillis rauskam, war alles fix und fertig.«
    Irene fiel der Hauspostumschlag ein, den sie vor der Besprechung in die Hand gedrückt bekommen hatte. Nachdem sie schnell die Papiere überflogen hatte, meldete sie sich: »Am Samstag habe ich das Rauschgiftdezernat um etwaige Informationen über Bobo Torsson gebeten. Heute Morgen habe ich sie gekriegt. Er ist dreimal wegen Drogenbesitz verurteilt worden. Jedes Mal ist er in verschiedenen Clubs und Diskos in Razzien geraten. Zum ersten Mal 1983, das zweite Mal 1985 und das dritte Mal 1989. Die ersten beiden Male hat er Bewährung gekriegt, da er jeweils nur kleine Mengen bei sich hatte. 1989 ist er zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er ist im gleichen Club geschnappt worden, in dem Lillis unter so dramatischen Umständen festgenommen wurde! Torsson befand sich draußen unter dem Publikum, als die Polizei den Laden gestürmt hat, er hatte zehn Gramm Kokain bei sich. Ein bisschen zu viel für den Eigenbedarf, wie das Gericht fand. Lillis und noch so ein Drogenboss, Tony Larsson, waren im Büro des Clubs und schafften es nicht einmal mehr, den Versuch zu starten, den ganzen Shit zu verstecken, der in einer Tüte auf dem Schreibtisch lag. Sie sind buchstäblich mit den Fingern im Dreck erwischt worden. Beide hatten Kokain gesnifft und waren reichlich angetörnt. Beide waren bewaffnet. Der folgende Schusswechsel war heftig. Tony wurde von einem Kollegen in die Schulter geschossen, was zu großen Diskussionen in den Massenmedien führte«, womit Irene ihr hastiges Resümee abschloss.
    Andersson unterbrach das folgende Schweigen.
    »Aha, dann war Bobo also damals schon in Lillis’ Kreisen. Und dann haben sie natürlich mit dem Stoff weitergemacht, alle beide! Obwohl Lillis eher auffiel. Er ist auch brutaler und hat eine Schwäche für Waffen und peng, peng! Logischerweise ist er deshalb unzählige Male festgenommen worden. Während der gewandte Bobo Torsson sich besser getarnt hat. ›Modefotograf‹, na, vielen Dank! Er hat sich in den richtigen Insiderkreisen bewegt und konnte dort ungestört dealen. Irgendwas sagt mir, dass es an der Zeit ist, das Rauschgiftdezernat mit einzubeziehen.«
    Alle nickten zustimmend. Zum einen würde das ihr bereits bis zum Äußersten beanspruchtes Ermittlungsteam entlasten, aber vor allem wussten die Ermittler der Drogenabteilung einfach viel besser Bescheid über die aktuellen Verhältnisse in den Göteborger Drogenkreisen.
    Zufrieden mit diesem Beschluss sagte der Kommissar: »Wir machen zehn Minuten Kaffeepause, während wir auf den Brandtechniker Pelle warten, oder wie immer er auch heißen mag.«
    Alle nahmen dankbar die

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