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Der Novize des Assassinen: Roman (German Edition)

Der Novize des Assassinen: Roman (German Edition)

Titel: Der Novize des Assassinen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Lake
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ausgebrannt hatte und stolz und aufrecht vor sie hintreten konnte  – als Dämon, aber ein Dämon, der den Mord an seinem Vater gerächt hatte.
    Ja. Es würde wehtun, es würde brennen, doch was am Ende von ihm übrig blieb, würde gut und rein sein  – so, wie das Feuer die klebrige Nässe aus Seetang herausbrannte und nur hartes Salz zurückließ, wertvoller, aber zuvor unter weicher grüner Haut verborgen.
    Er lehnte sich seufzend zurück. Er würde mit Shūsaku gehen und so viel wie möglich lernen. Und dann, wenn er stark genug war, würde er den Kampf zu seinen Feinden tragen.
    »Diese Mädchen, die du erwähnt hast …«, sagte Hirō zu Shūsaku. »Die bei dieser weisen Frau leben. Sind sie wirklich so hübsch?«
    »Schön wie Kirschblüten.«
    Tarō spürte die Wut immer noch in sich, die wie ein Fels gegen seine Brust drückte, doch er konnte sich ein Lächeln über seinen Freund nicht verkneifen. Hirō legte ihm einen Arm um die Schultern. »Ich verspreche dir«, sagte er, »dass ich dir helfen werde, deine Mutter zu finden, sobald wir können. Und ich werde dir auch dabei helfen, Rache zu nehmen.«
    Tarō lächelte. »Danke, Hirō.«
    »Aber zuerst«, fuhr Hirō fort, »besuchen wir diese hübschen Mädchen.«
    Tarō lachte und versetzte Hirōs Arm einen spielerischen Faustschlag.
    »Na, na, Jungs«, mahnte Shūsaku, »legt euch jetzt schlafen. Müdigkeit ist beinahe so tödlich, wie ich es bin.«

Kapitel 9
    Tarō war sterbenshungrig.
    Stunden waren vergangen, und die Zikaden sangen. Er nahm an, dass die Sonne inzwischen untergegangen sein musste. Er blickte zu Hirō, der an der gegenüberliegenden Wand der Hütte saß und seine paar Habseligkeiten einsammelte, und er sah am fleischigen Hals des anderen Jungen eine Ader pochen. Shūsaku schnarchte noch in einer Ecke.
    Tarō leckte sich die Lippen, und seine Zunge fuhr über seine scharfen Zähne.
    Nur einen Biss.
    Er bohrte die Fingernägel in die Handflächen, angewidert von sich selbst. Ist das wirklich so, wenn man ein Kyūketsuki ist? , dachte er. Werde ich über meine Freunde herfallen?
    Doch dann blickte Hirō auf und lächelte ihn an. Der improvisierte Verband bedeckte seine Wange, in seinem Gesicht klebte Blut, das er vergossen hatte, um seinen Freund zu verteidigen, und Tarō spürte eine Woge der Zuneigung zu dem großen Ringer, der nicht gezögert hatte, es mit zahlreichen Angreifern aufzunehmen, als es nötig gewesen war. Und die Röte, die Tarōs Welt überzogen hatte, als er diese Ader hatte pochen sehen, verschwand wie Nebel in der Morgensonne.
    Tarō wurde klar: Wenn er Hunger hatte, musste Hirō ebenfalls hungrig sein. Der Seetang, den er am Abend zuvor gesammelt, getrocknet und gegessen hatte, konnte ihn nicht lange satt gemacht haben. Tarō stand auf und öffnete die Tür einen Spaltbreit  – es war stockdunkel.
    »Ich gehe jagen«, sagte er. Er schlich zwischen den Bäumen hindurch und legte einen Pfeil an. Die Sehne war nass und hatte vermutlich an Geschmeidigkeit verloren, doch er hoffte, dass es für einen Schuss auf kurze Distanz noch reichen würde. Er achtete darauf, die Füße lautlos aufzusetzen und seinen Schatten zu verbergen, indem er sich von Baum zu Baum bewegte. Er war nicht weit gegangen, als er ein Eichhörnchen auf einem Ast sitzen sah. Er zielte und schoss. Der Pfeil flog schnurgerade, wenn auch nicht so schnell wie gewohnt. Er traf das Eichhörnchen hinter der Schulter und schleuderte es vom Baum. Doch er war nicht tief genug eingedrungen, und Tarō musste dem Tier, das er auf dem Boden fand, den Hals brechen.
    Tarō brachte das Eichhörnchen zur Hütte, spießte es auf einen dünnen, grünen Zweig und briet es über dem Feuer. Dann gab er es Hirō. »Danke, dass du mir geholfen hast«, sagte er.
    »Ich habe geschworen, dir immer beizustehen«, entgegnete Hirō. »Und außerdem hat mir der Kampf Spaß gemacht.« Er lachte, doch seine Hand schlich unbewusst zu seiner Wange und zupfte an dem Verband über seiner Wunde herum.
    Nachdem er ein paar Bissen gegessen hatte, gab er das gebratene Eichhörnchen Tarō, der es dankbar annahm. Er biss in das zarte Fleisch eines Beins, kaute und schluckte.
    Und musste fürchterlich würgen.
    Das Fleisch schien sich in seinem Mund in etwas Scharfkantiges, Raues verwandelt zu haben, das in seinen Gaumen und die Zunge schnitt, als sei es mit Stacheln versehen. Er hustete und keuchte, spuckte den Bissen aus und griff sich an die Kehle.
    Ich ersticke , dachte er. Sterbe.
    Doch

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