Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Orksammler

Der Orksammler

Titel: Der Orksammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lossau , Jens Schumacher
Vom Netzwerk:
schreiend, unter Tränen. Es war, als wäre ein Teil von mir selbst gestorben in jener Sekunde, in jenem grässlichen Raum tief unter der Erde.«
    Sie begann zu schluchzen, bettete ihr Gesicht an Hippolits Hals, wozu sie sich ein wenig nach unten beugen musste. »Oh, Meister H., ich flehe Sie an: Gehen Sie nicht mehr nach dort unten! Jemand wie Sie darf nicht … bitte, Sie müssen es mir versprechen: Steigen Sie nie wieder in die lauernde Finsternis hinab!«
    Hippolit, verwirrt über den Gefühlsausbruch des Mädchens, das er noch am Vortag, bei ihrem Zusammentreffen mit dem Schlägertrio, denkbar anders erlebt hatte, legte aus Reflex die Arme um ihre Schultern. Sofort schmiegte sie sich enger an ihn. Feste runde Brüste drückten gegen seine Rippen. Hippolit spürte, wie sich eine seit Langem nicht mehr gekannte Hitze in seinen Lenden zu ballen begann.
    »Hören Sie, mein Kind …« Er musste sich zweimal räuspern, ehe er fortfahren konnte. »Sie wissen so gut wie ich, dass die Trefferquote bei Hellsichtigen nur bei geschätzten fünfzig Prozent liegt. Es muss also keineswegs eintreten, was Sie im Traum gesehen haben.«
    Sie schluchzte noch immer. Hippolit tätschelte ihren Hinterkopf, eine Geste, die ihm plump und kindisch vorkam. Bei Lorgon, hatte er denn wirklich alles verlernt, was er vor Jahrzehnten einmal über den Umgang mit Frauen gewusst hatte?
    »Abgesehen davon muss ich noch einmal in die Katakomben«, fuhr er fort. »Da Sie meine Unterredung mit Meister Wylfgung belauscht haben, wissen Sie, dass wir endlich einen konkreten Verdacht haben, um wen – oder besser: um was – es sich bei dem gesuchten Orkmörder handeln könnte. Und wenn sich dort unten tatsächlich ein Ghoul versteckt hält, müssen wir …«
    Sie packte ihn an den Schultern und zog sein Gesicht ruckartig so dicht an sich heran, dass ihre Nasenspitzen sich fast berührten.
    »Verstehst du nicht? Du darfst nicht mehr hinunter!« Ihr Blick wurde eindringlicher, geradezu hypnotisch. »Du wirst sterben.«
    Hippolit wusste nicht, wann ihm zum letzten Mal die Worte gefehlt hatten, doch jetzt fiel ihm nichts mehr ein, was er hätte erwidern können. Dieses Mädchen schien in ihm weit mehr zu sehen als nur einen Vertreter einer staatlichen Ermittlungsbehörde. Mehr als einen wortgewandten Adepten, der vor einigen Stunden ihren ziegenbärtigen Vorgesetzten zur Schnecke gemacht hatte. Mehr als einen widerlich blassen Vierzehnjährigen.
    Dieses Mädchen sah einen Mann in ihm, einen heldenhaften und begehrenswerten Meisterermittler, dessen Tod sie im Traum gesehen hatte und in der Realität nicht verwinden zu können glaubte.
    Ihn schwindelte ob der Intensität der Gefühle, die ihm unvermutet entgegenschlugen. Wie lange war es her, dass jemand …
    »Gibt es denn nichts, was ich tun kann, damit du dir die Sache noch einmal überlegst?«, unterbrach Lith seine Gedanken.
    Wie auf Kommando meldete sich die versoffene Stimme Jorges hinter Hippolits Stirn: Da würde dem Onkel schon was einfallen, Schätzchen, grölte sie. Ein altes Trollsprichwort empfiehlt: Bück dich, den Rest übernehme ich!
    »Aber ich kann nicht …«, stammelte Hippolit. »Mein Ermittlungsauftag verlangt …« Mit einem Mal war ihm erstaunlich heiß, Schweißperlen traten auf seine Stirn.
    Einen Augenblick noch verharrte Liths Gesicht vor seinem, starrten ihre großen Augen ihn durchdringend an. Dann, wie auf einen unhörbaren Befehl, ließ sie sich plötzlich auf die Knie nieder.
    Hippolit war so überrascht, dass er erst realisierte, was das Mädchen vorhatte, als sie sein Gewand bereits geöffnet und seine schmerzhaft pochende Erektion hervorgeholt hatte.
    Zuneigung hin, weibliche Fürsorge her – das ging entschieden zu weit, fand Hippolit. Er war ein führender Kopf des IAIT, man konnte ihm nicht einfach …
    Bei Lorgon, war ihr Mund warm!
    Binnen Sekunden verwandelte sich der Inhalt seines Kopfes in einen trägen Brei, während die Sekretärin Meister Wylfgungs sein Geschlecht mit Zunge und Lippen zu bearbeiten begann. Die delikate Wechselwirkung von Sog und Druck machte ihn zittern, bis sein ganzer Körper bebte wie ein welkes Blatt im Herbstwind.
    Verdammt, er hatte tatsächlich vergessen, wie gut es sich anfühlte – seit mindestens dreißig Jahren, einfach vergessen!
    Lith bearbeitete seine Hoden, drückte und zog mit geschmeidigen Bewegungen. Hippolit spürte, wie sich in seinem Unterleib ein Druck aufbaute, von dem er sich nicht erinnern konnte, dass er je zuvor

Weitere Kostenlose Bücher