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Der Pakt des Seelensammlers (German Edition)

Der Pakt des Seelensammlers (German Edition)

Titel: Der Pakt des Seelensammlers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krüger
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Jack deutete auf das Fenster. »Seit dem ist die Scheibe zugefroren. Im selben Moment, als das Ding hier rein wollte, ist auch der Ofen ausgegangen. Es ist, als würden diese Wesen die Kälte in sich selbst mit sich herumtragen.« Er holte tief Luft, um gegen das Zittern, das seine Stimme ergriff, anzukämpfen. »Das war alles. Ich habe um Hilfe gerufen, die ganze Zeit. Im Dunkeln muss mein Kopf gegen die Wand geschlagen sein, deshalb liege ich hier. Ich war bewusstlos. Aber ich weiß es nicht genau.«
    »Oh nein«, sagte Miranda.
    Für einen Augenblick sagte niemand ein Wort. Die Lichtkegel der Lampen huschten durch den Raum wie verirrte Leuchtkäfer, die ihr Ziel verloren hatten.
    »Womit zum Teufel haben wir es hier zu tun?« sagte Richter ungläubig. Seine Worte verhallten in der Dunkelheit. Niemand von ihnen wusste darauf eine Antwort.
    »Es gibt da noch mehr«, fuhr Jack fort. »Aber dafür brauchen wir Feuer.«

48
    Bradley kehrte mit einem Korb voll Holzscheite zurück, und einige Minuten später loderte das Feuer hell im Ofen wie zuvor.
    »Das Eis schmilzt nicht«, sagte Lange.
    »Das liegt daran, das es wohl kein Eis ist. Jedenfalls kein natürliches Eis.«
    »Ach ja?« Richter blieb weiterhin zweifelnd. Jack konnte es ihm nicht verübeln. Mit der Hilfe der Männer gelang es ihm, sich in den Sessel vor das Feuer zu setzen.
    »Deine Beine sehen nicht gut aus, Jack«, sagte Miranda. »Es ...«
    Jack winkte ab. »Nicht jetzt. Meine Beschwerden sind völlig nebensächlich. Es gibt etwas, das wir besprechen müssen, sonst wird niemand von uns überleben.«
    »Ist es so schlimm?« fragte Bradley.
    »Woher wollen Sie das wissen?« fragte Richter.
    »Sie und ich, Mr. Richter, sind die beiden einzigen, die bisher direkten Kontakt mit denen dort draußen hatten. Ich habe diesen Dingern«, er sprach das Wort mit Abscheu aus, »in die Augen gesehen. Sie haben auf diese Wesen geschossen.«
    »Ich habe sie gehört«, sagte Miranda tonlos. »Noch nie in meinem Leben habe ich etwas so ... brüllen hören. Als wären sie nicht von ... hier.«
    »Das stimmt, aber ich glaube, es ist ein direkter Kontakt nötig, um das zu sehen, was ich gesehen habe.« Jack schloss die Augen.
    Du musst es ihnen erzählen, sonst werden sie dir nicht trauen. Und du brauchst ihr Vertrauen. Da war die Stimme wieder. Jack fragte sich, woher sie kam. Er fragte sich auch, ob er verrückt geworden war.
    Höchstwahrscheinlich. Aber es war möglich, dass in diesen Zeiten nur ein Verrückter überleben konnte.
    »Ich habe gesehen, was die Wesen dort draußen tun. Ich konnte dies alles sehen, während ich bewusstlos war.«
    Er konnte hören, wie Miranda keuchte, er konnte die ungläubigen Blicke der anderen Männer sehen. Sie müssen verstehen, Jack. Sie müssen wissen. Überzeuge sie.
    »Es war eine Vision. Ich kann es mir nicht anders erklären. Durch die Nähe zu diesen Dingern war es mir offensichtlich möglich, zu sehen, was sie dort draußen treiben. Es klingt ...«
    »Verrückt«, schloss Richter. »Absolut verrückt.«
    »Was hast du gesehen?« Miranda blickte ins Feuer. Jack sah, dass ihre Schultern zitterten, aber seine Arme waren zu schwer, als dass ihr Trost spenden konnte. Stattdessen fuhr er fort und blickte ebenfalls in die lodernden, allmählich zerfallenden Holzscheite.
    »Sie haben das Hotel umstellt. Ein Ring von vielleicht dreißig Metern. Dort wo der Wald beginnt, sind auch sie. Sie warten zwischen den Bäumen, im Schnee. Es gibt keine Möglichkeit, zu fliehen. Wenn nötig, kommen sie heraus, wie sie es bei unserem Versuch, den Parkplatz zu erreichen, getan haben. Sie sind unheimlich schnell und verhalten sich wie Raubtiere, die im Rudel jagen.«
    »Was sind diese Dinger?«
    »Jedenfalls ist an ihnen nichts Menschliches, auch wenn sie wie Menschen auf zwei Beinen gehen. Sie stoßen Schreie aus, die wie die von Adlern klingen. Aber sonst ... ich kann mich nicht erinnern, etwas ähnliches jemals gesehen zu haben.«
    »Aber ...«
    »Du erinnerst dich an das Brüllen, Miranda. Dort draußen ist noch etwas anderes, was sich im dichten Schneetreiben verborgen hält. Etwas Gewaltiges. Ich konnte nur Umrisse sehen. Aber nichts davon ... nichts davon ist in irgendeiner Form irdisch.«
    »Nicht irdisch«, flüsterte Lange. Jack sah Bradley mit todbleichem Gesicht so weit wie möglich vom Fenster abweichen.
    »Wir werden sterben«, sagte er. Seine Augen waren weit aufgerissen, als er sich zu ihnen umdrehte. »Wie konnte das geschehen? Ist das

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