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Der Pakt - Rügen Thriller

Der Pakt - Rügen Thriller

Titel: Der Pakt - Rügen Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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ausgestattete Wohnzimmer folgten. Er bat sie, auf der braunen Ledercouch Platz zu nehmen, während er einen Stapel alter Zeitungen und Magazine auf dem Tischchen davor zusammenraffte und hinaustrug. Auch hier drin hing ein leichter Alkoholgeruch in der Luft. Manja entdeckte jedoch weder eine Flasche noch ein Glas.
    »Kann ich Ihnen etwas anbieten?«, fragte Gruber, als er schon in der Tür stand. »Kaffee? Tee? Wasser?«
    »Tee wäre großartig«, erwiderte Manja.
    »Für mich bitte auch«, sagte Stein.
    Als der Abgeordnete ihnen schließlich gegenübersaß und jeder von ihnen eine Tasse Kräutertee in der Hand hielt, kam Manja zur Sache.
    »Wie gesagt, was Ihrer Frau passiert ist, tut uns sehr leid. Ich habe gehört, dass Sie erst am gestrigen Abend von einer Dienst reise zurückgekehrt sind«, begann sie.
    Gruber nickte. »Ja. Aus Thailand.«
    »Wann haben Sie von den Ereignissen in Binz erfahren?«
    »Einer meiner Berliner Mitarbeiter hat mich am Flughafen abgeholt.«
    »Wie Sie sicherlich wissen, hat es im Windwood innerhalb kürzester Zeit drei Todesfälle gegeben«, sagte Manja. »Das erste Opfer war ein hochrangiger russischer Richter. Wladimir Kirijenko. Wir glauben, dass die Morde an Ihrer Frau und an einem weiteren Gast irgendwie mit dieser ersten Tat zu tun haben. Kannten Sie Kirijenko?«
    Sie beobachtete Gruber sehr genau, um keine noch so kurze Regung in seinem Gesicht zu versäumen. Doch sie sah nichts weiter als einen müden, von Jetlag und Trauer gepeinigten Mann, der offensichtlich Kopfschmerzen hatte. Die fleischigen Wangen waren unsauber rasiert. Einen Arm presste Gruber an die Brust, als müsse er etwas zusammenhalten, das zu zerbrechen drohte.
    Fast unmerklich schüttelte er den Kopf. »Nein. Ich habe zwar schon in etlichen Gremien gesessen, aber nicht im Justizausschuss. Die Kollegen dort haben ab und zu mit Richtern zu tun, auch mit ausländischen. Ich nicht.«
    Manja hatte sich gestern Abend im Internet die Parlaments­dokumente des Deutschen Bundestages vorgenommen. Druck­sachen, Plenarprotokolle, Tätigkeitsberichte. Sie hatte keine Verbindung zwischen Gruber und dem Richter finden können.
    »Er hat jedes Jahr zweimal im Windwood Urlaub gemacht. Vielleicht sind Sie ihm hier bei irgendeiner Gelegenheit begegnet.«
    »Nein, nicht dass ich wüsste.«
    »Waren Sie in Ihrer Tätigkeit als Abgeordneter jemals mit Sachen befasst, die einen Bezug zu Russland hatten?«
    Gruber stieß ein krächzendes Lachen aus. »Natürlich. Ich sitze seit über zwanzig Jahren im Parlament.«
    »Ich meine nicht als Abgeordneter allgemein, sondern in«, sie suchte nach dem richtigen Wort, »herausragender Position. Als Ausschussvorsitzender zum Beispiel.«
    Gruber schien der Befragung allmählich überdrüssig zu werden. »Keine Ahnung. Natürlich gab es Dinge, die einen Bezug«, er dehnte das Wort, »zu Russland hatten. Aber nichts, was mich irgendwie mit der russischen Justiz in Verbindung gebracht hätte.«
    »Und mit Werften vielleicht? Der Verkehrsausschuss befasst sich ja auch mit der Schifffahrt.«
    »Wie?« Gruber schien die Frage nicht zu verstehen.
    Da Manja selbst nicht so recht an Schillings Theorie glaubte, vertiefte sie das Thema nicht. »Kirijenko hätte heute Abend eine Verabredung hier in Stralsund gehabt. Wissen Sie etwas davon?« Wieder beobachtete sie ihn sehr genau. Denn falls der Richter sich mit dem bis gestern im Ausland weilenden Gruber hatte treffen wollen, ergab es einen Sinn, dass er später als sonst nach Binz gekommen war. Doch auch diesmal fand sie kein Anzeichen, dass Gruber log.
    »Wieso sollte ich denn davon wissen?«, entgegnete er unwillig. Seine gequälte Miene war die eines trauernden Mannes, der gerade seine Frau verloren hatte und nun mit abstrusen Fragen gepeinigt wurde.
    »Ist es nicht ungewöhnlich, dass ein hochrangiger ausländischer Staatsbediensteter in der Stadt ist und der zuständige Bundestagsabgeordnete nicht informiert ist?«
    »Nein, nicht wenn es ein privater Besuch ist. Ich wusste ja auch von seinen Urlauben im Windwood nichts. Und um ehrlich zu sein, habe ich nicht das Gefühl, dass mich die privaten Ausflüge ausländischer Richter etwas angehen.«
    »Ihre Frau hat ebenfalls regelmäßig im Windwood übernach tet«, sagte Stein, der bisher stumm zugehört hatte. »Könnte sie Kirijenko dort kennengelernt haben?«
    Grubers Blick wurde eisig. »Was genau wollen Sie damit andeuten?«
    Der Polizist wurde rot. »Entschuldigung, ich glaube, das haben Sie

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