Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Paladin

Der Paladin

Titel: Der Paladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
zum Hisei vorstoßen können, dann befinden wir uns in meiner
eigenen
Provinz, die wir aus der Reserve locken können, außerdem sind da die Fürsten im Norden und die Truppen in Kiang; wenn wir die gewinnen, dann können wir den Regenten in die Zange nehmen. Er wird sich hinter den Chaighin zurückziehen, wenn wir ihm nicht die Zeit lassen, sich am Hisei zu organisieren. Geschwindigkeit, meine Herren, und Flexibilität. Im Augenblick sind wir ausreichend mobil, um dort einzufallen und wieder herauszukommen, falls er seine Verteidigung zu schnell aufbaut: das ist alles, worauf wir uns verlassen können. Aber es ist wichtig, daß Ihr in einem Tempo nachkommt, das Eure Infanterie nicht ermüdet. Wenn Ihr uns einen Gefallen tun wollt, dann wechselt uns ein paar unserer schwächeren Pferde aus.«
    Zustimmung oder Ablehnung dieser Fürsten standen auf des Messers Schneide. Maijuns Blick wanderte zu Reidi, zur ganzen Versammlung und verweilte mit einem sonderbaren Ausdruck auf Taizu, ehe er wieder ihn ansah.
    »Tauben«, sagte Maijun. »Des Kaisers eigene Vögel. Schneller als jedes Pferd, Fürst Saukendar. Wenn die Soldaten des Kaisers welche dabeihaben...«
    »Darauf würde ich wetten. Doch das bedeutet immer noch ein, kleineres Risiko, als wenn wir zu weit südlich in Kämpfe verwickelt würden, wo sich die Fürsten im Norden womöglich nicht zum Eingreifen gedrängt fühlen. Jeder Verbündete, den wir in diese Richtung hinzugewinnen, liegt ihnen viel mehr am Herzen, meine Herren, und solange sie nicht wissen, daß es sich bei dem Aufstand nicht bloß um Gerüchte handelt, werden sie sich ihm auch nicht anschließen. Die Leute sollen mich sehen, sie sollen
uns
sehen, edle Herren, sie sollen den Regenten zurückweichen sehen, sie sollen sehen, wie wir ihn zur Hauptstadt treiben, so muß es kommen, oder wir werden verdammt einsam sein, umzingelt von Ghitas angeworbenen Truppen, und unsere Köpfe werden auf dem Block landen, meine Herren, Eure und meiner. Fürst Reidi, bis hierher war es ein schwerer Ritt; jetzt haben wir Unterstützung, ich würde nicht schlecht von Euch denken, wenn Ihr das Reiten Jüngeren überlassen und Euch diesen Herren anschließen würdet – das ist nicht ungefährlicher, aber ein ganzes Stück weniger anstrengend.«
    Der alte Mann biß die Zähne zusammen. »Es geht mir gut, Fürst Saukendar.«
    Shoka nickte; einerseits war er erleichtert, andererseits dachte er:
Ich hab's versucht. Armer, tapferer Narr.
»Dann sollten wir jetzt aufbrechen.« Ehe jemand anfangen konnte, darüber zu diskutieren, die Götter seien ihnen gnädig; und ehe die Fürsten Einwände erheben und anfangen konnten, sich Gedanken zu machen, die Götter seien ihnen doppelt gnädig.
    »Können wir die Pferde haben?« fragte Shoka.
    »Ja, Fürst«, sagte Maijun.
    »Habt Dank.« Er verneigte sich vor den Fürsten, trat zwischen die Soldaten und sortierte die schlechtesten Pferde aus. »Das hier«, sagte er bei einem Pferd, das hustete, »der Fuchs dort«, bei einem, von dem er wußte, daß es immer hinterherlief. Er wollte die Großzügigkeit der Fürsten nicht überstrapazieren, indem er ihnen zuviel Ausschuß überließ, doch er wählte achtzehn Pferde aus, die Probleme hatten, und tauschte sie bei Maijuns Soldaten mit tiefer Dankbarkeit ein.
    Jiro jedoch behielt er; außerdem Taizus Stute: sie war gesund, und zum Teufel mit der auffälligen Zeichnung, sie wußte, worauf es in der Schlacht ankam, der alte Richter hatte die Wahrheit gesagt – kein Scheuen und kein Bocken, und das war mehr, als er von den Ersatzpferden erwarten konnte.
    Schließlich nahm er Taizu Jiros Zügel ab und saß auf, während es ihm die übrigen Männer nachtaten. Doch als ihm die Fürsten entgegentraten und sich deren Soldaten mit Fahnen und allem hinter ihnen versammelten, bemerkte er eine Besorgnis in ihren Blikken, die ihn die Zähne zusammenbeißen ließ.
    Als sich die beiden Kolonnen jedoch gegenüberstanden, Reidi und seine Männer und er, bemerkte er, daß sie nicht ihn anschauten, sondern die Gefährtin an seiner Seite.
    Eine Frau unter Waffen. Verständlich, daß sie das beunruhigte. Verständlich, daß sie zweimal hinsahen und sich fragten, ob das tatsächlich eine Frau war oder nur ein allzu weibischer Junge... Oder sie hatten schon von ihr gehört. Von Reidis Leuten, dachte Shoka und sagte unterwürfig: »Taizu, edle Herren. Meine Frau.«
    Immer noch besorgte Blicke, die zwischen ihnen hin und her wanderten. Und respektvolle Verneigungen

Weitere Kostenlose Bücher