Der Partner
ließ.
Trotzdem war er schockiert. »Ich gehe davon aus, dass Sie das beweisen können«, sagte Ladd. »Und ich bin sicher, dass mein Mandant kein Interesse daran hat, dass das hier an die Öffentlichkeit gelangt.«
»Wir sind bereit, unsere Klage abzuändern, das FBI fallenzulassen und statt dessen ihren Mandanten, Northern Case Mutual, Aricia, Stephano und all die anderen Leute zu verklagen, die für die Folter verantwortlich sind. Hier geht es um einen amerikanischen Staatsbürger, der von amerikanischen Beklagten vorsätzlich gefoltert und schwer verletzt worden ist. Der Fall ist millionenschwer. Wir werden ihn hier in Biloxi vor Gericht bringen.«
Nicht, wenn Ladd es verhindern konnte. Er erklärte sich bereit, Monarch-Sierra sofort anzurufen und zu verlangen, dass der Haupt-Firmenanwalt alles stehen und liegen ließ und auf der Stelle nach Biloxi flog. Er wirkte wütend darüber, dass sein Mandant die Suche finanziert hatte, ohne ihn darüber zu informieren. »Wenn das wahr ist«, sagte er, »werde ich sie nie mehr vertreten.«
»Sie können mir glauben. Es ist wahr.«
Es war schon fast dunkel, als Paulo mit verbundenen Augen und in Handschellen aus dem Haus geführt wurde. Keine Waffen wurden ihm die Seite gebohrt, keine Drohungen ausgesprochen.
Niemand sagte etwas. Er fuhr auf dem Rücksitz eines kleinen Wagens, ungefähr eine Stunde lang.
Das Radio spielte klassische Musik.
Als der Wagen anhielt, wurden die beiden Vordertüren geöffnet und Paulo beim Aussteigen geholfen.
»Kommen Sie mit«, forderte ihn eine Stimme auf, die irgendwo neben seiner Schulter herkam, und eine große Hand ergriff seinen Ellenbogen. Die Straße unter seinen Füßen bestand aus Schotter. Sie gingen ungefähr hundert Schritte, dann blieben sie stehen. Die Stimme sagte: »Sie sind auf einer Straße, ungefähr zwanzig Kilometer von Rio entfernt. Links von Ihnen, dreihundert Meter weit entfernt, liegt ein Farmhaus, das über ein Telefon verfügt. Bitten Sie dort um Hilfe. Ich habe eine Waffe. Wenn Sie sich umdrehen, habe ich keine andere Wahl, als Sie zu töten.«
»Ich werde mich nicht umdrehen«, sagte Paulo, am ganzen Körper zitternd.
Die Handschellen wurden abgenommen. »So, und jetzt werde ich die Augenbinde abnehmen. Gehen Sie rasch vorwärts.«
Die Binde wurde heruntergerissen, und Paulo senkte den Kopf und begann, die Straße entlang zu joggen. Hinter sich hörte er keinerlei Geräusch. Von dem Farmhaus aus rief er zuerst die Polizei und dann seinen Sohn an.
DREIUNDDREISSIG
Die Gerichtsschreiberinnen erschienen pünktlich um acht Uhr. Beide hießen Linda - die eine schrieb sich mit i, die andere mit y. Sie überreichten ihre Visitenkarten und folgten Sandy in den größten Raum der Suite, wo die Möbel an die Wand gerückt und zusätzliche Stühle bereitgestellt waren. Er postierte Y an einem Ende des Zimmers, mit dem Rücken zu einem Fenster, dessen Sichtblenden geschlossen waren. I brachte er in einer Nische neben der Bar so unter, dass sie einen ungehinderten Blick auf alle Akteure hatte. Beide brauchten dringend noch eine letzte Zigarette. Er schickte sie in das hintere Schlafzimmer.
Als nächster erschien Jaynes mit seinem Gefolge. Er hatte einen Fahrer dabei, einen älteren FBI-Agenten, der ihm gleichzeitig als Leibwächter und Laufbursche diente; darüber hinaus einen FBI-Anwalt; und er hatte Cutter und dessen direkten Vorgesetzten dabei. Aus dem Justizministerium ließ er Sprawling, einen Veteranen, der nur wenig sagte, sich aber keinen Laut entgehen ließ, einlaufen. Alle sechs Männer trugen entweder schwarze oder dunkelblaue Anzüge; alle präsentierten ihre Visitenkarten, die Sandys Anwaltsgehilfe umgehend einsammelte. Sandys Sekretärin nahm ihre Kaffeewünsche entgegen, und dann durchquerten sie als Gruppe den kleinen Salon und wanderten in den großen.
Als nächster kam Maurice Mast, der Bundesstaatsanwalt für den westlichen Teil des Staates Mississippi, mit leichtem Gepäck in Gestalt nur eines Assistenten. Ihm folgte T. L. Parrish, allein, und die Sitzung konnte beginnen.
Die Rangordnung regelte sich beinahe wie von selbst, Jaynes’ Fahrer und Masts Assistent blieben in dem kleinen Salon, wo sie einen Teller mit Doughnuts und die Morgenzeitungen vorfanden.
Sandy schloss die Tür, entbot allen ein fröhliches »Guten Morgen« und dankte ihnen für ihr Kommen.
Alle hatten sich inzwischen niedergelassen. Niemand lächelte, trotzdem waren sie nicht unglücklich über ihr Hiersein. Immerhin
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