Der Partner
Das werden Sie nie erfahren.
ARICIA: Zur Hölle, das werde ich doch. Ich rufe den Hurensohn ganz einfach an und frage ihn selbst.
BOGAN: Tun Sie, was Sie nicht lassen können.
VITRANO: Und was ist mit Ihnen, Benny? Sie stehen im Begriff, sechzig Millionen zu kassieren, und jetzt werden Sie plötzlich habgierig.
ARICIA: Halten Sie mir hier keine Vorträge, vor allem keine über Habgier. Als ich zu euch kam, habt ihr für zweihundert Dollar die Stunde gearbeitet. Und schaut euch heute an - heute versucht ihr, ein Honorar von dreißig Millionen zu rechtfertigen. Lasst schon eure Büros renovieren. Bestellt schon neue Autos. Als nächstes werden Boote und Flugzeuge und all die anderen Spielsachen stinkreicher Leute kommen. Und das alles von meinem Geld.
BOGAN: Ihrem Geld? Ist uns da nicht eine Kleinigkeit entgangen, Benny? Schließlich ist Ihr Anspruch so berechtigt wie ein Drei-Dollar-Schein echt ist.
ARICIA: Mag sein, aber ich habe ihn durchgesetzt. Ich habe die Falle für Platt & Rockland aufgestellt, nicht Sie.«
BOGAN: Weshalb haben Sie uns dann angeheuert?
ARICIA: Eine verdammt gute Frage.
VITRANO: Darf ich ihrem Gedächtnis auf die Sprünge helfen, Benny. Sie sind zu uns gekommen, weil wir Einfluss haben. Sie brauchten uns. Wir haben Ihre Klage aufgesetzt, haben viertausend Arbeitsstunden in sie investiert, und wir haben in Washington unsere Beziehungen spielen lassen.
Und das alles mit Ihrem vollen Einverständnis, könnte ich hinzufügen.
ARICIA: Lassen wir doch einfach den Senator leer ausgehen. Das würde uns zehn Millionen ersparen. Ihr verzichtet ebenfalls auf zehn Millionen. Euch bleiben dann immer noch zehn Millionen.
Ich finde, das ist nur recht und billig.
VITRANO (lachend): Großartig, Benny. Sie bekommen achtzig, wir bekommen zehn Millionen. Das nenne ich ein Geschäft!
ARICIA: Ja, und die Politiker bekommen das, was sie verdienen.
BOGAN: Das kommt überhaupt nicht in Frage, Benny. Sie haben etwas sehr Wichtiges vergessen.
Ohne uns und die Politiker würden Sie nicht einen Cent von dem Geld sehen.
Sandy drückte auf die Taste. Das Band stoppte, aber die Stimmen schienen für eine kleine Ewigkeit im Raum stehenzubleiben. Die Akteure betrachteten den Fußboden die Decke, die Wände; alle versuchten mehr oder weniger krampfhaft, das Beste von dem, was gesagt worden war aufzunehmen und für später zu speichern.
Mit einem mokanten Lächeln bemerkte Sandy: »Meine Herren, das war nur eine kleine Kostprobe.«
»Wann bekommen wir den Rest?« fragte Jaynes.
»Das könnte schon in ein paar Stunden sein.«
»Würde Ihr Mandant vor einer Grand Jury des Bundes aussagen?« fragte Sprawling.
»Ja, das würde er. Aber er wird nicht versprechen, vor Gericht auszusagen.«
»Weshalb nicht?«
»Das braucht er nicht zu erklären. Es ist einfach sein Standpunkt.« Sandy rollte den Tisch zur Tür, klopfte und gab ihn in die Obhut des Anwaltsgehilfen zurück. Dann wandte er sich wieder an die Gruppe. »Meine Herren, Sie sollten sich jetzt besprechen. Ich erlaube mir, mich zurückzuziehen.
Machen Sie es sich bequem.«
»Wir werden hier nicht miteinander reden«, sagte Jaynes, schnell aufstehend. Ihm war das Risiko zu groß, dass sie abgehört wurden. Wenn man sich Patricks Geschichte vor Augen führte, war kein Raum sicher. »Wir gehen in unser Zimmer.«
»Wie Sie wünschen«, sagte Sandy. Alle erhoben sich und griffen nach ihren Aktenkoffern. Sie gingen zur Tür, durchquerten den kleinen Salon und verließen schließlich die Suite. Lynda und Linda rannten in das hintere Schlafzimmer, um zu rauchen und einem dringenden menschlichen Bedürfnis nachzugehen.
Sandy goss sich Kaffee ein und wartete.
Sie versammelten sich erneut in einem zwei Stockwerke tiefer gelegenen Doppelzimmer, in dem es sofort eng wurde. Jacketts wurden abgelegt und auf die beiden Betten geworfen. Jaynes wies seinen Fahrer an, mit Masts Assistenten zusammen auf dem Flur zu warten. Man wollte über Dinge reden, für die deren sensible Ohren wenig geeignet erschienen.
Der größte Verlierer bei dem Deal würde Mast sein. Wenn die Bundesanklagen fallengelassen wurden, konnte er nicht mehr vor Gericht gehen. Ein ziemlich aufsehenerregender Prozess würde sich einfach in Luft auflösen, und er fühlte sich genötigt, zumindest seinen Widerspruch einzulegen, bevor die anderen zu Wort kamen. »Wir werden dumm dastehen, wenn wir ihm erlauben, sich seinen Weg freizukaufen«, sagte er. Diese Worte waren in erster Linie an Sprawling
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