Der Partner
dessen warf er einen Blick in seine Notizen und fuhr dann fort: »Der Deal ist ganz einfach. Wir übergeben die Dokumente und die Tonbänden. Patrick gibt das Geld zurück, alles. Im Gegenzug werden alle Bundesanklagen fallengelassen, damit wir uns auf die des Staates konzentrieren können. Die Steuerbehörde erklärt sich bereit, ihn in Ruhe zu lassen.
Seine brasilianische Anwältin, Eva Miranda, wird sofort freigelassen.« Er trug diesen Forderungskatalog flüssig vor, denn er war gründlich vorbereitet, und seine Jury ließ sich keines seiner Worte entgehen. Sprawling machte sich sorgfältig Notizen. Jaynes schien sich nur für den Fußboden zu interessieren. Die übrigen ließen sich keine Reaktion anmerken, aber ohne Zweifel hatte jeder von ihnen viele Fragen.
»Und es muss heute geschehen«, sagte Sandy. »Die Zeit drängt.«
»Weshalb?« fragte Jaynes.
»Weil sie eingesperrt ist. Weil Sie alle hier sind und über die Kompetenzen verfügen, diese Entscheidung zu treffen. Weil mein Mandant eine Frist bis heute siebzehn Uhr gesetzt hat. Dann muss der Deal unter Dach und Fach sein, sonst behält er einfach das Geld, vernichtet das Beweismaterial, sitzt seine Zeit ab und hofft, dass er eines Tages wieder freikommt.«
Mittlerweile hielten sie bei Patrick alles für möglich. Bis jetzt war es ihm gelungen, seine Inhaftierung in einem recht gemütlichen und privat wirkenden Krankenzimmer zu verbringen, mit einem Personal, das ihm jeden Wunsch erfüllte.
»Lassen Sie uns über den Senator sprechen«, sagte Sprawling.
»Gute Idee«, sagte Sandy. Er öffnete die Tür zum kleinen Salon und sagte etwas zu einem seiner Anwaltsgehilfen. Ein Tisch mit Tapedeck und Lautsprecheranlage wurde in die Mitte des Raumes gerollt, und Sandy schloss die Tür wieder. Er warf einen kurzen Blick in seine Notizen, dann sagte er:
»Wir schreiben den 14. Januar 1992, ungefähr drei Wochen vor Patricks Verschwinden. Das Gespräch fand in der Kanzlei statt, in einem Raum im Erdgeschoss, den sie das Kabinett nennen, ein kleiner Allzweckraum, der gelegentlich für Unterredungen im kleinsten Kreis verwendet wird. Die erste Stimme, die Sie hören werden, gehört Charlie Bogan, dann kommt Benny Aricia, zu guter Letzt Doug Vitrano. Aricia war unangemeldet in der Kanzlei erschienen und war, wie Sie hören werden, in keiner guten Stimmung.«
Sandy trat an den Tisch und machte sich kurz mit der Funktionsweise der verschiedenen Tasten vertraut. Das Tapedeck war neu und mit zwei teuren Lautsprechern verbunden. Sie beobachteten ihn genau; die meisten lehnten sich sogar ein wenig vor.
Sandy sagte noch einmal: »Zuerst Bogan, dann Aricia, dann Vitrano.« Er drückte eine Taste nieder.
Zehn Sekunden vollständige Stille, dann klangen Stimmen klar und deutlich aus den Lautsprechern.
Gereizte Stimmen.
BOGAN: Wir hatten uns auf ein Drittel geeinigt, das ist unser Standardhonorar. Sie haben den Vertrag unterschrieben. Sie wissen seit anderthalb Jahren, dass unser Honorar ein Drittel beträgt.
ARICIA: Sie verdienen keine dreißig Millionen Dollar.
VITRANO: Und Sie verdienen keine sechzig.
ARICIA: Ich will wissen, wie das Geld aufgeteilt wird.
BOGAN: Zwei Drittel, ein Drittel. Sechzig zu dreißig.
ARICIA: Nein, nein, die dreißig Millionen, die hierher fließen. Wer bekommt wieviel?
VITRANO: Das geht Sie nichts an.
ARICIA: Tut es doch. Es ist Geld, das ich als Honorar bezahle. Ich habe ein Recht darauf, zu erfahren, wer wieviel bekommt.
BOGAN: Haben Sie nicht.
ARICIA: Wieviel bekommt der Senator?
BOGAN: Das geht Sie nichts an.
ARICIA (brüllend): Es geht mich wohl etwas an. Dieser Kerl hat in Washington das ganze letzte Jahr damit verbracht, Leute bei der Marine, im Pentagon und im Justizministerium unter Druck zu setzen.
Er hat mehr Zeit mit der Arbeit an meinem Fall verbracht als mit der Arbeit für seine Wähler.
VITRANO: Brüllen Sie uns gefälligst nicht an, Benny.
ARICIA: Ich will wissen, wieviel dieser schleimige kleine Gauner bekommt. Ich habe ein Recht darauf zu wissen, wieviel Sie ihm unter der Hand zustecken, weil es sich um mein Geld handelt.
VITRANO: Geben Sie sich keine Mühe.
ARICIA: Wieviel?
BOGAN: Er wird nicht zu kurz kommen, Benny, okay? Weshalb reiten Sie so darauf herum? Das alles dürfte doch nichts Neues für Sie sein.
VITRANO: Ich denke, Sie haben sich gerade deshalb für unsere Kanzlei entschieden, weil wir Verbindungen nach Washington haben.
ARICIA: Fünf Millionen, zehn Millionen? Wie teuer ist er?
BOGAN:
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