Der Partner
auch die Regierung arbeitet. Wenn Sie mich fragen, fließt das Geld wahrscheinlich doch nur wieder in dieses schwarze Loch, das Sie Pentagon zu nennen pflegen.«
»Darauf haben wir keinen Einfluss«, sagte Jaynes. Er war bereits müde und nicht in der Stimmung für einen Vortrag.
»Meine Herren, die Sache ist doch ganz einfach«, sagte Sandy. »Das Geld wäre verloren gewesen, ausgezahlt an ein paar raffinierte Gauner, ein Totalverlust. Mein Mandant hat nichts anderes getan, als das zu verhindern und hat es aufbewahrt. Er ist jetzt bereit, es zurückzugeben.«
»Sollen wir ihm dafür etwa auch noch eine Belohnung auszahlen?« knurrte Jaynes.
»Nein. Sie brauchen nur auf die Zinsen zu verzichten.«
»Wir müssen das Ganze doch ein paar Leuten in Washington verkaufen«, sagte Sprawling, nicht flehentlich bittend, aber doch um Hilfe nachsuchend. »Geben Sie uns etwas, womit wir arbeiten können.«
»Wir werden halb soviel zahlen wie die Steuerbehörde und keinen Cent mehr.«
Mit undurchdringlicher Miene sagte Sprawling: »Ich werde den Justizminister informieren. Ich hoffe nur, er hat gerade keine schlechte Laune.«
»Grüßen Sie ihn von mir«, sagte Sandy.
Jaynes schaute von seinem Notizblock auf und sagte: »Drei Prozent, richtig?«
»Richtig. Vom 26. März 1992 bis zum 1. November 1996. Das macht insgesamt hundertdreizehn Millionen plus ein bisschen Kleingeld, das wir außer acht lassen können. Glatte hundertdreizehn Millionen.«
Die Zahl klang hübsch, und vor allem für die Leute von der Regierung hörte sie sich gut an. Alle notierten sie auf ihren Notizblöcken. Sie sah riesig aus. Wer konnte etwas gegen einen Deal haben, der so viel Geld in die Hände der Steuerzahler zurückbrachte?
Ein derart großzügiges Angebot konnte nur eines bedeuten: Patrick hatte das Geld genommen und gut investiert. Sprawlings Mitarbeiter hatten vorher ein paar Berechnungen angestellt. Angenommen, Patrick hatte das gesamte Geld mit einer jährlichen Rendite von acht Prozent angelegt, dann besaß er jetzt hunderteinunddreißig Millionen. Zehn Prozent, und sein Kapital würde sich auf hundertvierundvierzig Millionen belaufen. Steuerfrei, versteht sich. Offenkundig hatte Patrick nicht viel davon ausgegeben, er würde also ein sehr reicher Mann bleiben.
»Uns macht auch diese Klage zu schaffen, die Sie für Mr. Lanigan eingereicht haben«, sagte Sprawling.
»Wir werden das FBI aus der Klage entlassen, aber dafür muss mir Mr. Jaynes schnell einen Gefallen tun. Wir können später darüber reden. Es ist ein relativ unwichtiger Punkt.«
»Also gut, fahren wir fort. Wann steht Ihr Mandant für eine Aussage vor der Grand Jury zur Verfügung?«
»Wann immer Sie ihn brauchen. Was seine körperliche Verfassung angeht, jederzeit.«
»Wir gedenken, diese Angelegenheit schnell über die Bühne zu bringen.«
»Je früher, desto besser für meinen Mandanten.« Sprawling hakte die Punkte auf seiner Checkliste ab.
»Wir bestehen auf Vertraulichkeit. Keinerlei Presse. Dieser Deal dürfte sehr viel Kritik auslösen.«
»Wir lassen kein Wort davon verlauten«, versprach Sandy.
»Wann sollen wir Ms. Miranda entlassen?«
»Morgen. Und sie muss vom Gefängnis aus zum Flughafen eskortiert werden. Wir möchten, dass sie unter dem Schutz des FBI steht, bis sie in der Maschine sitzt.«
Jaynes zuckte die Achseln, als verstünde er nicht. »Kein Problem«, sagte er.
»Sonst noch etwas?« fragte Sandy und rieb sich die Hände, als ginge der Spaß jetzt erst richtig los.
»Nichts von Seiten der Regierung«, sagte Sprawling.
»Gut. Ich schlage folgendes vor«, sagte Sandy, als gäbe es für sie eine andere Wahl. »Zwei Sekretärinnen stehen mit ihren PCs zur Verfügung. Wir haben uns bereits erlaubt, den Rohentwurf einer Vereinbarung über die Zahlungsmodalitäten des Transfers und die Rücknahme sämtlicher Anklagen vorzubereiten. Es sollte eigentlich nicht allzu lange dauern, diesem Entwurf den letzten Schliff zu geben, dann können die hier anwesenden Herren ihn unterschreiben. Ich werde dann zu meinem Mandanten fahren, und wenn alles gut geht, ist die Sache in ein paar Stunden erledigt. Mr.
Mast, ich schlage vor, dass Sie sich mit dem Bundesrichter in Verbindung setzen und sobald wie möglich eine Konferenzschaltung arrangieren. Wir werden ihm den Beschluss über die Rücknahme der Klagen zufaxen.«
»Wann bekommen wir die Dokumente und Tonbänder?« fragte Jaynes.
»Falls das alles in den nächsten Stunden planmäßig
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