Der Partner
unterschrieben und genehmigt werden sollte, dann können Sie sie heute Nachmittag gegen fünf Uhr zu Ihrer Verfügung haben.«
»Ich brauche ein Telefon«, sagte Sprawling. Mast und Jaynes brauchten ebenfalls eines. Sie verteilten sich über die gesamte Suite.
Normalen Häftlingen stand eine Stunde Aufenthalt pro Tag im Freien zu. Es war Ende Oktober, ein kühler und bewölkter Tag, und Patrick beschloss, seine verfassungsmäßigen Rechte einzufordern. Die Deputies auf dem Flur sagten, nein, das sei nicht genehmigt worden.
Patrick rief Karl Huskey an und bekam die erforderliche Genehmigung. Außerdem fragte er Karl, ob dieser nicht bei Rosetti’s an der Division Street vorbeifahren und ein paar Vancleave-Specials -
Sandwiches mit Krebsfleisch und Käse - besorgen könnte, um sie mit ihm, Patrick, gemeinsam im Freien zu verzehren. Karl sagte, es wäre ihm ein Vergnügen.
Sie aßen auf einer Holzbank im Innenhof des Militärkrankenhauses, nicht weit von einem kleinen Springbrunnen und einem traurig anzusehenden kleinen Ahornbaum entfernt. Karl hatte auch Sandwiches für die Deputies mitgebracht. Diese saßen in der Nähe, allerdings außer Hörweite.
Karl wusste nichts von der Konferenz, die gerade in der Hotelsuite stattfand, und Patrick informierte ihn darüber auch nicht. Parrish war vor Ort, und der würde es Euer Ehren bald genug erzählen.
»Was reden die Leute über mich?« fragte Patrick, nachdem er ein Drittel seines Sandwiches gegessen und den Rest beiseite gelegt hatte.
»Der Klatsch hat sich gelegt. Alles geht wieder seinen normalen Gang. Ihre Freunde sind immer noch Ihre Freunde.«
»Ich habe an ein paar von ihnen geschrieben. Würden Sie die Freundlichkeit besitzen, ihnen die Briefe zukommen zu lassen?«
»Natürlich.«
»Danke.«
»Ich habe gehört, dass sie Ihre Freundin in Miami festgenommen haben.«
»Ja, aber sie wird bald wieder draußen sein. Nur ein kleines Problem mit ihrem Pass.«
Huskey nahm einen großen Bissen von seinem Sandwich und kaute schweigend. Er fing an, sich an die langen Gesprächspausen zu gewöhnen. Er dachte angestrengt darüber nach, was er als nächstes sagen sollte. Patrick hatte damit keine Probleme.
»Die frische Luft tut gut«, sagte er schließlich. »Danke, dass Sie mir in dieser Angelegenheit geholfen haben.«
»Sie haben ein verfassungsmäßiges Recht auf frische Luft.«
»Sind Sie schon einmal in Brasilien gewesen?«
»Nein.«
»Sie sollten einmal hinfahren.«
»Wie Sie, oder mit meiner Familie?«
»Nein, nein. Nur einmal dort Urlaub machen.«
»Wegen der Strände?«
»Nein. Vergessen Sie die Strände und auch die großen Städte. Reisen Sie ins Landesinnere, in die weiten Räume, wo der Himmel klar und blau und die Luft leicht ist, wo die Leute freundlich und unkompliziert sind. Dort ist mein Zuhause, Karl. Ich kann es kaum erwarten, dorthin zurückzukehren.«
»Es könnte eine Weile dauern.«
»Mag sein, aber ich kann warten. Ich bin nicht mehr Patrick, Karl. Patrick ist tot. Er saß in der Falle und war unglücklich. Er war fett und fühlte sich miserabel, aber er ist, Gott sei Dank, verschwunden.
Ich bin jetzt Danilo Silva, ein wesentlich glücklicherer Mensch mit einem ruhigen Leben in einem anderen Land. Danilo kann warten.«
Und mit einer schönen Frau und einem riesigen Vermögen, hätte Karl gern hinzugefügt, ließ die Gelegenheit dazu aber verstreichen.
»Wie wird Danilo zurück nach Brasilien kommen?« fragte Karl.
»Daran arbeite ich noch.«
»Hören Sie, Patrick - Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich Sie auch weiterhin Patrick und nicht Danilo nenne?«
»Natürlich nicht.«
»Ich glaube, die Zeit ist gekommen, wo ich mich aus dem Verfahren zurückziehen und den Fall Richter Trussel übergeben muss. In Kürze sind etliche Anträge fällig, und es müssen Entscheidungen gefällt werden. Ich habe alles getan, um Ihnen zu helfen, soweit es in meiner Macht stand-«
»Ist man deshalb über Sie hergefallen?«
»Ein wenig, aber nicht so sehr, dass es mich ernsthaft stören würde. Ich möchte Ihnen nicht weh tun, aber ich fürchte, wenn ich Ihren Fall noch länger behalte, könnte es Ärger geben. Jedermann weiß, dass wir Freunde sind. Schließlich haben Sie mich ja sogar zu einem Ihrer Sargträger bestimmt.«
»Habe ich Ihnen je für diesen Dienst gedankt?«
»Nein. Damals waren Sie tot, also brauchen Sie mir nicht zu danken. Es hat Freude gemacht.«
»Ja, ich weiß.«
»Jedenfalls habe ich mit Trussel gesprochen,
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