Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Partner

Der Partner

Titel: Der Partner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
Vom Netzwerk:
Und viele Kinder.
    Sie gingen die Vereinbarung durch. Patrick unterschrieb sie, dann raste Sandy zurück zum Hotel.
    Um 14.00 Uhr waren die meisten Leute gegangen, und die zweite Konferenz begann. Sandy begrüßte Talbot Mims und seinen Mandanten, einen der ranghöchsten Vizepräsidenten von Northern Case Mutual namens Shenault, der zwei Firmenanwälte mitbrachte, deren Namen Sandy nicht erfuhr. Um die Delegation komplett zu machen, brachte Mims außerdem noch einen seiner Partner und einen angestellten Anwalt mit, die gleichfalls namenlos blieben. Sandy sammelte ihre Visitenkarten ein und geleitete sie in den Salon, in dem auch die erste Sitzung stattgefunden hatte. Die Gerichtsschreiberinnen nahmen ihre Plätze ein.
    Jaynes und Sprawling hielten sich im Nebenzimmer auf und telefonierten mit Washington. Sie hatten den Rest ihres Gefolges hinunter ins Casino geschickt, für eine Stunde Pause, kein Alkohol.
    Die Abordnung von Monarch-Sierra war wesentlich kleiner, nur Hai Ladd, einer seiner Mitarbeiter und der Leiter der Rechtsabteilung der Gesellschaft, ein elegant gekleideter kleiner Mann namens Cohen. Nach einer etwas steif ausfallenden Begrüßung nahmen alle Platz, um zu hören, was Sandy zu sagen hatte. Er hatte Material für sie vorbereitet, Mappen, die er mit der Aufforderung verteilte, sie durchzublättern. Jede Mappe enthielt eine Kopie der von Patrick gegen das FBI eingereichten Klage sowie einen Satz Farbfotos von dessen Brandwunden. Die Herren von den Versicherungen waren von ihren Anwälten gebrieft worden, also zeigte sich niemand überrascht.
    Sandy fasste zusammen, was er bereits am Vortag behauptet hatte - dass für diese Verletzungen Patricks nicht das FBI verantwortlich zu machen sei, da Patrick nicht vom FBI, sondern von Stephano festgenommen worden war. Und Stephano hätte im Auftrag dreier Klienten gearbeitet: Benny Aricia, Northern Case Mutual und Monarch-Sierra. Allen dreien drohte nun eine von Patrick angestrengte Zivilklage.
    »Wie wollen Sie diese Stephano-Geschichte beweisen?« fragte Talbot Mims.

    »Sie gestatten«, sagte Sandy. Er öffnete die Tür zum Nebenraum und fragte Jaynes, ob er eine Minute Zeit hätte. Jaynes betrat den Salon und wies sich vor den dort Versammelten aus. Dann beschrieb er mit erkennbaren Vergnügen und ausgesprochen detailliert, was Stephano dem FBI hinsichtlich der Suche nach Patrick erzählt hatte: die Finanzierung durch das Konsortium, die Belohnungen, die Tipps, die Jagd in Brasilien, der plastische Chirurg, die Jungs von Pluto, die Gefangennahme und die Folterung. Er ließ nichts aus. Und das alles sei mit dem Geld geschehen, das Aricia, Monarch-Sierra und Northern Case Mutual zur Verfügung gestellt hatten. Und es sei ausschließlich zu ihrem Vorteil geschehen.
    Es war eine beeindruckende Vorstellung, die Jaynes sichtlich genoss.
    »Irgendwelche Fragen an Mr. Jaynes?« fragte Sandy glücklich, nachdem Jaynes zum Ende gekommen war.
    Es gab keine. In den letzten achtzehn Stunden war es weder Shenault von der Northern Case Mutual noch Cohen von Monarch-Sierra gelungen, herauszufinden, wer in ihren Gesellschaften für das Anheuern von Jack Stephano verantwortlich gewesen war. Vermutlich würden sie es nie erfahren, zumal inzwischen alle Spuren verwischt worden waren.
    Beide Gesellschaften waren groß und reich, mit sehr vielen Aktionären und großen Anzeigenbudgets, die sie zur Wahrung ihres guten Firmennamens nutzten. Keine von ihnen hatte ein Interesse daran, in die Schlagzeilen zu geraten.
    »Danke, Mr. Jaynes«, sagte Sandy.
    »Ich bin nebenan, falls Sie mich noch brauchen sollten«, sagte Jaynes, als täte er nichts lieber, als zurückzukommen um bei Bedarf noch weitere Ungeheuerlichkeiten zu verbreiten.
    Seine Anwesenheit war verblüffend und irgendwie bedenklich. Weshalb war der Stellvertretende Direktor des FBI in Biloxi, und weshalb schien ihm soviel daran zu liegen, ihnen Schuld zuzuweisen?
    »Das ist der Deal«, sagte Sandy, als sich die Tür geschlossen hatte. »Er ist einfach, schnell, nicht verhandelbar. Erstens, Mr. Shenault, was die Northern Case Mutual angeht, bestand Ihre letzte Attacke in diesem kleinen Krieg in dem Versuch, die zweieinhalb Millionen zurückzuholen, die an Trudy Lanigan ausbezahlt wurden. Wir schlagen vor, dass Sie einfach nach Hause gehen. Ziehen Sie die Klage zurück und vergessen Sie Trudy, lassen Sie sie in Frieden leben. Sie hat ein Kind aufzuziehen, und außerdem hat sie ohnehin den größten Teil des Geldes bereits

Weitere Kostenlose Bücher