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Der Partner

Der Partner

Titel: Der Partner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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ausgegeben. Ziehen Sie die Klage zurück, und mein Mandant verzichtet darauf, Ihre Gesellschaft wegen der ihm zugefügten Verletzungen zu verklagen.«
    »Ist das alles?« fragte Mims ungläubig.
    »Ja. Das ist alles.«
    »Abgemacht.«
    »Wir würden uns gern einen Moment beraten«, sagte Shenault, immer noch unnachgiebig.
    »Wollen wir nicht«, sagte Mims zu seinem Mandanten.
    »Es ist ein großartiger Vorschlag. Er liegt auf dem Tisch. Wir nehmen ihn an, so wie er ist.«
    Shenault sagte: »Ich würde gern analysieren, wie …«
    »Nein«, sagte Mims, Shenault ins Wort fallend. »Wir akzeptieren. Und falls Sie sich jemand anders suchen wollen, von mir aus. Aber solange ich Ihr Anwalt bin, akzeptieren wir den Handel, und zwar auf der Stelle.«
    Shenault war sprachlos.
    »Wir sind einverstanden«, sagte Mims.
    »Mr. Shenault?« sagte Sandy.
    »Äh, ja, ich denke, wir sind einverstanden.«
    »Wunderbar. In dem Zimmer nebenan habe ich den Entwurf einer Vereinbarung für Sie vorbereiten lassen. Und wenn uns nun die Herren für ein paar Minuten entschuldigen würden - ich habe Vertrauliches mit Mr. Ladd und seinem Mandanten zu bereden.«
    Mims führte seine Mannschaft hinaus. Sandy machte die Tür hinter ihnen zu und wandte sich dann an Mr. Cohen, Hal Ladd und seinen Mitarbeiter. »Der Handel mit Ihnen sieht leider ein bisschen anders aus. Northern Case Mutual kommt fast ungeschoren davon, weil eine Scheidung ansteht. Sie ist unerfreulich und kompliziert, und mein Mandant kann seine Ansprüche gegen diese Gesellschaft bei dem Scheidungsverfahren zu seinem Vorteil nutzen. Das ist bei Ihnen leider nicht der Fall. Northern Case Mutual hat für Stephano eine halbe Million locker gemacht, Sie doppelt soviel. Sie tragen mehr Verantwortung, haben mehr zu befürchten und haben außerdem, wie jedermann weiß, wesentlich mehr Geld als Northern Case Mutual.«
    »An wieviel haben Sie gedacht?« fragte Cohen.
    »Nichts für Patrick. Er macht sich jedoch große Sorgen um das Kind. Das Mädchen ist sechs Jahre alt, und die Mutter wirft das Geld mit beiden Händen zum Fenster hinaus. Das ist einer der Gründe dafür, weshalb Northern Case Mutual so schnell zugestimmt hat - es dürfte sehr schwierig sein, bei Mrs.
    Lanigan etwas zu holen. Patrick möchte, dass eine bescheidene Summe in einem Treuhandfonds für das Kind bereitgestellt wird, für die Mutter unzugänglich.«
    »Wieviel?«
    »Eine Viertelmillion. Plus dieselbe Summe zur Deckung seiner Anwaltskosten. Insgesamt eine halbe Million, diskret gezahlt, damit ihr Mandant nicht wegen dieser Fotos in Verlegenheit gerät.«
    An der Küste hatte es bei Fällen von Körperverletzung und schuldhaft verursachtem Tod schon häufig großzügige Urteile zugunsten der Opfer gegeben. Hal Ladd hatte Cohen darauf hingewiesen, dass er wegen dem, was Patrick angetan worden war, mit einem Multi-Millionen-Dollar-Urteil gegen Aricia und die Versicherungsgesellschaften rechnen müsste. Cohen, der aus Kalifornien stammte, zweifelte nicht daran. Der Gesellschaft lag sehr viel daran, zu einer Übereinkunft zu gelangen und die Stadt zu verlassen.
    »Ihr Mandant verzichtet auf jegliche Anklagen?« sagte Cohen. »Und wir zahlen eine halbe Million?«
    »So ist es.«
    »Wir akzeptieren.«
    Sandy griff sich einen Ordner und holte eine Reihe von Papieren heraus. »Hier ist der Entwurf einer Vereinbarung, den Sie sich in Ruhe ansehen können.« Er händigte ihnen die Kopien aus, dann ließ er sie allein.

    FÜNFUNDDREISSIG
    Der Psychiater war ein Freund von Dr. Hayani. Patricks zweite Sitzung mit ihm dauerte zwei Stunden und war so unproduktiv wie die erste. Es sollte auch die letzte sein.
    Patrick bat, ihn zu entschuldigen, und kehrte zum Abendessen in sein Zimmer zurück, aß aber kaum etwas. Er schaute sich die Abendnachrichten an. Sein Name wurde nicht erwähnt. Er wanderte im Zimmer umher und wechselte ein paar Worte mit seinen Bewachern. Sandy hatte ihn den ganzen Nachmittag über telefonisch über den neuesten Stand der Dinge informiert, aber er wollte Dokumente sehen. Im Fernsehen lief »Jeopardy«. Er versuchte, sich mit der Lektüre eines Paperbacks abzulenken.
    Es war fast zwanzig Uhr, als er hörte, wie sich Sandy bei den Deputies auf dem Flur danach erkundigte, wie es dem Häftling ginge. Sandy liebte es, von ihm als dem »Häftling« zu sprechen.
    Patrick öffnete ihm die Tür. Sein Anwalt war erschöpft, lächelte aber zufrieden. »Alles erledigt«, sagte er und übergab Patrick einen Stoß

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