Der Partner
oder die Bösen? Das FBI oder die Gangster?«
»Die Leute, die ihr Geld verloren haben, haben für den Versuch, es wiederzubekommen, ein Vermögen ausgegeben.«
»Woher weißt du das?«
Patrick zuckte nur die Achseln, als wäre es an der Zeit wieder sein Spiel zu spielen.
»Wer sind sie?« fragte Sandy, und es folgte eine lange Pause, ähnlich der, der sich Leah zu bedienen pflegte, wenn sie das Thema wechseln wollte.
»Setz dich«, sagte Patrick. Sie ließen sich gegenüber voneinander am Tisch nieder. Sandy holte die dicke Akte hervor, die Leah ihm ein paar Stunden zuvor ausgehändigt hatte, die Wie-werde-ich-Trudy-los-Akte.
Patrick erkannte die Akte sofort wieder. »Wann hast du sie gesehen?« fragte er unruhig.
»Heute morgen. Es geht ihr gut, sie lässt dich herzlich grüßen, sagt, bisher würde sie von niemandem verfolgt, und sie hat mich gebeten, dir das hier zu geben.« Er schob den Umschlag über den Tisch.
Patrick griff danach, riss ihn auf und zog einen drei Seiten langen Brief hervor. Er begann sofort zu lesen, ohne irgendwie Rücksicht auf seinen Anwalt zu nehmen.
Sandy blätterte in der Akte und vertiefte sich in die Nacktfotos von Trudy und ihrem Gigolo am Pool.
Er konnte es kaum abwarten, ihrem Anwalt in Mobile diese Fotos zu zeigen. Sie hatten in drei Stunden einen Termin.
Patrick las den Brief zu Ende, faltete ihn sorgfältig wieder zusammen und steckte ihn in den Umschlag. »Ich habe auch einen Brief für sie«, sagte er. Er warf einen Blick auf den Tisch und sah die Fotos. »Ziemlich gute Arbeit, findest du nicht? «
»Erstaunlich. Ich habe in einem Scheidungsfall noch nie einen derart eindeutigen Beweis gesehen.«
»Sie hat es mir leichtgemacht. Wir waren fast zwei Jahre verheiratet, als ich rein zufällig ihren ersten Ehemann kennenlernte. Es war auf einer Party vor einem Spiel der Saints in New Orleans. Wir tranken ein paar Gläser zusammen, und er erzählte mir von Lance. Er ist dieses Etwas auf den Fotos da.«
»Leah hat es mir gesagt.«
»Trudy war damals hochschwanger, also sagte ich nichts. Die Ehe ging langsam in die Brüche, und wir hofften, dass das Kind alles wieder in Ordnung bringen würde. Sie ist eine Meisterin in der Kunst des Betrügens. Ich beschloss, mitzuspielen, ein stolzer Vater zu sein und all das, aber ein Jahr später fing ich an, Beweise zu sammeln. Ich war nicht sicher, wann ich sie brauchen würde, aber ich wusste, dass die Ehe vorbei war. Ich verließ die Stadt bei jeder sich bietenden Gelegenheit - in Geschäften, zum Jagen und Angeln, für Wochenenden mit Freunden und dergleichen mehr. Sie schien nie etwas dagegen zu haben.«
»Ich treffe mich um fünf mit ihrem Anwalt.«
»Gut. Es wird dir einen Mordsspaß bereiten. Das da ist der Traum jedes Anwalts. Drohe mit allem, aber geh mit einer eindeutigen Abmachung aus dem Spiel. Sie muss unterschreiben, dass sie auf alle Ansprüche verzichtet, Sandy. Sie bekommt keinen Pfennig von meinem Geld.«
»Wann reden wir über dein Geld?«
»Bald. Ich verspreche es. Aber da ist etwas, das duldet keinen Aufschub.«
Sandy holte seinen obligatorischen Block hervor, um sich Notizen machen zu können. »Ich höre«, sagte er.
»Lance ist ein übler Typ. Er ist in den Kneipen am Point Cadet aufgewachsen, hat nie die High-School abgeschlossen und drei Jahre wegen Rauschgiftschmuggels gesessen. Ein schlimmer Finger. Er hat Freunde in der Unterwelt. Er kennt Leute, die für Geld alles tun würden. Es gibt noch eine weitere dicke Akte, und zwar über ihn. Ich nehme an Leah hat sie dir noch nicht gegeben.«
»Nein. Nur die hier.«
»Frage sie beim nächsten Mal danach. Ich habe ein Jahr lang mit Hilfe desselben Privatdetektivs Material über Lance gesammelt. Lance ist nur ein kleiner Gangster, aber er ist gefährlich, weil er Freunde hat. Und Trudy hat Geld. Wir wissen nicht, wieviel noch übrig ist, aber wahrscheinlich hat sie noch nicht alles ausgegeben.«
»Und du glaubst, er hat es auf dich abgesehen?«
»Versetz dich doch mal in ihre Lage, Sandy. Trudy ist der einzige Mensch, der mich immer noch tot braucht. Wenn ich aus dem Weg geräumt bin, behält sie das Geld, das noch übrig ist, und braucht sich keine Sorgen mehr zu machen, dass die Versicherung bekommt, was jetzt ihr gehört. Ich kenne sie.
Das Geld und ihr Lebensstil bedeuten ihr alles.«
»Aber wie könnte er …«
»Es lässt sich machen, Sandy. Glaube mir, es lässt sich machen.«
Er sagte das mit der gelassenen Gewissheit von jemandem, der
Weitere Kostenlose Bücher