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Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Titel: Der Pfad des Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Ebert
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versuchte er es. Da sprang plötzlich ein kleiner Funke über. Er wollte sich gerade über die Glutstelle beugen, um durch Pusten für mehr Luft zu sorgen, da stand schon der ganze Strohhaufen in Flammen. Panisch sprang er auf und rannte Richtung Tür.
    „Heh, ist da wer?“
    Jorns breite Gestalt war gegen den hellen Nachthimmel deutlich in der Tür zu erkennen. Anscheinend hatte er ihn noch nicht gesehen. Arvid zog im Rennen seinen Dolch. Jorn stand mit dem Speer in der Hand in der Tür, im nächsten Moment wandte er sich um und schrie zur Tür hinaus:
    „Feuer, Feuer! Der Kornspeicher brennt!“
    Von hinten rammte ihm Arvid den Dolch in den Rücken. Ohne sich weiter um den zu Boden sinkenden Jorn zu kümmern, selbst den Dolch ließ er zurück, stürmte er zur Tür hinaus und wandte sich sofort nach links. Eine weise Entscheidung, denn hinter sich konnte er Wachen herbeirennen hören. Ulyn sei Dank blieben die einzelnen Wachen auf ihrem Posten, um die anderen Kornspeicher zu bewachen und die Patrouille war anscheinend weit genug entfernt gewesen, so dass er ungesehen entkommen konnte. Mit schweren Beinen und keuchendem Atem warf er sich hinter einen kleinen Strauch, wenige Augenblicke später hörte er hinter sich eine laute Explosion. Kurz darauf sah er dutzende Menschen in Richtung des Feuers eilen, während sich der Ruf „Feuer“ über die ganze Stadt verbreitete. Sein Plan war geglückt. Und Jorn tot. Oder vielleicht nur schwer verletzt? Er würde es früher oder später herausfinden. Hauptsache, er konnte jetzt zum König gelangen.
    Eine weitere Gruppe rannte an ihm vorbei. Augenscheinlich aus dem Schlaf gerissen und nur spärlich bekleidet, hatten die meisten doch genug Verstand gehabt, Eimer und Schaufeln mitzunehmen. Es würde wohl nicht viel helfen. Feuer in Kornspeichern waren nie wirklich zu löschen, es ging nur darum das Übergreifen zu verhindern.
    Immerhin hatte er Jorns Gesicht nicht gesehen. Wer weiß, vielleicht lebte er ja sogar noch? Aber so wirklich beruhigen konnte sich Arvid nicht. Als eine weitere Gruppe von Männern und Frauen an ihm vorbeirannte, schloss er sich ihnen an und rannte zur Brandstätte. Er musste es einfach wissen. Der Rauch reizte seine Augen und Lungen und Tränen machten es schwer zu sehen, aber dennoch bewegte er sich langsam näher an den Brand heran. Dutzende Menschen waren jetzt damit beschäftigt die umstehenden Gebäude mit Wasser zu überschütten und Funken auszuschlagen, nur wenige versuchten noch das große Feuer selbst zu löschen. Jorn war nirgends zu sehen. Vielleicht hatte er sich ja noch aus eigener Kraft entfernen können? Auf einmal kam sich Arvid wie der größte Idiot vor. Was machte er denn hier? Was war, wenn ihn doch jemand gesehen hatte und er erkannt wurde? Jorn würde es schon gut gehen.
    Glücklicherweise waren die anderen viel zu beschäftigt, um auf ihn zu achten und so entfernte er sich rasch. Bis er über einen Gegenstand auf dem Boden stolperte. Als er nach unten schaute, blickte Arvid in Jorns totes Gesicht, schmerzverzerrt und bleich, selbst im Licht des Feuers. Arvid fing an zu rennen. Immer schneller, ohne sich auch nur einmal umzudrehen. Minutenlang rannte er, bis er völlig außer Atem am Rand einer Gasse zu Boden sank. Für mehrere Minuten blieb er dort liegen, weinend und immer wieder erbrechend. Jorns Gesicht ging ihm nicht aus dem Kopf. Arvid hatte noch nie einen Menschen getötet und Jorn hatte ihm nie etwas getan. Mehrfach erbrach er sich noch, dann wurde er ruhiger. Vielleicht war das das Schicksal aller Handelnden? Vielleicht musste man so etwas in Kauf nehmen? Auch der König schickte seine Krieger in die Schlacht, wissend dass viele von ihnen sterben würden. Und letztendlich war Jorn doch auch im Kampf gefallen, für eine gute Sache. Oder machte er sich hier nur etwas vor?
    „Was sollte das?“, dachte er im nächsten Moment.
     Jorn war tot und nichts würde das mehr ändern. Letztendlich hatte Sigurd ihn auf dem Gewissen und jetzt musste er verhindern, dass noch mehr Menschen unter diesem starrköpfigen Narren litten. Er musste den König retten.
     

XIV
     
    Thomas lehnte an der Wand der Hütte und lauschte Gunnars Harfenspiel. Leise summten einige Maegrin mit, während die Stimme des Skalden kraftvoll den Raum ausfüllte.
    „Und so ritten sie in ihren Tod, die Zweihundert des Königs. Jung und Alt, sie alle starben, sie alle starben am Schwarzen Berg.“
    Alle Lieder der Maegrin handelten von Krieg und Zerstörung,

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