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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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war voller Schüler, die lautstark ihre Schließfächer zuschlugen, krakeelten und lachten. Lane lehnte sich an die Wand und wartete auf Jim. Ein paar Minuten später kam er.
    »Ich muss ein paar Sachen in mein Schließfach werfen«, sagte Lane. Gemeinsam gingen sie den Gang entlang.
    »Wann fährst du nach Los Angeles?«
    »Sobald ich zu Hause bin.«
    »So’n Mist.«
    »Uns bleibt immer noch nächstes Wochenende. Freitag, jedenfalls. Am Samstagabend muss ich mit Mr. Kramer zu einem Theaterstück.«
    »Ach ja?« Er warf ihr einen Blick zu und hob die Brauen. »Ist der nicht ein bisschen alt für dich?«
    »Entspann dich. Das ist eine Schulveranstaltung. Er nimmt vier Schüler aus seinem Kurs mit.«
    »Super.«
    »Jetzt zieh nicht so ein Gesicht. Freitagabend halte ich mir frei.«
    »Mir wäre lieber, du machst dich frei.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Sie spürte eine Hand auf der Rückseite ihres Rocks. »Hör auf damit.«
    »Entschuldigung. Ich will nur meine Erinnerung etwas auffrischen. Es ist schon zwei volle Wochen her, und jetzt kommt noch eine dazu.«
    »Ich bin auch nicht gerade begeistert. Aber ich kann nichts daran ändern.« Sie kamen an ihrem Schließfach an, und Lane stellte die Zahlenkombination ein.
    »Du könntest dich krank stellen«, schlug er vor. »Dann würden sie dich vielleicht alleine zu Hause lassen. Ich könnte morgen Abend zu dir kommen und dann …«
    »Träum weiter.«
    Sie öffnete das Schließfach, legte ihre Bücher hinein und nahm andere, die sie für ihre Hausaufgaben brauchte, heraus. Dann schloss sie die Metalltür wieder. »Selbst wenn ich zu Hause bleiben würde, dürfte ich keine Jungs zu Besuch haben, wenn meine Eltern nicht da sind.«
    »Wer würde es schon mitkriegen?«
    »Ich. Also vergiss es einfach. Daraus wird nichts.« Sie ging weiter den Flur entlang. »Wenn du mir versprichst, dass du dich benimmst, fahre ich dich nach Hause.«
    »Was ist mit deinen bekloppten Freunden, der Dicken und dem Hässlichen?«
    Lane runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, wen du meinst.«
    »Doch, weißt du wohl. Betty und Henry.«
    »Warum sprichst du so von ihnen? Sie sind doch meine Freunde.«
    »Gott allein weiß warum.«
    »Suchst du Streit?«
    »Nein, nein. Das war doch nur Spaß. Die beiden sind großartig, wirklich einsame Spitze.«
    »Dir würde es nicht schaden, wenn du ein bisschen mehr wie Henry wärst.«
    »Ach nee.« Er grinste dümmlich und begann, mit dem Kopf auf und ab zu wippen.
    »Sehr witzig«, sagte sie, konnte aber ein Lächeln nicht unterdrücken. »Hör auf damit. Das ist nicht nett.«
    »Na gut.«
    »Jedenfalls hat Bettys Mutter die beiden abgeholt und zum Geigenunterricht gebracht.«
    »Also sind wir beide allein, ja?«
    »Wenn du mit deinem aufgeblasenen Ego in meinen Wagen passt.«
    »Ich kann es ja mal versuchen.«
    Am Ende des Gangs hielt Jim ihr die Tür auf. Lane trat aus dem Gebäude und blickte hinüber zum Schülerparkplatz. Sie entdeckte ihren roten Mustang.
    Keine Spur von Riley Benson.
    Seit Montag rechnete sie jeden Nachmittag damit, ihn auf der Motorhaube hocken zu sehen. Aber bis jetzt war es nicht mehr vorgekommen. Sie waren sich ein paarmal über den Weg gelaufen, doch er hatte nie mehr getan, als ihr großspurige Blicke zuzuwerfen.
    Er hat wohl seine großen Rachepläne aufgegeben, dachte sie.
    Vielleicht hat Jessica sie ihm ausgeredet.
    Es lohnt sich, nett zu den Leuten zu sein. Besonders wenn sie gut mit jemandem befreundet sind, der den Boden mit einem aufwischen will.
    Als Lane die Autotür öffnete, strömte ihr heiße Luft entgegen. Sie kurbelten alle Scheiben herunter. Aus dem Kofferraum holte sie ein Badetuch und breitete es über dem Fahrersitz aus, damit sie sich nicht die Beine an der Polsterung verbrannte.
    »Hast du für mich auch eins?«, fragte Jim.
    »Du hast doch keinen Rock an.«
    »Im Gegensatz zu dir.« Als sie einstieg, beugte er sich vor, als versuchte er, einen Blick auf ihr Höschen zu werfen. »Rosa«, verkündete er.
    »Falsch.«
    Lane ließ den Motor an. Sie drehte sich um und sah durch das Heckfenster, als sie rückwärts aus der Parklücke fuhr. Ihre Bluse spannte sich über den Brüsten. Jim starrte natürlich hin.
    »Wenn das Höschen zum BH passt, ist es weiß.«
    »Denkst du eigentlich manchmal an etwas anderes als an Sex?«, fragte sie grinsend.
    »Klar, manchmal denke ich auch ans Bumsen.«
    Sie schüttelte den Kopf und fuhr zur Ausfahrt des Parkplatzes.
    »Ist das nicht zu warm, wenn man die ganze Zeit mit

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