Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)
dass ihn der Piratenkapitän mit seinen Schauergeschichten hereingelegt hatte.
„Mistkerl“, knurrte Jonathan in Gios Richtung.
„Aber was ist mit den Eingeborenen, Mister Morgain?“, mischte sich Smith ein und erschauderte. „Es heißt, sie würden Menschenfleisch essen, Waffen aus den Knochen und Schüsseln aus den Schädeln ihrer Opfer schnitzen.“
„Das sind alles Märchen. Eines ist jedoch überliefert: Sie verbrennen vorlaute Frauen bei lebendigem Leib.“ Cassius Blick fiel auf Emilia, die vor Schreck zusammenzuckte. Dann lachte er.
***
Die Männer kämpften sich tagelang durch das Waldgebiet, schlugen mit ihren Säbeln lästige Schlingpflanzen aus dem Weg und arbeiteten sich immer weiter zur zentral gelegenen Hochebene vor. Das ungewohnte Klima setzte ihnen stark zu. An manchen Tagen regnete es ohne Unterlass, an anderen quälte sie die intensive Luftfeuchtigkeit, und die Nächte waren zu dieser Jahreszeit oft besonders kalt.
Sie ernährten sich von Beeren, exotischen Früchten und Tenreks, die sie unter großer Mühe fingen und über dem Feuer grillten. Lemuren sprangen von einer Baumkrone zur nächsten und folgten ihnen auf ihrem Weg durch den Dschungel, der kein Ende zu nehmen schien. Tiefer und tiefer drangen sie in den Regenwald vor.
„Es ist nicht mehr weit“, sagte Cassius – während die Abenddämmerung hereinbrach – und hielt auf einer Lichtung inne. „Bindet unsere Gefangenen an den Baum. Wir ziehen morgen weiter.“ Die Männer nahmen Lianen und fesselten Giovanni und Emilia an einen Stamm. Eine Ranke drückte auf ihre Brüste und reizte ihre Nippel.
Die untergehende Sonne färbte den Himmel in ein warmes Orange, und ein Schwarm wild kreischender Vögel flatterte hoch über den Baumkronen hinweg. Emilia atmete tief durch und blickte neben sich zu Giovanni, der seinen Hinterkopf an den dicken Stamm lehnte und die Augen schloss.
„Ist alles in Ordnung?“, flüsterte sie ihm zu. Er nickte nur.
Emilia beobachtete, wie die Piraten Holz zusammentrugen und ein Lagerfeuer in ihrer Mitte errichteten.
Die Nacht brach an und legte sich wie ein kühles Tuch über die kleine Lichtung. Emilia schmiegte sich an Giovannis Körper, doch seine Haut war kalt und mit einer auffälligen Gänsehaut überzogen. Bibbernd zog sie ihre Beine an. Ihre Zähne begannen zu klappern, denn das Lagerfeuer war zu weit weg, und der kalte Boden entzog ihr die Körperwärme.
„Bist du noch wach?“, hörte sie plötzlich Giovannis Stimme. Sie drehte den Kopf und blickte in seine funkelnden Augen.
„Ja.“
„Falls wir dieses Abenteuer nicht überleben sollten …“
„Nein, Gio, bitte sag so etwas nicht.“
„Lass mich ausreden. Wenn wir es nicht überleben sollten, dann möchte ich, dass du eines weißt: Was ich dir am See sagte …“
Emilia fuhr zusammen, als sie rhythmische Trommeltöne vernahm. War es ihr Herz, das wild in ihrer Brust klopfte?
Nein, die Laute kamen aus dem Dickicht. Ein Knacken und Ächzen waren überall um sie herum zu hören. Wohin sie auch sah – Sträucher und Büsche bewegten sich! Auch die Piraten hatten es bemerkt und standen schnell mit gezogenen Säbeln auf den Beinen.
„Smith, bist du das?“, rief Garson, aber niemand antwortete. Plötzlich schlug er sich mit der Hand auf den Nacken und stieß einen unterdrückten Schrei aus.
„Was ist los mit dir?“ Reilly versuchte Garson zu stützen, aber dieser sackte auf die Knie.
„Irgendetwas … hat mich … gestochen.“ Wenige Momente später drehten sich seine Augen nach oben, dass nur noch das Weiße zu sehen war. Unter schwerem Stöhnen brach er zusammen. Das Trommelgeräusch wurde lauter und bedrohlicher.
„Das war kein Insektenstich. Sie haben Blasrohre!“, rief Cassius. Riesige Blätter schoben sich auseinander. Wie gefährliche Raubkatzen tauchten unzählige Kriegerinnen – bekleidet mit Lendenschurze – aus dem Dunkel auf und traten in das flackernde Licht des Lagerfeuers. Ein Funkeln lag in ihren Augen, als sie ihre Speere auf die Piraten richteten. Cassius wich einen Schritt zurück, blickte sich um und stellte fest, dass die Frauen in der Überzahl waren. Es mussten um die 20 Kriegerinnen sein. Zwei von ihnen schlugen auf ihre bauchigen Trommeln, die anderen waren bewaffnet. Der Anblick der wild tanzenden Frauen trieb Reilly den Schweiß auf die Stirn. Eingeschüchtert ließ er seinen Säbel zu Boden fallen.
„Was bist du nur für ein Feigling. Hast du Angst vor diesen Weibern?“, knurrte
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