Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)
Jonathans aufgebrachte Stimme hinter sich. Cassius winkte Smith zu dem Gefangenen, der ihm ein Messer an die Kehle hielt.
„Euer Hochwohlgeboren täte gut daran, sich zurückzunehmen. Vielleicht lassen wir dich kleine Made am Leben. Deine Familie wird uns ein prächtiges Lösegeld für deine Freilassung zahlen. Aber glaube mir, wenn du uns Schwierigkeiten machst, bist du der Erste, dem wir den Hals aufschlitzen. Und das wäre doch wirklich ein Jammer.“ Smith steckte seinen Dolch wieder weg und tätschelte zärtlich Jonathans Kopf.
„Ich … dachte … du wärst mein Freund“, keuchte Giovanni und lenkte Morgains Aufmerksamkeit wieder auf sich.
„Falsch gedacht.“ Ein dämonisches Grinsen breitete sich auf Cassius Gesicht aus, als er seinen Männern ein Zeichen gab. Garson und Reilly kamen auf Giovanni zu, hoben ihn auf die Beine und schleiften ihn zum See. Emilia war durch ihre Fessel gezwungen zu folgen, rutschte aus und wurde die letzten Schritte einfach hinterhergezogen.
Die beiden Männer zwangen Giovanni auf die Knie, sodass er bis zu seiner Hüfte im Wasser versank. Garsons Hände legten sich auf seinen Nacken und drückten seinen Kopf so weit nach unten, dass seine Nasenspitze untertauchte.
„Was habt ihr vor?“ Er kämpfte darum, seiner Stimme einen selbstsicheren Klang zu verleihen. Aber als seine Lippen das Wasser berührten, geriet er in Panik und versuchte sich vergeblich aufzubäumen.
Cassius trat neben ihn, und Garson ließ ihn abrupt los. Giovanni bekam den Absatz von Morgains Stiefel auf seinem Nacken zu spüren.
„Du bist ein Verräter, hast gute Männer an die englische Krone verkauft, um deine eigene wertlose Haut zu retten.“
„Ja, und? Was geht es dich an?“
„Unter den Seeräubern, die ihren Tod am Galgen fanden, war auch mein Bruder Clay. Du miese Ratte bist sein Mörder!“
Er erhöhte den Druck auf Gios Nacken und drückte seinen Kopf schließlich ganz unter.
„Nein, nicht doch!“, schrie Emilia, aber Garson verpasste ihr eine heftige Ohrfeige, die sie zum Schweigen brachte. Reilly musste den aggressiven Bootsmann zurückhalten, damit er nicht auf Emilia losging und auf sie einprügelte.
„Lange habe ich auf diesen Augenblick gewartet“, sagte Cassius und nahm den Druck von Gios Nacken, und dieser kam schnaufend an die Oberfläche zurück.
„Wie gefällt dir das?“, fragte Cassius zynisch. Aber er ließ dem Gefangenen nicht genügend Zeit zum antworten, geschweige denn, seine Lungen mit Luft zu füllen. Mit einem kräftigen Stoß beförderte er ihn ein weiteres Mal auf den Grund.
„Ihr bringt ihn um“, jammerte Emilia, deren Herz vor Angst um Gio so heftig klopfte, dass sie glaubte, jeden Augenblick in Ohnmacht zu fallen.
„Keine Angst, Liebes. Wir brauchen ihn noch. Genauso wie dich.“
„Dann lasst ihn hoch! Bitte!“
Luftblasen stiegen an die Oberfläche. Sie konnte sehen, wie sich seine auf dem Rücken zusammengebundene Hände verkrampften und zu zittern begannen.
Nach einem weiteren quälend langen Augenblick, der Emilia wie eine Ewigkeit vorkam, erlöste Cassius sein Opfer. Giovannis Kopf tauchte aus dem Wasser auf. Hektisch schnappte er nach Luft.
„Kommt, wir haben keine Zeit zu verlieren!“, befahl Cassius und übergab Garson den Strick, der um Gios Hals lag. An diesem zog er ihn hoch und führte ihn und Emilia ans Ufer zurück. Cassius folgte ihnen.
„Und zieht diesen lächerlichen Gestalten irgendetwas an! Den Anblick kann doch niemand ertragen, der bei klarem Verstand ist.“
„Was geschieht mit unserem adligen Freund, Cassius?“ Smith deutete zu dem Gefesselten.
„Du bleibst mit ihm hier. Wir wollen unseren lebenden Geldsack nicht unnötig in Gefahr bringen.“
„Pah! Als wenn wir hier sicher wären. Dieser Dschungel wimmelt vor Gefahren“, meldete sich Jonathan entrüstet zu Wort.
Cassius stellte sich amüsiert vor ihn. Langsam drückte er ihm seinen Stiefel auf die Brust. „Hört, hört. Da kennt sich jemand aus, wie mir scheint. Verratet uns, Euer Hochwohlgeboren, von welchen Gefahren sprecht Ihr?“
„Raubtiere! Giftschlangen! Wollt Ihr noch mehr Beispiele hören?“
Cassius stemmte die Hände in die Seite und lachte heiser. „Ich kenne die Geschichten des alten Nightowl und kann Euch versichern, hier gibt es weder das eine, noch das andere. Es sei denn, Ihr fürchtet Euch vor ein paar Schleichkatzen, mein Freund.“
Verständnislos blickte Jonathan zwischen Cassius und Giovanni hin und her, bis ihm klar wurde,
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