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Der Poliziotto tappt im Dunkeln (German Edition)

Der Poliziotto tappt im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Poliziotto tappt im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uli T. Swidler
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«Ich habe eine Menge falsch gemacht. Ich werde das ändern, amore mio .»
    Ornella sah ihn an, als müsste sie sich die ganze Angelegenheit noch schwer überlegen.
    «Bitte», wiederholte Galdroni.
    Ornella erlaubte sich ein winziges Lächeln. «Das wird nicht wenig sein, Pretoro.»
    Galdroni nickte zerknirscht.
    Ornella streichelte über seine Lippen. «Als Erstes musst du zum Zahnarzt.»
    «Mach ich», erwiderte Galdroni. «Wie bin ich überhaupt hierhergekommen?»
    Ornella wurde unsicher, und ihre Augen flatterten durch den Raum. «Ein Zufall.»
    Galdroni wartete ab.
    «Ein Skilehrer hat dich gefunden und mit einem Schlitten heruntergebracht.»
    Galdroni nickte und schwieg. Er hatte das Gefühl, dass er besser nicht nachfragte, wer dieser Skilehrer gewesen war.

[zur Inhaltsübersicht]
    31.
    Nach dem Telefonat hatte Roberto seinen Topolino hinter Ruggero Grillis Haus abgestellt und versucht, ein Schläfchen zu halten. Vergeblich, kein Mensch konnte in der Körperhaltung, wie man sie auf diesen viel zu kleinen plastikbezogenen Sitzen einnehmen musste, schlafen. Versuchsweise hatte er seine Mikrofaserdecke in den Spalt zwischen den beiden Vordersitzen gequetscht, um sich auf die Seite und quer über beide Sitze zu legen. Aber der Platz reichte gerade für seinen Torso, oben stieß er mit seinem Kopf, unten mit seinem Hintern an, und die Beine, wohin mit den Beinen? Mit Wehmut erinnerte er sich an die Zeit, als er vorübergehend Osvaldos nagelneuen Cinquecento gefahren hatte. Der hatte Liegesitze und Kopfstützen und einen angenehmen Stoffbezug. Ein paar Handgriffe, und schon hatte man eine Liegefläche, die in etwa der eines nach hinten gekippten Fernsehsessels entsprach, also zumindest geeignet war, ein wenig vor sich hin zu dämmern.
    Und dann war da noch Franco. Auf dem Rücksitz. Der entweder pinkeln oder niesen oder irgendein Lied vor sich hin summen musste, um seine Angst zu bekämpfen. Einmal mehr fragte sich Roberto, wie dieser Mensch alleine im Amazonas-Regenwald unter Exkannibalen klargekommen war. Fast hatte er den Eindruck, dass Francos Reisen nie real, sondern nur in seiner Phantasie stattgefunden hatten. Mit einem Flugticket von Ayahuasca Airways.
    Endlich, um 17.20 Uhr, es war längst dunkel, bog Osvaldo auf das Grundstück ein und hielt gleich neben ihnen. Roberto stieg aus, Osvaldo ebenfalls.
    «Wir hatten 17 Uhr gesagt», moserte Roberto und reckte sich.
    «Leise. Bist du verrückt?», pflaumte der camoscino zurück.
    «Reg dich ab, hier ist weit und breit kein Mensch.»
    «Das weißt du nicht», erwiderte Osvaldo, und Roberto musste ihm recht geben. Sein cugino zog einen Rucksack, in dem es metallen klimperte, aus seinem Auto heraus. Und ein Kuhfell.
    «Was soll das denn? Wir sind hier nicht zum Picknicken.»
    Osvaldo warf sich den Rucksack über. «Mitkommen.»
    «Was soll das Kuhfell?»
    Osvaldo stöhnte demonstrativ genervt auf: Nichts ist schlimmer als Amateure. «Da ist doch Stacheldraht. Richtig?»
    «Natodraht.»
    « Ecco . Wie stellst du dir das vor, über Natodraht zu klettern?»
    Roberto nickte anerkennend. «Ah, du wirfst das Kuhfell über den Stacheldraht, und wir können unverletzt darüber hinwegsteigen.»
    «Natodraht. Hast du selber gesagt.»
    « Porca , ja!»
    «Leise!»
    Roberto stöhnte auf, leise. Osvaldo war wie eine Schlange, die sich überall durchwuselte und Widerstände geschickt umkurvte, aber sobald man ihm eine gewisse Wichtigkeit zubilligte, bekam er etwas Tyrannenhaftes. Erst jetzt sah Roberto, dass sein cugino einen hautengen Bodysuit trug, im Grunde sah er aus wie Tom Cruise in Mission Impossible in der Szene, als er sich an einem Seil in diesen Tresorraum hinunterlässt. Sogar sein Gesicht hatte sich der camoscino geschwärzt.
    Roberto schnupperte. «Schuhcreme?»
    «Normalerweise nehme ich Schminke, aber Ivana hat meine weggeworfen.»
    «Warum?»
    «Warum, warum», giftete Osvaldo zurück, und Roberto schwieg. Mit Sicherheit steckte dahinter wieder eine von diesen absurden Geschichten, mit denen das 115-Kilo-Schnullerchen ihren Gatten gängelte und herumschubste.
    «Andiamo» , sagte Osvaldo und marschierte los. Hinter ihm Roberto. Und hinter dem Franco.
    «Was soll das? Was will der?» Osvaldo deutete auf den Musiker.
    «Franco hat Angst alleine im Auto. Wir müssen ihn mitnehmen.»
    Osvaldo ließ eine Reihe leiser Flüche los. Obwohl er in seinem eigentlichen Beruf als Kfz-Mechaniker der größte Amateur unter der Sonne war, so hasste er in seiner zweiten,

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