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Der Präsident

Der Präsident

Titel: Der Präsident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Zündschloss stecken, doch er hielt sie zurück.
    »Ich will nicht mit dir streiten.«
    »Jack, du hast deine Entscheidung gefällt. Für das hier ist es jetzt ein bisschen zu spät.«
    Jack glaubte, nicht recht gehört zu haben. »Entschuldige mal, meine Entscheidung? Ich hatte vor vier Jahren beschlossen, dich zu heiraten. Das war meine Entscheidung. Deine war es, Schluss zu machen.«
    Ungeduldig strich sie die nassen Haare aus den Augen. »Na gut, es war meine Entscheidung. Und?«
    Er drehte sich ihr zu und packte sie an den Schultern.
    »Hör zu, mir ist gestern Nacht ein Licht aufgegangen. Ach, Quatsch, nicht erst gestern. Jede Nacht, seit du mich verlassen hast. Ich weiß, dass es ein verdammter Fehler war! Aber ich bin kein Pflichtverteidiger mehr. Du hast es selbst gesagt, ich verteidige keine Verbrecher mehr. Ich führe ein normales, rechtschaffenes Leben. Ich, wir ...« Als er den erstaunten Gesichtsausdruck sah, wusste er plötzlich nicht mehr weiter. Seine Hände zitterten. Er ließ sie los und sackte in den Sitz.
    Jack nahm die völlig durchnässte Krawatte ab und steckte sie achtlos in die Tasche, dann stierte er auf die kleine Uhr an der Konsole. Kate betrachtete eindringlich den Tachometer, schließlich wanderte der Blick zu ihm. Obwohl Schmerz in ihren Augen lag, sprach sie mit sanfter Stimme.
    »Jack, es war schön, mit dir zu Mittag zu essen. Es hat gutgetan, dich wiederzusehen. Aber mehr kann daraus nicht werden. Es tut mir leid.« Sie biss sich auf die Lippen, was er nicht mehr sah, denn er stieg bereits aus dem Wagen.
    Noch einmal steckte Jack den Kopf herein. »Ich wünsche dir viel Glück, Kate. Wenn du je etwas brauchst, ruf mich an.«
    Sie starrte den breiten Schultern nach, während er durch den heftigen Regen zu seinem Wagen ging, einstieg und losfuhr. Noch mehrere Minuten saß sie im Wagen. Eine Träne rollte ihr über die Wange. Wütend wischte Kate sie weg, startete das Auto und fuhr in entgegengesetzter Richtung davon.
    Am nächsten Morgen griff Jack zum Telefon, hob den Hörer, ließ ihn aber langsam zurücksinken. Was hatte es für einen Sinn? Heute Morgen war er seit sechs Uhr im Büro, hatte die dringendsten Sachen bereits aufgearbeitet und machte sich nun an Projekte, die seit Wochen anstanden. Er starrte aus dem Fenster. Beton- und Ziegelsteingebäude reflektierten die Sonnenstrahlen. Er rieb sich die geblendeten Augen und ließ die Jalousien herunter.
    Kate würde nicht Hals über Kopf in sein Leben zurückkehren, und damit musste er sich abfinden. Die Nacht hatte er damit zugebracht, alle möglichen Entwicklungen durchzuspielen; die meisten davon waren gänzlich wirklichkeitsfremd. Jack zuckte die Schultern. So etwas passierte sowohl Männern als auch Frauen, in jedem Land der Erde, jeden Tag. Manchmal sollte es einfach nicht sein. Auch wenn man es sich noch so sehr wünschte. Man konnte niemanden zwingen, Liebe zu erwidern. Das Leben ging weiter. Eine strahlende Zukunft erwartete Jack. Vielleicht war es an der Zeit, sich mit dieser so viel greifbareren Zukunft anzufreunden.
    Er setzte sich an den Schreibtisch und ging die nächsten anstehenden Projekte durch: Ein Joint-Venture-Unternehmen, für das er niedrigste, anspruchsloseste Routinearbeit erledigte, und ein Projekt für Tarr Crimson, den einzigen Klienten, den er neben Baldwin hatte.
    Crimson besaß eine kleine Audio-Video-Firma. Der Mann war ein Genie, was computergenerierte Grafiken und Bilder anging, und verdiente einen ordentlichen Batzen Geld damit, in verschiedenen Hotels im Land AV-unterstützte Konferenzen für Firmen zu arrangieren. Außerdem fuhr er Motorrad, trug abgeschnittene Jeans, rauchte alles und jedes – sogar ab und zu eine Zigarette – und sah aus wie der verkommenste Kiffer der Welt.
    Jack und er hatten sich kennengelernt, als Tarr von einem Freund von Jack wegen Trunkenheit und Erregung öffentlichen Ärgernisses vor Gericht gestellt worden war. Und gewonnen hatte. Tarr war in einem dreiteiligen Anzug und mit Aktenkoffer aufgekreuzt, Haare und Bart frisch gestriegelt. Überzeugend brachte er vor, dass die Zeugenaussage des Polizisten nicht zulässig, da voreingenommen sei, weil die Verhaftung nach einem Konzert von Grateful Death stattgefunden hatte. Ferner führte er aus, dass der Alkoholtest unzulässig sei, weil der Beamte ihm seine Rechte nicht vorgelesen habe, und letztlich auch deshalb, weil das beim Test verwendete Gerät nicht ordnungsgemäß funktioniert habe.
    Der Richter, der sich mit

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