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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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verborgenes Guckloch zu. Gibean hatte die Spieltische unter sich, und er redete gerade auf einen der Würfelhalter ein, der ihm offenbar zu viel verlor.
    Vil grinste flüchtig, weil er daran denken musste, wie schwierig es gewesen war, Gabba beizubringen, dass an diesen Tischen nicht falsch gespielt werden durfte. Er hatte das Problem schließlich gelöst, indem er dem Freund die Aufsicht gab; das hielt ihn davon ab, selbst die Würfel in die Hand zu nehmen.
    In der Nähe des Eingangs lehnte Purgus, der stumme Gesegnete. So wie Gabba auf die Tische achtete, achtete er darauf, dass sich die Leute benahmen.
    Doma Massali schwärmte geradezu von ihm: » Er bewirkt Wunder. Wir hatten früher oft Freier, die Ärger machten, aber seit dieser Gesegnete über die Mädchen wacht, hat das aufgehört. Und er muss nicht einmal irgendetwas machen, es reicht, wenn sie seine weißen Haare sehen « , hatte sie gerade erst am Vortag gesagt.
    » Du wirkst zufrieden « , stellte Peker fest.
    Vil ließ die Tische nicht aus den Augen. Er hatte da jemanden entdeckt. » Warum auch nicht? « , sagte er. » Die Geschäfte laufen gut. Gabbas Idee mit den Spieltischen hat sich ausgezahlt. Nun kommen auch Männer hierher, die ihr Geld nicht bei unseren Mädchen loswerden wollen, und es dann später, wenn sie genug gewonnen haben, doch tun. «
    » Mag sein « , meinte Peker.
    » Du hingegen wirkst unzufrieden, Pek. Dabei dachte ich, dass dir so viele schöne Mädchen in deiner Nähe gefallen müssten. «
    » An Mädchen hatte ich schon vorher keinen Mangel. Und bezahlen musste ich dafür noch nie. «
    » Jetzt doch auch nicht, Pek. «
    Peker schnaubte unzufrieden. » Es ist einfach nicht dasselbe. Aber es geht auch nicht um die Mädchen. Ich weiß auch nicht, vielleicht ist es das Gefühl, dass ich für mein Geld nicht mehr arbeiten muss. Das bin ich nicht gewohnt. «
    » Du meinst – du würdest lieber wieder in fremde Häuser einbrechen? «
    » Ja, vielleicht. Da war ich wenigstens unterwegs. Jetzt sitze ich nur hier herum und zähle dein Geld. «
    » Unser Geld, Pek. «
    » Schon klar, Vil. «
    » Ich verstehe dich, aber du weißt ebenso gut wie ich, dass jeder Dieb früher oder später geschnappt wird. Wir hatten einfach Glück und haben gerade noch rechtzeitig aufgehört. «
    » Aber – diese andere Geschichte, da scheinst du es ruhiger angehen zu lassen, oder? «
    Vil zuckte mit den Achseln. » Mein Onkel hat mir versichert, dass er nach den Namen sucht. Aber selbst ein Rat kommt wohl nicht so leicht an diese geheimen Protokolle heran. «
    » Und du hast nicht das Gefühl, dass er dich nur hinhält? «
    » Vielleicht. Ich denke, wenn ich die Sache hier noch ein bisschen besser im Griff habe, werde ich ihn mit mehr Nachdruck an seine Aufgabe erinnern. «
    Peker lächelte. » Das Bamaal gehört dir jetzt schon seit vier Monaten – und der Laden läuft reibungslos. Man könnte meinen, dass du es auch nicht besonders eilig mit deiner Rache hast. Und wenn ich ehrlich bin, bin ich darüber froh. «
    » Weißt du, ich denke darüber nach, was mein Onkel sagte. Er meinte, dass ich die Männer doch nicht umbringen müsse. Vielleicht hat er recht, vielleicht gibt es einen anderen Weg, sie zu vernichten. Vielleicht ist es sogar schlimmer für sie, wenn ich ihnen Ansehen, Macht und Geld nehme. «
    Er sagte es, aber er wusste genau, dass seine Mutter etwas anderes von ihm erwartete. Ob sie den blinden Nekor immer noch heimsuchte? Er hatte den Mann nicht mehr gesehen, seit er auf die Ritterseite gezogen war. Vier Monate war das schon her? Vil hatte das Gefühl, erst seit zwei oder drei Wochen hier zu sein.
    Immer noch beobachtete er einen bestimmten Spieler. Der Mann verlor, das war unverkennbar. » Kannst du Gabba holen, Pek? Ich muss ihn etwas fragen. «
    » Ich habe gesehen, dass unser Freund wieder da ist « , sagte er, als Peker mit Gibean zurückgekehrt war.
    » Er spielt und verliert, und er kann seine Schulden nicht begleichen, Vil. Er hat mich erneut um Kredit gebeten. «
    » Du hast ihn gewährt? «
    » Wie du gesagt hast, Vil. «
    » Um wen geht es? « , fragte Peker und warf jetzt selbst einen Blick durch das Guckloch.
    » Er sitzt am letzten Tisch. Der Mann mit den zitternden Händen « , erklärte Vil. » Montes ist sein Name. Man sollte meinen, der Mann würde endlich klug werden. «
    » Aussichtslos « , meinte Gibean grinsend.
    » Mit wie viel steht er jetzt in der Kreide? «
    » Achttausend. «
    Peker ließ einen anerkennenden Pfiff

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