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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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seine Fehler und Ängste kannte, beseitigen, um die Vergangenheit endgültig hinter sich zu lassen?
    Sahif hatte genug gesehen und gehört und zog sich zurück, als die verhärmte Dienerin die Treppe heraufschlurfte, um die Pforte, durch die er hineingespäht hatte, wieder zu schließen. Er fragte sich, was Hamoch vorhaben mochte, kam aber zu der Entscheidung, dass er sich darum später kümmern konnte. Der Mann war nicht allein, und er wollte sich nicht auf einen Kampf mit diesen merkwürdigen Wesen einlassen. Er musste seine Schwester finden. Aber wo? Diese Burg war zwar nicht groß, aber verschachtelt und hatte Dutzende Räume. Sie konnte überall sein.
    Er lief wieder nach oben in die Halle, die immer noch leer war. Als er sie verließ, kamen ihm zwei Damater entgegen, die sich leise unterhielten: »W eiß nicht, warum der Atman immer noch kämpfen will. Die Sache ist doch aussichtslos.«
    »E r hofft darauf, dass sie sich in der Stadt gegenseitig umbringen. Außerdem geht es gegen Oramarer, und mit denen haben viele von uns noch eine Rechnung offen.«
    »A ber die Herzogin ist doch auch aus Oramar, außerdem…«, er senkte die Stimme, »… Bisko hat den Geist gesehen, der hat ihm gesagt, wir sollten hier verschwinden.«
    »B isko trinkt zu viel, wenn du mich fragst.«
    »E r ist aber nicht der Einzige, der den Alten gesehen hat.«
    »W eiß ich. Aber was willst du machen? Wir sind Männer der Berge, wir hauen nicht ab, wenn es schwierig wird. Ich werde jedenfalls nicht der Erste sein, der hier seinen Posten verlässt, nicht, solange der Atman es nicht befiehlt.«
    Der andere brummte: »H ast ja Recht. Hatte ohnehin nicht vor, ewig zu leben.«
    Sahif lauschte ihnen nach, bis ihre Schritte in dem kahlen Gang verhallten. Offenbar war es um die Kampfmoral der Damater nicht allzu gut bestellt. Von welchem Geist sprachen sie? Quent? Der alte Zauberer war mächtig gewesen, davon hatte er gehört. Aber so mächtig, dass er als Geist wiederkehrte? Wenn er mir verrät, wo meine Halbschwester steckt, kann er sich bei mir melden, dachte er grimmig. Aber der Geist erschien nicht, und Sahif hatte immer noch keine Ahnung, wo er sie suchen sollte. Dann hielt er inne. Ich bin ein Dummkopf! Ich weiß zwar nicht, wo sie ist, aber ich weiß doch, wo sie hinwill! Er lief die Treppen hinauf zur geheimen Kammer. Sobald sie den Schlüssel in die Finger bekam, würde sie dorthin gehen, mit oder ohne Jamade, beides wäre ihm Recht. Aber dann fiel ihm ein, dass vielleicht auch Almisan bei ihr sein würde. Er fluchte. Der Plan hatte seine Lücken, aber solange er keinen besseren hatte, würde er ihm folgen.
    ***
    »T rink das, Liebster«, flüsterte Shahila und gab ihrem Gemahl etwas Wasser. In der Hand hielt sie das Fläschchen mit Kisbaras Gift. Sie hatte ihm eine besonders starke, tödliche Dosis verabreichen wollen, aber er hatte sie um Wasser angefleht, und sie war seinem – vielleicht letzten – Wunsch gefolgt. Er sah sie aus glasigen Augen an, schien sie jedoch kaum noch zu erkennen.
    »I ch verstehe nicht, warum Ihr das tut, Herrin«, meinte Jamade, die von der Tür aus zusah.
    »I ch verkürze nur seine Leiden, Schatten. Vor drei oder vier Tagen, da wäre noch Heilung möglich gewesen, aber inzwischen ist es zu spät. Sein Inneres ist schon ganz zerfressen. Er würde verenden wie ein Tier, und das hat er nicht verdient. Dieser Trunk wird es beenden. Und jetzt lasst uns allein.«
    »A ber Almisan, die Kammer, Herrin!«
    »E r wird bald herkommen. Ich bin froh, dass Beleran nicht mehr erfahren muss, was Almisan getan hat. Er hat ihn sehr respektiert. Und jetzt geht.«
    Als das Schattenweib endlich ging und die Tür hinter sich schloss, streichelte Shahila Belerans Gesicht. Die alte Hexe Kisbara hatte behauptet, ihr Gift verursache keine Schmerzen, aber sie hatte verschwiegen, in was für eine erbärmliche Kreatur sich das Opfer verwandelte. Beleran hatte sich mehrfach erbrochen, und auch sein Darm behielt nichts mehr bei sich. Er war nur noch Haut und Knochen.
    »V ielleicht wäre doch ein Dolch…«, murmelte sie. Sie starrte auf das Fläschchen in ihrer Hand. Sie war kurz davor gewesen, das Gift selbst zu nehmen. Würde sie dann ebenso erbärmlich verenden? Diese Hexe hatte sie getäuscht.
    »S hahila…«, kam es flüsternd über Belerans Lippen.
    »L iebster«, sagte sie und streichelte ihn.
    Er lächelte, sein Blick war verklärt. »E rinnerst du dich an das Fest, das wir planten?«
    »F est?«
    »Z ur Schafschur. In

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