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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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gegeben– und dem musst du gehorchen. Damit hilfst du deinen Kameraden mehr, als wenn du ein zerfetztes Stück Stoff in den Wind hältst. Und jetzt komm!«
    Er zerrte den widerstrebenden Knaben hinter sich her die Gasse hinauf zum Marktplatz, aber der lag verlassen. Wo war der Protektor mit seiner Garde, wo die Miliz, die sich hier sammeln sollte? Und wo waren all die Menschen? Sie rannten an umgestürzten Marktständen vorüber und die Treppe zum Palast hinauf. Da stand ein Mann in der Pforte, bleich und offensichtlich völlig verängstigt.
    »W o ist Pelwa?«, herrschte ihn Gajan an.
    »D er Protektor hat sich vorübergehend zurückgezogen, um seine Kräfte zu ordnen und sich dem Feind an einem anderen Ort zu stellen.«
    »A n einem anderen Ort? Er hat seine Stadt verlassen?«
    Der Mann nickte unglücklich. »E r sah die verzweifelte und wütende Menge, und er… er floh durch den Hinterausgang, Herr.«
    »U nd Ihr? Ich kenne Euch, Ihr seid der Haushofmeister, oder?«
    »D er bin ich. Ich habe den Auftrag, die Kapitulation der Stadt zu verkünden, wenn der Feind den Palast erreichen sollte.«
    »U nd die Soldaten, die Miliz? Wo sind die?«
    »B ei Pelwa, sofern sie Waffen haben. Der Protektor ist der Meinung, dass es besser ist, nicht zu viel Widerstand zu leisten, um die Stadt vor weiterer Verwüstung zu bewahren.«
    Gajan stöhnte. Seine Knie zitterten, er merkte erst jetzt, wie erschöpft er war. Pelwa hatte seine Stadt und ihre Bürger im Stich gelassen? Dann war alles verloren.
    »A ber der Hauptmann, meine Kameraden! Ich muss sie warnen!«, schrie Hadogan und war schon halb die Treppe hinunter.
    »H adogan, nein!«, rief Gajan verzweifelt. Aber sein Sohn rannte schon über den Platz Richtung Hafen. Keuchend stolperte er hinter ihm her.
    ***
    »V erflucht seien die Geschütze des Seebundes.« Steuermann Turgal kam die Leiter aus der Ladeluke herauf, und er sah wütend aus.
    »H aben sie die Ladung beschädigt?«, rief Askon. »W as haben wir erbeutet?«
    »B loß Weizen. Nichts anderes als Getreide steckt im Bauch dieses elenden Schiffes, Kapitän. Getreide, aber inzwischen leider auch Wasser. Diese verdammten Schweine haben den Rumpf durchlöchert, und nur deshalb liegt dieser Kahn so tief im Wasser. Er sinkt!«
    »V erdammt!«, fluchte Askon.
    »W as hast du jetzt vor?«, fragte Jamade. Sie war davon ausgegangen, dass der Kampf für Askon und damit auch für sie vorbei wäre. Sie hätte sich eigentlich schon verabschieden können, aber sie hatte ein Problem. Sie konnte sich nicht in den Schatten verstecken. Sie hatte es versucht. Die Magie verweigerte sich ihrem Ansinnen.
    »W ir müssen Beute machen, bevor das hier vorbei ist, soviel steht fest. Zurück auf die Sperber, Männer«, rief der Prinz.
    »U nd was machen wir mit dem Schiff und der Besatzung?«, fragte einer der Krieger.
    »L asst sie zur Hölle fahren, wenn sie nicht schwimmen können. Auf geht’s, diese Stadt hat mehr zu bieten als verfaulten Weizen.«
    Als sie die Sperber an treibenden Wracks vorbei zum Kai manövrierten, fragte Jamade leise: »H ast du einen Plan, Askon?«
    »E s gibt einen Pelzhändler, nicht weit vom Hafen. Ich kenne ihn und sein Lager, denn ich habe ihn mehrfach mit Ware beliefert. Wir werden uns da schadlos halten und dann sehen, was die Stadt noch so hergibt.«
    »D a wird noch gekämpft.«
    Askon lachte, die Situation schien ihm zu gefallen. »I ch hoffe, du bleibst an meiner Seite, bis das hier vorüber ist.«
    »I ch halte immer weniger von dieser Schlacht, aber ich stehe zu dem, was ich gesagt habe.«
    »I ch bin sicher, wir werden auch ein paar schöne Pelze oder Schmuckstücke für dich erbeuten, Jamade von den Schatten.«
    Von den Schatten? Es war beinahe, als wolle er sie verhöhnen, aber, nein, er wusste nicht, welches Unglück ihr widerfahren war. »I ch habe für beides wenig Verwendung auf meinem Weg, Askon«, gab sie sich desinteressiert. Aber innerlich lächelte sie, weil er an sie gedacht hatte.
    Die Bordwand der Sperber scheuerte gegen die Kaimauer. »T urgal, du bleibst mit ein paar Männern an Bord. Ich will nicht, dass irgendjemand glaubt, mein Schiff sei Beute. Der Rest, mir nach, wir werden reich sein, wenn wir zurückkehren.« Dann sprang er ans Ufer, und seine Männer stürmten ihm brüllend hinterher.
    Jamade war nicht für den brüllenden Angriff. Sie nahm ihre Tasche, denn sie rechnete nicht damit, noch einmal auf das Schiff zurückzukehren.
    Plötzlich stand Turgal neben ihr. »I ch kann nicht

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