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Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Titel: Der Prinz in meinem Maerchen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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etwas in der Richtung gesagt hat?« Erschrocken schlug sie sich die Hand vor den Mund und sah Michelle beschämt an.
    Michelle wünschte sich insgeheim, dass Anna nicht immer die Schuld für alles auf sich nehmen würde, was in der Familie der McQueens geschah – als sei sie die Einzige, die Fehler machte. »Wohl kaum. Ich wette mit dir, dass Chloe sich nicht einmal die Mühe gemacht hat, die Klappentexte ihrer eigenen Bücher zu lesen, ganz zu schweigen von Lilys. Anna, du solltest aufhören, dir immer wieder Sorgen wegen deiner Rolle als Stiefmutter zu machen.«
    »Ich habe doch gar nicht versucht, irgendetwas mit den Büchern zu sagen! So was wäre mir nie in den Sinn gekommen!«
    »Das nimmt auch niemand an. Die Mädchen finden deine Geschenke einfach langweilig«, erklärte Michelle entschlossen. »Hör zu, du bist die Erwachsene bei euch. Wenn du willst, dass Lily ein Buch liest, warum sagst du ihr nicht einfach, ›Heute Abend lese ich dir etwas vor. Ballettschuhe . Sperr die Ohren auf.‹?«
    »Das könnte ich mal versuchen«, erwiderte Anna zögerlich. »Ich will den Mädchen aber nicht vorschreiben, was sie …«
    »Kinder brauchen Vorschriften. Sie ist acht und nicht achtzehn. Jetzt brauche ich aber noch ein weiteres Buch. Genauso groß oder kleiner. Hey, komm schon, konzentrier dich!«
    Anna schob ihre Gedanken beiseite. »Sehr viel kleiner wird es aber nicht – Cold Comfort Farm ist bereits ein Taschenbuch.«
    »Dann such wenigstens eine andere Coverfarbe aus.«
    Anna schlenderte wieder zum Unterhaltungsregal hinüber und bot Michelle ein weiteres Taschenbuch mit einem in poppigen Farben gehaltenen Cover im Art-déco-Stil an. »Wie wäre es mit Dann eben nicht, Jeeves von P. G. Wodehouse? Oh.« Ihre Mundwinkel sanken. »Vielleicht lieber doch nicht.«
    »Warum?«
    »Waisenjunge. Wenn auch stinkreicher Waisenjunge mit allwissendem Butler.«
    Michelle verdrehte die Augen. »Gib schon her. Immerhin ist es ein neues Buch, da können wir den vollen Preis verlangen. Ein letztes bitte. Kurz.«
    »Michelle, ist dir eigentlich klar, dass die meisten Romane nur in zwei Größen erhältlich sind? … Wie wäre es mit Die Geschichte von Peter Hase ?« Anna reichte ihr ein winziges Hardcover von Beatrix Potter.
    »Ernsthaft? Für eine erwachsene Frau?«
    »Die Romane sind ganz wunderbar, und die Zeichnungen sind so detailliert, dass man die Gesichtszüge der kleinen Häschen richtig gut erkennen kann. Und am Ende gibt es ein richtiges Happy End. Das ist doch genau das, was man sich wünscht, wenn man Rückenschmerzen hat. Glückliche Häschen.«
    »Du bist die Expertin.« Michelle arrangierte geschickt die Bücher zu einem hübschen Stapel und schlängelte ein mit Draht verstärktes Geschenkband unter dem Stapel durch. Mit ein paar Handbewegungen hatte sie den Bücherstapel zusammengepackt und das lilafarbene Band zu einer gekräuselten Schleife gebunden. Dann wickelte sie noch ein silberfarbenes Band von einer Rolle, fügte dies noch zur Verzierung hinzu und musterte den Stapel mit kritischem Blick. »Was könnten wir außerdem noch dazupacken? Damit es auch wie ein Geschenk aussieht, das dreißig Pfund gekostet hat?«
    »Taschentücher, wenn ein paar Tränchen kullern sollten?« Anna hielt ein Päckchen hoch, das sie aus einer Schale neben der Kasse gefischt hatte und dessen Tücher aus wunderschönem Papier mit Kirschblütenmuster bestanden. Aus einer anderen Schale, die in der Kochbuchecke stand, nahm sie eine Schachtel mit Bio-Schokolinsen.
    Das waren nicht die einzigen Dinge, die von Home Sweet Home ihren Weg hierhergefunden hatten. Rund um die Verkaufstische herum waren all die Dinge verteilt, die Michelle in Zusammenhang mit Büchern gebracht hatte. Hübsche Lesezeichen, Leselampen, geschnitzte Buchstützen in Eulenform … alles, um die Kunden in Kauflaune zu bringen. Und, aber das hatte sie Anna gegenüber verschwiegen – um etwas kaufen zu können, wenn sie einmal kein geeignetes Buch finden konnten. Michelle hatte es sich zum Ziel gesetzt, dass kein Kunde ihr Geschäft mit leeren Händen verließ. Diese Aufgabe traute sie den Büchern allein jedoch nicht zu.
    »So.« Michelle zupfte ein letztes Mal am Geschenkband herum und trat einen Schritt zurück, um ihr Werk zu begutachten. »Unser Buchbouquet. Gesünder als Süßigkeiten, von längerer Dauer als ein Strauß Blumen.«
    »›Schenken Sie Nostalgie‹«, führte Anna den Werbeslogan fort. »›Ihre ganze Kindheit an einem Nachmittag. Speziell

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