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Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Titel: Der Prinz in meinem Maerchen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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hier. Heute scheint nicht viel los zu sein, außerdem habe ich jede Menge Ideen.«
    »Das wäre toll«, wollte Owen gerade antworten, doch Michelle ließ ihm keine Chance, es auszusprechen.
    »Vielleicht morgen«, erklärte sie und schob Owen zur Tür. »Owen soll zuerst die Arbeit an der Home Sweet Home -Website beenden. Gillian hat nämlich, nachdem sie die neue Saisonware eingeräumt hat, ein Display mit Valentinstagsgeschenken aufgebaut.«
    »Gillian hat Saisonware eingeräumt?« Anna zog die Augenbrauen hoch. Normalerweise schob Gillian solch niedere Tätigkeiten immer auf Kelsey ab.
    »Gillian war mir sehr behilflich«, erklärte Owen. »Sie meint, ich erinnere sie an ihren Sohn.«
    »Enkel«, korrigierte ihn Anna. »Darren. Er hat sich vor dir um die Website gekümmert.«
    »Sie ist schon so alt, dass sie Enkel hat?«, fragte Owen erstaunt.
    Die starre Unbeweglichkeit von Michelles Augenbrauen verriet Anna, wie viel Mühe es sie kostete, ihre Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten. Offensichtlich hatte Owen auch bei Gillian erfolgreich seinen Charme spielen lassen – was beinahe an ein Wunder grenzte, wenn man bedachte, dass Gillians größter Held aller Zeiten Cliff Richard war und sie obendrein fand, dass Männer außer einem Ehering keinen Schmuck tragen sollten.
    »Na ja – falls du doch noch Hilfe brauchen solltest: Ich bin bis achtzehn Uhr da«, wiederholte Anna.
    »Ich auch«, fügte Becca beiläufig hinzu.
    »Prima!« Owen hob zum Abschied kurz die Hand, als Michelle ihn mit einem entschuldigenden Lächeln aus dem Laden begleitete.
    »Darf ich einen Keks aus der Spezialdose haben?«, fragte Lily und richtete ihre Aufmerksamkeit von Owen aufs Essen.
    »Bedien dich.« Während Lily nach hinten lief und Kekse holte, beobachtete Anna, wie Becca geistesabwesend auf der Theke vor sich Bücher stapelte. »Becca, du musst heute nicht hierbleiben – du kannst gern nach Hause gehen, wenn du möchtest. Ich dachte, du triffst dich heute Abend mit Josh?«
    Josh war Beccas Freund, ein Kerl mit rotem Haar, der später einmal Biologe oder Chemiker werden wollte und das Spießrutenlaufen einiger Abendessen bei den McQueens schon überstanden hatte. Phil war gerade erst dazu übergegangen, Josh zu vertrauen, weil dieser einerseits einfach zu schüchtern war, um irgendwelche Dummheiten anzustellen, und er zudem im Schulorchester Oboe spielte.
    »Ich kenne mich mit Rugbyteams ziemlich gut aus«, hatte Phil Anna während des Abwaschs ins Ohr gemurmelt, »und ich kann mich nicht daran erinnern, dort je einen Oboisten gesehen zu haben.«
    Becca zwirbelte das Ende ihres Zopfes. »Ähm, wahrscheinlich nicht. Ich muss noch einen Aufsatz schreiben. Josh und ich, wir sind … du weißt schon …«
    »Ist alles okay?«, hakte Anna nach. Sie wollte nicht neugierig sein, aber manchmal fragte Becca sie Dinge, mit denen sie sich keinesfalls an ihre Mutter wenden wollte – insbesondere, seitdem Sarah in ihrem neuen Leben keine Geheimnisse mehr zu kennen schien.
    »Ja«, antwortete Becca. »Na ja, eher nicht …« Sie seufzte. »Ach, keine Ahnung. Manchmal ist Josh so …« Ihre Stimme verstummte, und sie verzog verzweifelt das Gesicht. »Nervig?«
    »Das sind sie alle«, erwiderte Anna. »Und das wird sich auch nie ändern. Du lernst einfach nur, besser mit ihnen zurechtzukommen.« Sie hielt inne und dachte an das ausgeprägte, fast schon märtyrerhafte Schweigen, mit dem Phil auf die Babyfrage reagierte. Und an die Prospekte von Luxusgartenhäusern, die plötzlich auf seinem Nachttischchen aufgetaucht waren. »Obwohl das eine Weile dauert.«
    Becca nahm sich ein Buch von der Theke – Die Eisenbahnkinder von Edith Nesbit – und blätterte darin. Als Anna sich einen Kaffee aus der Filterkanne einschenkte, stellte sie erleichtert fest, wie glücklich sie sich schätzen konnte, dass Becca die Älteste war und nicht etwa Chloe. Das wäre um einiges schwieriger gewesen.
    Becca tat ihr Bestes, sowohl in der Schule als auch zu Hause, weil sie es allen rechtmachen wollte. Ohne Widerworte ertrug sie die Last der hohen Erwartungen, die Sarah und Phil an sie stellten. Sie nahm Chloes selbstgedichtete Lieder hin und ließ Lilys Kuscheltiernachstellungen von Szenen aus Glee geduldig über sich ergehen. Ihre einzigen Schwächen waren ihr heimlicher Gebrauch von Annas teuren Hautpflegeprodukten sowie eine Vorliebe für fettarmen Hüttenkäse.
    »Warum entspannst du dich nicht ein wenig?«, schlug Anna vor. »Behalte Lily im Hinterzimmer im

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