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Der Prinz mit den sanften Haenden

Der Prinz mit den sanften Haenden

Titel: Der Prinz mit den sanften Haenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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fahre mit ihnen raus."
    Er scheint sich in dieser Umgebung wie zu Hause zu fühlen, dachte Clio verwundert. Vielleicht liegt ihm das Bootsfahren.
    „Toll! Dann kann ich mitkommen. Clio springt solange für mich ein!" rief Ben, sprang an Bord und fasste gleich eifrig mit an.
    Einer der beiden Männer wandte sich an den anderen und sagte etwas, das Clio nicht verstand.
    „Der Junge kann nicht mitkommen", übersetzte der Mann an Jalal gewandt. „Niemand kommt mit.
    Nicht genug Platz."
    Jalal schaute gleichmütig von einem zum anderen. „In Ordnung", erwiderte er.
    Niemand kann merken, was du wirklich denkst, dachte Clio und bewunderte Jalals Gelassenheit.
    Der Kunde hat immer Recht, aber es war das erste Mal, dass ein Kunde die Hilfe einer kostenlosen Arbeitskraft ablehnte. Ben nickte betrübt, half die letzten Sachen mit zu verstauen und kletterte wieder aus dem Boot.
    Die beiden Männer bestiegen ziemlich ungelenk das Boot und zogen auf Jalals Anweisungen eine Rettungsweste über ihre Anzugsjacke. Jetzt sahen sie noch lächerlicher aus.
    Sie tragen sogar glänzende Lederschuhe, bemerkte Clio amüsiert und schaute zu, während Ben Jalal die Taue zuwarf und das Boot mit dem Fuß anstieß.
    Jalal legte den Gang ein und steuerte vom Anlegesteg weg.
    Plötzlich musterten die Männer Clio beinahe auffallend unhöf lich, und einer der beiden sagte etwas zu dem anderen, bei dem sie eine Gänsehaut bekam, obwohl sie die Worte nicht verstanden hatte.
    Ein Muskel bewegte sich in Jalals Kiefer. Jalal wendete das Boot etwas zu scharf und zu schnell. Die beiden Männer verloren ihr Gleichgewicht und hielten sich aneinander fest. Dann schoss das Boot auf den See hinaus. Clio starrte ihm nach und konnte sich eines Verdachts nicht erwehren.
    Die Männer und Jalal hatten zwar so getan, als sei die einzige Sprache, in der sie sich verständigen könnten, Englisch, aber sie war fast sicher, dass die zwei Männer Arabisch gesprochen hatten.
    Bestimmt hatte Jalal jedes Wort verstanden. Und obwohl sie sich anders verhielten, wussten diese Männer das auch.
    Wer waren die beiden? Was hatten sie mit Jalal zu schaffen?
    „Jalal, das kann ich nicht!"
    Clio erstarrte und lauschte auf mehr, unsicher, ob sie sich nicht verhört hatte. Ihr Herz begann zu jagen.
    Sie hatte einen langen, anstrengenden Tag hinter sich. Eine der Aushilfen war nicht zur Spätschicht gekommen, und sie hatte nach einem vollen Arbeitstag in der Eisdiele für das Mädchen ein springen müssen. Ihre Eltern waren zu einer Besprechung weg. Sie hatte das Abendessen verpasst, und als sie dann nach Hause gekommen war, war sie gleich nach oben gegangen und hatte sich ein entspannendes Bad gemacht. Jetzt war sie gerade im Bademantel auf dem Weg nach unten, um sich aus dem Kühlschrank etwas zu essen zu holen.
    So, wie Rosalies Stimme geklungen hatte, befand ihre Cousine sich hinter einer geschlossenen Tür.
    Barfuss huschte Clio durch den Flur und lauschte angestrengt, um herauszufinden, in welchem Raum sie sein mochte.
    „Aber tut das nicht weh?"
    Ein leises, tiefes Lachen erklang. „Nur ein wenig." Das war eindeutig Jalal.
    Ihr Herz zog sich zusammen. Sie mochte ihren Ohren nicht trauen.
    Sie hatte damit gerechnet, dass er Rosalie das Herz brechen würde, aber nicht mit dem. Doch sie hätte es wissen müssen. Ein Mann, der Geiseln nahm, schreckte sicher vor nichts zurück.
    „Aber..."
    Sie stand vor der Tür, aus der die Stimmen kamen. Es war nicht Rosalies Zimmer, sondern einer der Räume, in denen immer irgendwelche Gäste untergebracht wurden.
    „Überleg es dir. Du wirst verletzt werden, wenn du es nicht machst. Komm, Rosalie, sei tapfer."
    Clios Herz schlug so laut, dass es ihr in den Ohren dröhnte. Sie umfasste den Türknauf und drehte ihn leise herum. Die Anspannung zog ihr die Brust zusammen, so dass sie kaum noch Luft bekam.
    „Ich kann es nicht!"
    Sehr langsam öffnete sie die Tür zentimeterweise und sammelte ihren ganzen Mut. Als sie die beiden schließlich im Blickfeld hatte, schlug ihr das Herz bis zum Hals.
    Sie standen auf der anderen Seite des Raumes auf einer Matratze. Jalal hatte Rosalie fest im Griff, einen Arm um ihren Hals gelegt, den anderen direkt über ihrem Ellenbogen. Rosalie schaute über die Schulter zu ihm auf, und er lächelte ihr ermunternd zu.
    Sie waren beide zu sehr beschäftigt, um sie zu bemerken.
    „Dann denk an Arwen!" drängte Jalal. „Denk daran, was mit ihr passiert, wenn du es nicht tust!"
    Arwen? Das war ja weitaus

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