Der Prinz mit den sanften Haenden
bevor er mit vor Erregung rauer Stimme flüsterte: „Lass uns in mein Zimmer gehen."
Clio nickte schwach, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Als Jalal aufstand und ihr die Hand reichte, um ihr aufzuhelfen, ließ sie ihn gewähren. Er machte die Tür auf und schaute sich im Flur um.
Irgendwo lief leise ein Radio.
„Mein Zimmer", flüsterte sie.
„In Ordnung", antwortete er leise und gab ihr rasch noch einen verlangenden Kuss. „Geh schon vor, ich komme gleich nach."
Clio schlüpfte durch den Flur zur Treppe und ging nach oben in ihr Dachzimmer. Dort angekommen, war sie erstaunt, dass ihre Beine sie überhaupt getragen hatten, so weich, wie ihre Knie waren. Sie dachte an das, was eben geschehen war, an jede Einzelheit, und allein bei der Erinnerung empfand sie erneut ein Glücksgefühl.
Eilig nahm sie die Kleidungsstücke vom Sessel und räumte sie in den Schrank, trat ein paar Schuhe unters Bett, klopfte die Kis sen auf und glättete das Oberbett. Sie schaltete die Stehlampe ein und blickte auf das Bett, das im Schein der Lampe unter der Dachschräge stand und sehr gemütlich und einladend wirkte.
Clio holte tief Luft und seufzte leise vor freudiger Erwartung.
7. KAPITEL
Clio hörte leise Schritte auf der Treppe. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Sie setzte sich aufs Bett, stand wieder auf und wandte sich nervös um, als die Tür aufging.
Jalal kam herein, machte die Tür leise zu, tastete nach dem Schlüssel und drehte ihn herum. Mit ein paar Schritten war er bei ihr, legte einen Arm um sie und ließ etwas auf den Nachttisch fallen. Dann zog er sie ganz an sich und bedeckte ihr Gesicht mit den leidenschaftlichsten Küssen, wie Clio sie sich immer erträumt hatte. Und voller Hingabe und Lust erwiderte sie sie. Es war ein Geben und Nehmen, es war Feuer und Eis, es war Dahinschmelzen im herrlichsten Glücksgefühl.
Als sie sich schließlich voneinander lösten, hauchte sie atemlos seinen Namen.
Jalal streifte ihr den Bademantel von den Schultern und ließ ihn zu Boden fallen.
Clio bebte am ganzen Körper, als sie in ihrem dünnen Nachthemd vor ihm stand und er sie begehrlich musterte. Zwei schmale Träger zogen sich über ihre gerundeten Schultern. Dünne blaugrüne Seide, noch feucht von seinen Lippen, schmiegte sich an ihre warmen, weißen Brüste und fiel über ihre wohlgeformten Hüften hinunter bis zu den gebräunten glatten Schenkeln.
Er presste seine Lippen auf die sensible Stelle hinter ihrem Ohr, während er Besitz ergreifend ihre Schenkel umfasste.
Sofort wurde ihre Leidenschaft noch brennender.
Er schob den Seidenstoff hoch und berührte sie dort, wo sie sich am meisten nach seinen Liebkosungen sehnte.
Noch nie zuvor in seinem Leben war Jalal so wehrlos gewesen. Noch nie zuvor hatte sein Verlangen nach einer Frau ihn so mit gerissen, wie es jetzt bei Clio geschah. Clio wirkte auf ihn wie eine Naturgewalt, deren Kraft der Ursprung allen Seins war.
„Meine Rose", flüsterte er. Sie war sein. Er durfte sie auf die intimste Weise berühren. Er würde ihren Duft kosten, er würde sie mit der Zunge streicheln, bis sie sich ihm bebend öffnete und ihn hingebungsvoll empfing.
Blitze schienen von seinen Fingern auszugehen, Clio fühlte sich wie elektrisie rt und rang erschauernd nach Atem. Sie spürte seine Erregung, hörte Jalals Stöhnen und sein eindringliches Flüs tern.
„Zahri", hauchte er. „Zahri."
Zary.
Nur langsam drang das Wort in Clios Bewusstsein. Entsetzen packte sie und dann ein Gefühl eisiger Kälte, das sie innerlich zum Erstarren brachte und ihre Lust augenblicklich auslöschte.
Sie merkte sehr wohl, dass Jalal sie zum Bett zog und etwas auf Arabisch flüsterte, das sie jedoch nicht verstand. Aber sie hatte genug gehört. „Lass mich los!"
Benommen hob Jalal den Kopf, lege die Hände um ihr Gesicht und schaute sie besorgt an. "Clio?" Er schien nicht einmal zu merken, dass er eben noch einen anderen Namen ausgesprochen hatte.
„Lass mich los!"
Jalal brauchte sie nicht loszulassen. Clio hatte sich ihm bereits entzogen und bedeckte ihre wunderschönen Brüste mit den Armen, als wollte sie sich vor ihm schützen.
„Was ist denn, Geliebte?" fragte er verwirrt und streckte die Hände nach ihr aus.
Statt ihm zu antworten, wich sie vor ihm zurück. Sie hatte die Augen aufgerissen, und das Entsetzen, das darin lag, wünschte er nie wieder bei einer Frau sehen zu müssen.
„Clio! Was ist los? Was..."
„Fass mich nie wieder an!" stieß Clio heiser hervor.
Weitere Kostenlose Bücher