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Der Prinz mit den sanften Haenden

Der Prinz mit den sanften Haenden

Titel: Der Prinz mit den sanften Haenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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zweites Mal ertragen. Und schon gar nicht bei Jalal.
    Nun, zumindest hatte sie diesmal den Mut und so viel Vernunft gehabt, ihn entschieden von sich zu weisen. Sie hatte sich von Jalal nicht einfach als Ersatz für ihre Schwester benutzen lassen, wie sie das bei Peter getan hatte.
    Sie schloss die Augen und stellte sich vor, wie es gewesen wäre, hätte er den Namen ihrer Schwester ein paar Momente später ausgesprochen - wenn es zu spät gewesen wäre.
    Das wäre entsetzlich gewesen!
    Hätte sie sich Jalal völlig hingegeben, um dann zu hören, dass er in Wirklichkeit Zara begehrte, wäre für sie eine Welt eingestürzt. Peters Betrug hatte ihr die Lust genommen, aber Jalals Verrat hätte ihr das Herz zerrissen.
    Sie verdrängte den Gedanken, dass es so weit hätte kommen können. Doch das heftige Verlangen, das ihren Körper durchströmte, jedes Mal, wenn sie nur an Jalal dachte, ließ sich dadurch nicht ersticken.
    In dem herrlichen Gebäude, das seit Jahrhunderten „Königspavillon" genannt wurde, lagen drei junge Männer auf Kissenbestückten Sofas und aßen in herrschaftlicher Einmut Süßigkeiten. Durch die hohen Fensterbögen auf der einen Seite war der Blick frei in einen riesigen, paradiesisch angelegten Garten mit Springbrunnen und prachtvollen Grünpflanzen.
    Es war einer der wenigen Plätze in den Emiraten von Barakat, wo diese Männer sicher sein konnten, dass sie ganz unter sich waren. Durch Wachen war dafür gesorgt, dass niemand den Pavillon betrat, wann immer die Herrscher sich hierhin zurückzogen.
    Obwohl der Pavillon täglich nach Abhörwanzen abgesucht wurde, achteten die Prinzen Karim, Omar und Rafi darauf, sich in der Nähe einer der Springbrunnen aufzuhalten. Denn fließendes Wasser erzeugt Störgeräusche bei Abhörgeräten.
    Die drei Männer wirkten absolut entspannt. Niemand hätte vermutet, dass es sich um eine ernste Staatsangelegenheit handelte, die sie beschäftigte.
    „Er ist angesprochen worden", berichtete Prinz Karim. Der Königspavillon lag inmitten der Gärten seines Palastes an der Küste des Golfs von Barakat, und es war dieser Prinz, der die Nachricht erhalten hatte.
    Einen Moment lang schwiegen sie alle drei.
    Prinz Omar hob nachdenklich die Brauen. „Ich nehme an, das ist ein gutes Zeichen", sagte er schließlich. Geistesabwesend griff er nach seiner polierten Rauchwarendose und holte sich eine seiner kleinen Zigarren heraus.
    „Gibt es schon einen Hinweis, von wem?" fragte Prinz Rafi.
    „Noch nicht."
    Sie warteten, bis Prinz Omar seine Zigarre angezündet hatte. Prinz Rafi nahm zwei Walnüsse und drückte sie gegeneinander, um eine von ihnen zu knacken. Dann ließ er die andere wieder auf den Teller fallen.
    „Und wie hat er reagiert?" erkundigte sich Prinz Omar, während er in den Rauch seiner Zigarre blickte, als könnte er in den Rauchschwaden die Wahrheit erkennen.
    „Er wäre ein Dummkopf, würde er so früh schon Interesse zeigen", bemerkte Prinz Rafi und aß den Walnusskern.
    Prinz Karim nickte. „Mit einem Dummkopf wollen sie bestimmt nicht zusammenarbeiten."
    „Bald werden sie sich wünschen, er wäre einer", behauptete Prinz Omar mit einem trockenen Lachen.
    „Ich verstehe nicht, warum solche Intriganten nicht merken, dass so jemand, sollte er erst die Macht in Händen haben, ihrer Hilfe bestimmt nicht mehr bedarf."
    „Vielleicht denken sie, sie brauchen ihn nicht so lange", warf Prinz Rafi ein.
    „Ich wüsste gern, ob du Recht hast. Werden sie ihm irgendetwas zusichern?"
    „Wenn sie klug sind ...", stellte Prinz Omar klar, „... werden sie ihm Zugeständnisse abverlangen."
    „Clio."
    Durch die Kopfhörer abgeschirmt von sämtlichen Geräuschen der Umgebung, lag Clio ausgestreckt auf dem warmen, flachen Felsen. Ihre Sorgen betäubte sie mit Rockmusik in einer Lautstärke, die knapp unter der schädlichen Grenze lag.
    „Clio."
    Ihre Haut war glatt, gebräunt und glänzte von Schweiß und Sonnenschutzlotion. Ihr langes, offenes Haar hing bis über den Rand des niedrigen Felsen, die Spitzen reichten gerade bis ins Wasser. Ein paar Elritzen versuchten, daran zu knabbern.
    Wenn er sich aus dem Wasser stemmte, zwischen ihre Schenkel schob und sie küsste, würde sie ihm widerstehen?
    Jalal unterdrückte diesen ersten Impuls, blieb im Wasser und betrachtete Clios lange Beine und die wohlgerundeten Hüften sowie den Ansatz ihrer Brüste, der sich über dem hellen Stoff hervorwölbte.
    Sein Blick glitt ebenso über ihre sinnlich glänzenden Lippen und die

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