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Der Prinz mit den sanften Haenden

Der Prinz mit den sanften Haenden

Titel: Der Prinz mit den sanften Haenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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dichten Wimpern.
    Sie übte eine Anziehungskraft auf ihn aus wie keine andere Frau. Er musste seine ganze Beherrschung aufbringen, um sein Begehren zurückzuhalten und auf Clio einzugehen, ihr Tempo anzunehmen.
    Anstatt gegen die laute Musik anzuschreien, hob Jalal einen Arm und bespritzte ihren flachen Bauch mit Wasser.
    Clio blinzelte ins Sonnenlicht und brauchte einen Moment, um Jalal zu erkennen. Mit einer Hand griff sie nach dem CD-Rekorder, stellte die Musik ab und nahm die Ohrhörer ab.
    Das Wasser plätscherte, und die Umgebung wirkte einladend wie ein Paradies.
    Da Jalal ihre Nachricht gefunden hatte, war er Clio gefolgt, in der Hoffnung, mit ihr allein zu reden.
    Weit weg von der Familie konnte er sie vielleicht ermuntern, ihm zu erzählen, was sie so verletzt hatte. Doch als er ihr nun in die dunklen Augen sah, kam kein Wort über seine Lippen.
    Clio begegnete seinem Blick und hätte beinahe aufgeschrien, als könnte sie die Gefühle, die sie überkamen, damit unterdrücken. Ihr wurde warm, und sie fühlte sich wie elektrisiert. Schon wenn sie nur in Jalals Augen schaute, spürte sie eine Wildheit in seinem Wesen, die sie erregte.
    Er hievte sich aus dem Wasser und auf den Felsen. Es war nicht genug Platz für zwei, außer er ließ sich ganz dicht neben ihr nieder. So, wie er sich nun mit den Ellenbogen abstützte und sich über sie beugte, fühlte er sich offenbar dazu verlockt, sie zu küs sen.
    Hastig richtete sie sich auf und verstaute ihren CD-Rekorder in ihrer Tasche und war sich dabei viel zu deutlich Jalals Nähe bewusst. „Was willst du hier, Jalal?" fragte sie kühl über die Schulter, während er sich hinter ihr zum Sitzen aufrichtete.
    Clios weißer Badeanzug betonte ihre gebräunte Haut. Jalal kannte genügend Araber, die sich nach hellhäutigen blonden Frauen sehnten. Aber er selbst hatte sich nie von ihnen angezogen gefühlt. Ihm, wie auch den alten Dichtern und Geschichtenerzählern, schlug das Herz höher, wenn er dunkles Haar sah und in dunkle Augen schaute.
    „Ich wollte bei dir sein und ..." Er brach ab, hustete und holte tief Luft.
    Plötzlich wurde ihm klar, wie schwer es sein würde, über das Thema zu sprechen, das ihm durch den Sinn ging. Wo sollte er beginnen? Ich kann geduldig warten, bis wir die Drachen erschla gen haben, die dich verfolgen? Würde sie ihm böse sein, wenn er ihr sagte, zu welchen Schlussfolgerungen er gekommen war?
    Doch angenommen, er irrte sich? Es konnte ja auch sein, dass er sich etwas vormachte, weil er nicht wahrhaben wollte, dass sie in Wirklichkeit tatsächlich etwas gegen ihn hatte?
    Nein. Das konnte nicht der Fall sein. Als das Entsetzen sie ge packt hatte, hatte sie ihn in Wirklichkeit gar nicht mehr gesehen.
    „Ich schätze, es ist dir nie in den Sinn gekommen, dass du der letzte Mensch bist, den ich jetzt sehen will", sagte sie leichthin.
    „Doch, daran habe ich gedacht. Aber ich habe auch überlegt, dass wir darüber sprechen sollten, was gestern Abend passiert ist. Vielleicht änderst du deine Meinung."
    Verflixt, dachte Clio, warum hält er nicht den Mund? Was, um alles in der Welt, glaubte er mit Reden besser machen zu können? Und dennoch, sie brauchte ihn nur anzuschauen, und schon war sie erneut entflammt. Sie sehnte sich nach ihm. Der Gedanke, dass er in Wahrheit nur Zara wollte, half ihr dabei wenig.
    Das war bei Peter ganz anders gewesen. Als sie Peter nach je nem Abend wieder begegnet war und er ihr versicherte, er habe erkannt, dass er sich doch zu ihr hingezogen fühlte, war ihr übel geworden.
    Bedeutete ihre trotz allem unvermindert starke Sehnsucht nach Jalal, dass sie Fortschritte machte? Sie lachte amüsiert auf.
    „Weißt du was", erklärte sie ihm freundlich, „ich will von gestern Abend gar nichts wissen."
    Clio war verletzt worden, und Jalal war sicher, er konnte ihr helfen. Vielleicht spürte sie selbst das tief in ihrem Innern auch und wollte unbewusst, dass er sie von dem Druck befreite.
    „Können wir nicht ein wenig darüber reden?"
    Sie kehrte ihm den Rücken. „Ich bin hergekommen, weil ich allein sein wollte."
    „Ist es manchmal nicht besser, wenn man nicht allein ist, auch wenn man sich das wünscht?"
    „Ich warte nicht auf meinen Retter, Jalal. Ich bin nicht hilflos wie eine Katze, die auf einen zu hohen Baum geklettert ist."
    Er schwieg kurz. „Also, das verstehe ich nicht ganz", meinte er dann in einem Ton, der ihr ein Lachen entlocken sollte. Ge spielt verlegen rieb er sich das Kinn. „Heiß ist es

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