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Der Prinz mit den sanften Haenden

Der Prinz mit den sanften Haenden

Titel: Der Prinz mit den sanften Haenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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geändert, bis der Anruf kam, dass sie befreit worden war und es ihr gut ging. Ich dachte schon, er würde einen Herzinfarkt bekommen, wenn es sich noch länger hinzieht. Ich hatte Angst, es würde sie beide umbringen."
    Nachdem sie Luft geholt hatte, fuhr sie fort: „Den Kindern erging es nicht anders. Sogar Donnelly hat darunter gelitten. Wir konnten es nicht vor ihnen verborgen halten. Jeder im Land wusste Bescheid.
    Stundenlang war es im Fernsehen. Sie nannten Zara die Geisel von Barakat. Wusstest du das? Die Journalisten sprachen vom dritten Tag der Krise mit der Geisel von Barakat. Aber für uns waren das weitere vierundzwanzig Stunden voller Angst, Schrecken und Entsetzen, wie du es bestimmt noch nicht in deinem Leben durchgemacht hast."
    Er sagte nichts dazu, sondern hörte ihr aufmerksam zu.
    „Also gut, ich weiß, dass ihr außer der Gefangennahme nichts zugestoßen ist, aber ich glaube nicht, dass die Sache damit unge schehen gemacht werden kann, Jalal. Eine solche Erfahrung lässt einen nicht unberührt."
    Einige Gegenargumente fielen Jalal ein, doch er hielt sich zurück und versuchte nicht, sich zu verteidigen oder zu rechtfertigen.
    Als Clio schließlich die Worte ausgingen und sie in Tränen ausbrach, beging er nicht den Fehler, sie in die Arme zu nehmen. Wie hätte er ihr auch Trost schenken sollen, wenn er ihr die Wunden, von denen sie sprach, zugefügt hatte?
    Nachdem sie sich ausgeweint hatte, blieb er schweigend noch bei ihr sitzen. Sie putzte sich die Nase und wischte sich die Augen. Schließlich hob sie den Kopf.
    „Danke", sagte er da zu ihr. „Es war gut, dass du mir alles erzählt hast. Sonst hätte ich es nie verstanden. Ich habe mir zu Herzen genommen, was du gesagt hast, Clio."
    Alles hatte Clio ihm nicht gesagt. Dass sie sicher war, dass er sich in ihre Schwester Zara verliebt hatte, und nun sie, Clio, benutzen wollte, um sein Verlangen zu stillen, hatte sie unerwähnt gelassen.
    Sie hatte ihn auch nicht gefragt, wie tief seine Liebe zu Zara sei und ob er gewillt sei, Prinz Rafi zu hintergehen, um Zara zu bekommen.
    „Seid sicher, eure Onkel werden nicht zu Märtyrern."
    Es war ein heißer, sonniger Tag. Zwei Männer saßen an einem Tisch auf der Terrasse eines gemieteten Hauses, von dem aus man einen Ausblick auf den See hatte. Unten, neben einer kleinen Yacht, schaukelte Jalals Boot auf den Wellen, die ein vorbeifahrendes Schnellboot erzeugt hatte.
    Saifuddin ar Ratib hieß der Mann, der gerade gesprochen hatte. Er hatte die Verhandlungen an Abu Abdullahs Stelle übernommen. Er war klüger und mächtiger und dichter am Kern der Verschwörung, aber auch gefährlicher.
    „Ich verstehe Sie nicht ganz", erwiderte Jalal.
    „Bei dem Lebensstil, den Eure Onkel führen, kann ihr Tod unter gewissen Umständen die wahren Gläubigen entsetzen."
    Jalal verlor das Interesse an dem Kaffee, den er gerade umgerührt hatte. Er legte den Löffel auf den Unterteller und schaute verwundert auf. „Wie denn das?" wollte er leise wissen.
    Saifuddin ar Ratib hob eine Braue. Jetzt war er ihnen ins Netz gegangen. Er hatte die Gier in den Augen des Prinzen ge
    sehen, sosehr Jalal auch versucht hatte, mangelndes Interesse an ihrer Unterhaltung vorzuspielen.
    „Ein tödlicher Autounfall in dem Moment, wenn ein Prinz sich von einer billigen Hure oder auch von zweien - bedienen lässt, würde seinen Tod in den Augen der Leute fast rechtfertigen."
    „Und welcher meiner Onkel frönt derartigen Gelüsten?"
    Der Mann, dessen Name „Schwert und Wegbereiter des Glaubens" bedeutete, was mit Sicherheit ein Deckname war, hob die Schultern. „Das war nur ein Beispiel für das, was einem Mann widerfahren könnte, der eine Fremde, Ungläubige zur Königin über ein ehrbares und gläubiges Volk macht."
    Jalal musterte ihn skeptisch. „Sind die Frauen meiner Onkel nicht zum Glauben unserer Väter übergetreten?"
    „Das sind nur Lippenbekenntnisse. Es ist bekannt, dass zumindest eine den Prinz ermuntert, Alkohol zu trinken."
    „Wenn Sie Omar meinen, so bezweifle ich, dass er Scotch nur wegen seiner Frau mag."
    „Trotzdem würde niemand um ihn trauern, wenn er mit ihr bei einem Unfall wegen Trunkenheit am Steuer ums Leben käme."
    Zunächst herrschte Schweigen. Abgesehen von dem Plätschern des Wassers unterbrach nur das Summen der Bootsmotoren die Stille. Jalal sprang auf und trat ans Geländer. Reglos schaute er auf das Wasser, dann wandte er sich um.
    „Haben Ihre Freunde ihren Plan tatsächlich schon so

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