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Der Prinz und der Soeldner

Der Prinz und der Soeldner

Titel: Der Prinz und der Soeldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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untersuchte die Kabine. Ihr Bett und ihre Toiletteneinrichtung erinnerten sehr an seine letzte Zelle. Dienst im Weltraum, ha! Die unermesslichen Perspektiven des riesigen Universums, ha! Der Ruhm der Kaiserlichen Streitkräfte – nicht-ha! Er hatte Gregor verloren … Ich mag klein sein, aber ich vermassele alles in großen Dimensionen, weil ich auf den Schultern von RIESEN stehe.
    Er versuchte es mit Schlägen gegen die Tür und Schreien in die Bordsprechanlage. Niemand kam.
    Es ist eine Überraschung.
    Er könnte sie alle überraschen, indem er sich aufhängte. Für kurze Zeit erschien ihm diese Vorstellung attraktiv. Aber es gab nichts, was hoch genug war, dass er seinen Gürtel daran hätte befestigen können.
    In Ordnung. Dieses Schiff vom Typ eines Kuriers war schneller als der schwerfällige Frachter, in dem er und Gregor letztes Mal drei Tage gebraucht hatten, um das System zu durchqueren, aber es würde nicht sofort dort ankommen. Er hatte wenigstens anderthalb Tage Zeit, um ernsthaft nachzudenken – er und Admiral Naismith.
    Es ist eine Überraschung. Gott!
    Ein Offizier und ein Wächter kamen ihn holen, und zwar ziemlich nahe dem Zeitpunkt, den Miles für ihre Ankunft an der Verteidigungsperipherie der Aslund-Station geschätzt hatte. Aber wir haben noch nicht angedockt. Das erscheint mir verfrüht.
    Sein erschöpftes Nervensystem reagierte immer noch auf einen Adrenalinstoß, er atmete tief ein und versuchte, sein von Wahngedanken vernebeltes Hirn freizumachen, um wieder hellwach zu werden. Noch mehr von diesen Verwicklungen, dann würde allerdings keine Adrenalinmenge mehr ihm etwas Gutes tun. Der Offizier führte ihn durch die kurzen Korridore des kleinen Schiffs zum Navigationsraum.
    Der Ranger-Kapitän war anwesend, er beugte sich über die Kommunikationskonsole, die mit seinem zweiten Offizier besetzt war.
    Der Pilot und der Flugingenieur waren an ihren Plätzen beschäftigt.
    »Wenn sie an Bord gehen, werden sie ihn verhaften, und damit wird er automatisch abgeliefert sein wie befohlen«, sagte der zweite Offizier.
    »Wenn sie ihn verhaften, dann könnten sie auch uns verhaften. Sie hatte gesagt, wir sollten ihn einschleusen, und es war ihr egal, ob mit Kopf oder Füßen zuerst. Sie hat nicht befohlen, dass wir uns internieren lassen«, sagte der Kapitän.
    Aus der Kommunikationsanlage ertönte eine Stimme: »Hier spricht Patrouillenschiff Ariel von den Vertragshilfstruppen von Aslund. Wir rufen C6-WG, unterwegs von der Naben-Station von Vervain. Stellen Sie Ihre Beschleunigung ein, und bereiten Sie Ihre Backbordschleuse vor, damit das Team für die Inspektion vor dem Andocken an Bord gehen kann.« Du Stimme nahm einen fröhlichen Ton an. »Ich behalte mir das Recht vor, das Feuer zu eröffnen, wenn Sie nicht binnen einer Minute Ihre Triebwerke abschalten und unsere Anweisungen befolgen. Ihr habt uns lange genug hingehalten, Jungs.«
    Als die Stimme ironisch wurde, kam sie Miles auf einmal höchst bekannt vor. Bei?
    »Stoppt die Beschleunigung«, befahl der Kapitän und gab dem zweiten Offizier ein Zeichen, den Kommunikationskanal abzuschalten. »Hallo Sie, Rotha«, rief er zu Miles. »Kommen Sie hier herüber.«
    Also bin ich wieder ›Rotha‹. Miles setzte ein öliges Lächeln auf und rückte näher heran. Er fasste den Projektor ins Auge und bemühte sich, sein gieriges Interesse zu verbergen. Die Ariel? Ja, da war er auf dem Vid-Display, der elegante Kreuzer, auf Illyrica gebaut …
    Kommandierte ihn noch Bei Thorne? Wie kann ich auf dieses Schiff gelangen?
    »Schmeißen Sie mich nicht hier raus!«, protestierte Miles eindringlich. »Die Oserer wollen mir an den Kragen. Ich schwöre, ich wusste nicht, dass die Plasmabögen defekt waren!«
    »Was für Plasmabögen?«, fragte der Kapitän.
    »Ich bin Waffenhändler. Ich habe ihnen ein paar Plasmabögen verkauft. Billig. Es stellte sich heraus, dass sie eine Tendenz zum Blockieren bei Überbelastung haben und dann die Hand ihres Benutzers wegpusten. Ich wusste das nicht, ich hatte sie en gros eingekauft.«
    Die rechte Hand des Ranger-Kapitäns öffnete und schloss sich in einer Geste des Nachempfindens. Unbewusst rieb er seine Handfläche an den Hosen ab, hinter seinem Plasmabogenhalfter. Er musterte Miles und blickte säuerlich drein.
    »Also mit dem Kopf zuerst«, sagte er nach einem Augenblick. »Leutnant, Sie und der Korporal nehmen diesen kleinen Mutanten zur Personalschleuse auf Backbord, packen ihn in ein Bodpod und werfen ihn hinaus. Wir

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