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Der Privatdozent

Titel: Der Privatdozent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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warum man Sex nicht erzwingen kann, auf der anderen Seite sieht Lukas einfach nur unglaublich süß aus. Ich nehme ihn in den Arm. Seit Montag ist Marco so weit weg, als gäbe es ihn gar nicht. Aber ich brauche nur noch bis morgen warten, bis ich ihn endlich wiedersehe. Und dann ist vielleicht alles perfekt und meine Wünsche werden war …
    Ich streichle Lukas sanft über den Rücken. Marco ist derjenige, der mich beschützen soll. Aber ich bin derjenige, der für Lukas da sein muss. Und seit wann werden Träume schon wahr?
    Entschieden verdränge ich den Gedanken an Marco und küsse Lukas sanft auf den Mund. Er rührt sich kein Stück.
    „Wenn du auf Jungs stehst”, sage ich sanft, „ist das noch nicht das Ende der Welt. Du bist nicht der erste und nicht der letzte, der damit klarkommen muss. Und du bist nicht allein, ich helfe dir, okay?”
    Lukas sieht mich ernst an. Dann nickt er und küsst mich zurück.
    „Willst du noch immer dein erstes Mal mit mir?”, frage ich.
    „Nur, wenn du willst”, gibt Lukas zerknirscht zurück.
    „Dann pass auf die Tür auf, ich muss vorher duschen.”

Aller Anfang ist …
    Aller Anfang ist …
    Lukas‘ Zimmertür steht offen. Und tatsächlich hängt Marek auf dem Bürostuhl und pennt. Da wird aber jemand ganz schön enttäuscht aufwachen. Oder sollte ich vielleicht doch wieder umkehren und Lukas aus meinem Zimmer werfen? Erstes Mal hin oder her, dass sein Fußballfreund nichts von seiner Neigung mitbekommt, scheint ihm doch noch ein wenig wichtiger zu sein, als endlich den ersten Boysex zu haben. Obwohl, ich an seiner Stelle hätte mich damals vor meinem Coming-out in einer ähnlichen Situation ganz gewiss fürs Poppen entschieden. Auf jeden Fall.
    Also schleiche ich weiter ins Bad. Wahrscheinlich wird eh jeder wach in der Bude, sobald ich das Wasser laufen lasse, aber zumindest muss ich mich dann nicht schon vorher mit Mareks aufgeregter Frage herumschlagen, wo denn Lukas wohl abgeblieben ist.
    Ich brauche etwa zwanzig Minuten, bis ich meinen Darm gespült und mich von oben bis unten abgeseift habe. Jetzt prasselt das Wasser über mich und wäscht die letzten Schaumreste herunter. Lukas wird nach seiner Feier gestern alles andere als frisch sein. Ich versuche, mir das nicht näher auszumalen, obwohl mich der Gedanke auch irgendwie heiß macht, dass ich mich blütenrein dem verschwitzten Macho hingebe. Dabei habe ich mir noch gar nicht die Frage gestellt, ob ich diesen Schritt wirklich tun will. Natürlich geht Lukas jetzt davon aus, dass ich es gleich mit ihm treibe. Aber ich habe ihm ja ausdrücklich gesagt, dass ich beim Duschen darüber nachdenke. Hab ich das ernst gemeint? Habe ich nicht längst entschieden? Morgen treffe ich Marco wieder und dann könnte die Welt schon ganz anders aussehen. Ich bin doch in ihn verknallt, oder nicht? Oder ist meine Bereitschaft, jetzt mit Lukas herumzumachen, vielleicht doch ein Zeichen, dass es eben nicht Liebe ist? Das ginge doch auch viel zu schnell, oder? Ich meine, es war doch nicht wirklich Liebe, es war Sex! Und weder Marco noch ich haben uns zu irgendwas verpflichtet!
    Recht oberflächlich trockne ich mich ab und schlinge mir nur das Handtuch um die Hüften. Vorsichtig öffne ich die Tür und lausche in die Wohnung. Nichts regt sich. Vom Flur aus werfe ich noch mal einen Blick in Lukas‘ Zimmer. Marek hängt noch immer auf dem Bürostuhl, jetzt aber zur anderen Seite. Muss wohl ’nen ordentlichen Rausch ausschlafen. Und die anderen scheinen sich irgendwann verzogen zu haben, oder sie pennen alle bei Marek im Zimmer.
    Der Weg zu meinem eigenen Reich wird immer länger. Ich habe die Frage noch nicht beantwortet: Soll ich oder soll ich nicht? Ich schließe die Augen und versuche mir Marcos Gesicht vorzustellen. Locken kann ich sehen und ein Sakko. Seine Augen sind blau, aber ich sehe sie nicht vor mir. Sein Gesicht ist ziemlich verschwommen. Im Grunde könnte es jeder sein. Und das soll was bedeuten? Aber ich habe fast eine Woche lang sehnsüchtig auf den morgigen Tag gewartet! Das bedeutet doch wohl auf jeden Fall etwas, oder? Ja, vielleicht, dass ich bekloppt bin! Ich habe keine Ahnung. Aber ich spüre die Anziehungskraft, die von Lukas ausgeht. Er ist so viel näher und dazu noch in meinem Alter. Allerdings bedeutet der Kerl möglicherweise auch eine Menge Ärger.
    Nebenan höre ich, wie Marek sich aus dem Bürostuhl quält. Oh Mist! Schnell schlüpfe ich in mein Zimmer, bevor er mich sehen kann. Und dann stehe ich vor

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