Der Problemmann (German Edition)
richtig gemacht.“
„Katja, du bist unmöglich, vielleicht solltest du weniger trinken“, mahnte Tina und an Marion gerichtet fuhr sie fort, „aus diesem Grund bist du so gut drauf? Das glaube ich dir nicht.“
„Glaube es ruhig, das ist ein Wink des Schicksals gewesen. Und weißt du was, du trägst einen großen Anteil an meinem Glück.“
„Was für ein Glück? Spinnst du jetzt vollkommen? Das ist doch kein Glück, wenn deine Ehe in die Brüche geht. Sag mal hast du schon vorher was getrunken?“
„Tina, jetzt hör schon auf. Ich habe kein Alkoholproblem. Ich habe jemanden getroffen.“
„Was willst du uns damit sagen?“
„Wonach hört sich das wohl an? Ich habe jemanden kennengelernt und du hast ihn mir quasi zurückgebracht.“
„Ich verstehe kein Wort.“
„Mensch, Tina, bist du schwer von begriff heute. Sie pimpert mit einem anderen“, sagte Katja, die gerade ihren neuen Drink entgegen genommen hatte und ihn ohne Verzögerung an den Mund setzte.
„So könnte man es auch sagen, danke dir Katja“, sagte Marion, folterte ihre Freundinnen nicht länger und erzählte ihre ganze Geschichte.
Wie sie Walter Silvester kennenlernte, sogar dass er sie dort bereits geküsst hatte. Wie verzweifelt sie war, dass sie ihn nicht wieder finden konnte, bis eine glückliche Fügung ihn ihr zu Füßen legte.
„Du meinst doch nicht den Walter?“, wollte Tina wissen.
„Doch genau der.“
„Das kannst du nicht ernst meinen. Der Mann ist, wie soll ich es sagen, der geht irgendwie gar nicht. Den kannst du unmöglich haben wollen, nachdem du einen Mann wie Christian hattest.“
Katja zog es vor sich weiterhin ihrem Cocktail zu widmen, als sich an der Unterhaltung zu beteiligen.
„Du hast ja keine Ahnung was in dem steckt. Walter ist der liebevollste Mann, den ich mir überhaupt vorstellen kann. Ich habe so ein großes Glück mit ihm.“
Marion fing tatsächlich an zu träumen. Völlig in Gedanken nahm sie ihren Cocktail und trank davon.
„Marion, was ist los mit dir?“, wollte Tina wissen, „so ein Verhalten kenne ich von dir gar nicht. Was wird denn nun mit Christian? Was ist mit eurem Haus? Was wird aus eurer Ehe, deinem Wunsch nach Familie?“
„Es ist mir egal was mit Christian wird. Der will unbedingt das Haus behalten. Soll er doch, ist mir egal. Ich bin ausgezogen.“
„Was?“, Tina glaubte sich verhört zu haben.
„Ich wohne inzwischen bei Walter.“
„Du lässt aber auch nichts anbrennen. Ich wusste es, stille Wasser sind tief“, mischte sich Katja plötzlich in das Gespräch.
Mit dem letzen Rest ihres Cocktails stieß sie mit Marion an. Tina saß fassungslos neben ihren Freundinnen. Jetzt drehten alle beide durch.
„Das kann dir unmöglich alles egal sein. Das war dein Leben. Marion fang an dich zu besinnen. Schmeiß nicht einfach so alles weg.“
„Ich schmeiße nichts weg. Ich beginne jetzt den Rest meines Lebens zu genießen. Endlich bin ich zufrieden. Christian war ein Fehler, das habe ich eingesehen. Das hätte nie gut gehen können. Wir passten nicht zusammen.“
„Weil er dich pausenlos betrogen hat?“
„Nein, bestimmt nicht. Ich weiß gar nicht wirklich, ob er das tatsächlich getan hat.“
„Siehst du“, sagte Tina, „er ist eben doch ein guter Mann. Sei nicht so blöd und mach einen Fehler, den du später bereuen wirst.“
„Ich werde es bereuen, wenn ich Walter nicht nehme. Der ist der Beste von allen. Er trägt mich auf Händen, erfüllt mir jeden Wunsch. Wir sind noch nicht lange zusammen, aber ich habe das Gefühl, als ob ich ihn schon ewig kenne. Er gehört zu mir. Er ist der Mann, der mich bis ans Ende glücklich machen wird. Es tut mir leid um Christian. Aber ich kann es nicht ändern und vor allem will ich das eigentlich auch nicht. Es ist ein großes Glück für mich und das werde ich versuchen bis ans Ende meiner Tage festzuhalten.“
„Gut so“, lallte Katja.
Sie war neidisch auf Marion, die den Absprung geschafft und zudem ihr Glück gefunden hatte, von dem Katja weit entfernt schien. Matthias hatte ihr angedroht eine schmutzige Scheidung vollziehen zu wollen, für all das, was er seiner Meinung nach in der Ehe mit Katja hatte ertragen müssen. Katja sollte sich keiner Illusion hingeben, zu glauben, sie würde nach der Scheidung im entspannten Reichtum leben können. Er würde dafür sorgen, dass ihr nichts bliebe und sie wieder das armselige Dasein einer kleinen Angestellten fristen müsste. Das alles wollte Katja an diesem Abend mit
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