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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ist wahrscheinlich in privater Hand«, meinte Bryson.
    »Und?«
    »Vielleicht ist das Bankhaus nur eine Fassade, hinter der sich eine Holdinggesellschaft verbirgt. Ich schlage vor, wir lassen eine Liste aller ehemaligen und gegenwärtigen Partner von Meredith Waterman zusammenstellen, nach Möglichkeit auch von den Hauptanteilseignern.«
    »Das dürfte nicht allzu schwierig sein«, sagte Edgecomb. Auch privat geführte Unternehmen müssen sich bei der SEC und der FDIC registrieren lassen. Über diesen Weg kommen wir an sie heran.«

    »Und vielleicht werden wir den einen oder anderen Namen mit Prometheus in Verbindung bringen können«, fügte Bryson hinzu.
    Edgecomb nickte und verließ den Raum.
    Plötzlich erinnerte sich Bryson: »Richard Lanchester ist früher auch Gesellschafter von Meredith Waterman gewesen.«
    »Was?«
    »Ja, und zwar bis zu seinem Wechsel in die Politik. Er war eines der Aushängeschilder der Bank. Meredith Watermans Spitzenmann. In dieser Funktion hat er sein Vermögen gemacht. «
    »Lanchester? Aber er… du sagtest doch, er sei voller Verständnis gewesen und habe versprochen dir zu helfen.«
    »Ja, er hat mir aufmerksam zugehört und schien auch ernstlich besorgt zu sein. Aber getan hat er bislang nichts.«
    »Hat er nicht auch gesagt, du solltest wieder bei ihm vorsprechen, wenn du mehr Beweise gesammelt hast?«
    »Nichts anderes wollte auch Harry Dunne – mich als eine Art Vorfühler benutzen.«
    »Ob Richard Lanchester tatsächlich zur Prometheus-Gruppe gehören könnte?«
    »Das würde ich nicht mehr ausschließen.«
    Elena widmete sich wieder ihren Unterlagen. Plötzlich blickte sie auf und sagte: »Hör dir das an! Der Machtwechsel wird 48 Stunden nach der Ratifizierung des Vertrags in London vollzogen sein.«
    »Wer sagt das?«
    »Keine Ahnung. Der Anruf kam aus Washington und richtete sich allem Anschein nach an Prischnikow.«
    »Könnte eine Stimmerkennung was bringen?«, fragte Bryson.
    »Möglich. Ich müsste mir den O-Ton anhören und feststellen, ob die Stimme verändert worden ist und wenn ja, wie gut.«
    »48 Stunden… Machtwechsel … zu wem oder was? Ich muss sofort nach London. Wann geht der nächste Flug?«
    Sie warf einen Blick auf die Uhr. »Das dauert noch, genau drei Stunden, zwanzig Minuten.«

    »Zu lange. Wenn wir mit dem Auto …«
    »Wäre viel zu weit. Ich schlage vor, wir fahren zum Flugfeld raus, machen gehörig Druck und sorgen dafür, dass der Start vorgezogen wird.«
    »Genau das waren auch Dimitri Labows Worte.«
    »Wessen Worte?«
    »Von Prischnikows rechter Hand. Er sagte: ›Der Machtwechsel steht unmittelbar bevor. Dann klärt sich alles auf.‹ Er meinte, dass es sich nur noch um Tage handeln würde.«
    »Mein Gott, Nick, du hast Recht. Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
    Sie war schon vom Tisch aufgestanden, als plötzlich das Licht zu flackern begann, sich aber dann bald wieder stabilisierte.
    »Was war das?«, fragte sie.
    »Gibt es hier irgendwo einen Notstromgenerator?«
    »Ja, natürlich.«
    »Der scheint soeben angesprungen zu sein.«
    »Aber das passiert doch nur in echten Ausnahmefällen«, entgegnete sie nachdenklich. »Und soweit ich weiß, ist nichts Ungewöhnliches …«
    » Raus hier! «, brüllte Bryson plötzlich. » Beeilung! «
    »Was?«
    »Nichts wie weg, Elena! Schnell, schnell ! Da stimmt etwas nicht! Wo ist der nächste Ausgang?«
    Elena drehte sich um und zeigte nach links.
    »Na los, Elena, um Himmels willen, beeil dich! Wahrscheinlich werden sich gleich die Türen automatisch verriegeln und niemanden mehr weder rein- noch rauslassen.«
    Er rannte los. Elena raffte ein paar Hefter zusammen und folgte ihm.
    »Wo lang?«, rief er.
    »Durch diese Türen da hinten.«
    Sie lief voraus. Bald hatten sie eine als NOTAUSGANG gekennzeichnete Doppeltür erreicht. Zwischen den beiden Flügeln war ein rot lackierter Hebel angebracht. Bryson legte ihn mit Wucht um, worauf die Tür nach außen
aufflog und eine Alarmsirene ertönte. Kalte Nachtluft schlug ihnen entgegen. Gleich hinter der Tür setzte sich automatisch ein Gatter aus Stahlstangen in Bewegung. Es rollte von links nach rechts und drohte den Fluchtweg zu versperren.
    »Mir nach!«, schrie Bryson, sprang durch die stetig schmaler werdende Öffnung, wirbelte herum und zerrte Elena hinter sich her, womit er keine Sekunde länger hätte warten dürfen. Sie befanden sich am Steilhang gleich neben der Villa. Hohe Hecken tarnten das bewegliche Gatter.
    Bryson und Elena eilten

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