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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sofort, oder dir fliegt der Kopf weg!« Der Junge hatte sich von dem Schock halbwegs erholt und zögerte einen Moment. Layla dagegen fackelte nicht lange und drückte die schwere Desert Eagle ab. Die Detonation war enorm laut und umso Furcht erregender, als sie ganz nahe am Ohr des Jungen stattfand. Augenblicklich ließ er seine Astra Cadix fallen und warf beide Hände in die Höhe. » Non! Non dispare! « Der Revolver schlug auf dem Boden auf, ging aber zum Glück nicht los.
    Bryson trat grinsend auf den älteren Mann zu. »Runter mit der Kanone, meu amigo , oder meine Frau wird deinem Sohn, Neffen, oder was auch immer er sein mag, den Garaus machen. Und sei gewarnt, meine Frau ist sehr impulsiv.«
    » Por Christo bendito, esa muller está tola! «, greinte der Mann, während er in die Knie ging und die Waffe auf den Schotter legte. Allmächtiger, die Frau ist verrückt! Auch er hob beide Arme in die Höhe. » Se pensan que nos van tomalo pelo, están listos! Temos amigos esperando por nós ó final da estrada .« Uns zu beklauen wäre dumm von Ihnen. Wir haben Freunde, die ein Stück weiter unten an der Straße auf uns warten.
    » Ja, ja«, entgegnete Bryson. »Eure Zigaretten interessieren uns nicht. Wir wollen nur euren Wagen.«
    » O meu camión? Por Deus, eu necesito este camión! « Herrje, ich brauch den Wagen doch selbst.
    »Tja, da habt ihr wohl eine Pechsträhne erwischt«, meinte Bryson.
    »Auf die Knie! «, verlangte Layla von dem Jungen, der ihr sofort gehorchte. Er zitterte wie ein verängstigtes Kind und wimmerte, sooft sie mit der Desert Eagle winkte.
    » Polo menos nos deixarán descarga-lo camión? Vostedes non necesitan a mercancía!«, bettelte der Ältere. Dürfen wir
nicht wenigstens den Wagen abladen? Die Ware brauchen Sie ja doch nicht.
    »Na los«, sagte Layla.
    »Nein!«, fuhr Bryson dazwischen. »Da ist mit Sicherheit noch irgendwo eine Waffe versteckt. Ich will, dass ihr euch beide umdreht und losmarschiert, und zwar so lange, bis ihr den Wagen nicht mehr hören könnt. Falls ihr versuchen solltet, uns zu folgen, eine Waffe auf uns abzufeuern oder zu telefonieren, werden wir umkehren und mit Waffen aufwarten, wie ihr sie noch nie gesehen habt. Glaubt mir und stellt uns lieber nicht auf die Probe.«
    Er eilte auf das Fahrerhaus zu und bedeutete Layla mit einer Kopfbewegung, auf der anderen Seite einzusteigen. Die Beretta auf die Gallegos gerichtet, rief er: »Setzt euch in Bewegung!«
    Mit immer noch erhobenen Händen standen die beiden Schmuggler auf und hasteten den Schotterweg zurück.
    »Es wäre besser, jedes Risiko zu vermeiden«, sagte Layla plötzlich.
    »Was?«
    Sie steckte die kleinere Pistole in eine Westentasche und nahm stattdessen ein anderes, seltsam aussehendes Geschütz zur Hand. Bryson sah, was sie vorhatte, und nickte schmunzelnd.
    » Non! «, schrie der Junge, der sich in diesem Augenblick umgedreht hatte.
    Der ältere Mann – offenbar der Vater des jüngeren – rief: » Non dispare! Estamos facendo o que nos dicen! Virxen Santa, non imos falar, por que íamos? « Nicht schießen! Wir tun, was ihr wollt! Heilige Jungfrau, wir sagen auch nichts, wirklich.
    Die beiden fingen an zu laufen, waren aber nur wenige Schritte weit gekommen, als Layla zweimal abdrückte. Es entlud sich mit jedem Schuss ein Bolzen, der der Zielperson ein starkes, sofort wirkendes Betäubungsmittel einimpfte. Es war eigentlich für Großwild dosiert und würde bei einem Menschen bis zu dreißig Minuten vorhalten. Die beiden gingen zu Boden, wanden sich noch ein paar Sekunden lang und fielen dann in Ohnmacht.

    Rappelnd und mit keuchendem Motor mühte sich der Lastwagen die steil ansteigende Schotterpiste hinauf. Hinter schroffen Klippen ging die Sonne auf. Sie bemalte den Horizont in Pastelltönen und warf einen sonderbar fahlen Glanz auf die Schieferdächer der Fischerhütten, an denen die beiden vorbeikamen.
    Er dachte an die schöne, ungewöhnliche Frau, die neben ihm saß und schlief, den Kopf an die zitternde Fensterscheibe gelehnt.
    Bei aller Zähigkeit und Härte, die sie demonstriert hatte, wirkte sie verletzlich und geradezu melancholisch. Eine sehr attraktive Mischung, doch seine Instinkte mahnten ihn, auf der Hut zu sein. Sie war ihm allzu ähnlich, jemand, dessen harte Fassade ein äußerst kompliziertes und zwiespältiges Innenleben kaschierte.
    Und da war Elena, immer Elena in ihrer gespensterhaften Allgegenwart, ein Rätsel für sich. Eine Frau, die er nie richtig kennen gelernt

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