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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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soll das heißen?«
    »Dass Sie in deren Augen eine Helfershelferin sind, wenn nicht sogar eine Komplizin.«
    »Großartig«, stöhnte Layla und lächelte.
    »Tut mir Leid, aber ich kann nichts dafür, dass Sie jetzt mit drinhängen.«
    »Ich weiß und mache Ihnen auch überhaupt keine Vorwürfe. «
    »Solange wir hier in der Menge stehen, werden sie von uns nur Kopf und Oberkörper sehen, mehr nicht.«
    Sie nickte.
    »Sagen Sie mir, wenn Sie Ihre Waffe gezogen haben.«
    Sie nickte ein zweites Mal und langte in ihren großen gewebten Handbeutel.
    »Ich hab sie«, sagte sie.
    »Heben Sie jetzt mit der Linken den Fotoapparat vors Auge und machen Sie ein Foto von mir mit der Kathedrale im Hintergrund. Gehen Sie dafür ein Stück zurück; es wird so aussehen, als wollten Sie möglichst viel aufs Bild bekommen. Und lassen Sie sich Zeit. Sie sind Gelegenheitsfotografin und können mit dem Ding nicht besonders gut umgehen. Also, keine schnellen oder allzu gewandten Bewegungen.«
    Sie hob die Kamera vors Gesicht und kniff das rechte Auge zu.
    »Gut so, und jetzt tue ich so, als wollte ich Sie aufziehen und dabei filmen. Sobald ich die Kamera zum Einsatz bringe, werden Sie zu protestieren anfangen, weil ich das schöne Motiv kaputt mache. Sie setzen die Kamera ab, und zwar so plötzlich, dass unsere Zuschauer für einen Moment lang überrascht und verwirrt sind. Nutzen Sie die Gelegenheit und geben Sie einen gezielten Schuss auf die blonde Frau ab.«

    »Auf die Entfernung?«
    »Ich habe gesehen, wie Sie schießen, und war schwer beeindruckt. Sie werden treffen, da bin ich mir sicher. Aber nicht lange fackeln. Schießen und sofort abtauchen.«
    »Und Sie? Was werden Sie tun?«
    »Ich nehme mir den Vollbart vor.«
    »Aber da wäre noch der Dritte …«
    »Tja, wir sind nun mal leider in der Unterzahl.«
    Sie bedachte ihn mit einem entwaffnend falschen Lächeln, setzte dann den Fotoapparat ans Auge und hob ihre 45er Heckler & Koch bis zur Gürtellinie.
    Er schmunzelte verschmitzt und langte, während er die Kamera ans Auge führte, mit der freien Hand hinten an seinen Hosenbund und zog die Beretta hervor. Seine Hände zitterten; ihm stockte fast der Atem.
    Durch den Sucher der Kamera sah er, wie der rund 20 Meter hinter Layla postierte falsche Priester das Fernglas senkte. Was mochte das bedeuten? Dass er und seine Kumpanen über Brysons Verhalten irritiert waren und nicht wussten, wie sie reagieren sollten? Dass sie doch davor zurückscheuten, bei so vielen Menschen ringsum drauflos zu schießen? In diesem Fall hätten er und Layla ein wenig Zeit gewonnen.
    Anderenfalls …
    Plötzlich schüttelte der Bärtige seine Hand. Was so aussah wie der Versuch, einer ins Stocken geratenen Blutzirkulation nachzuhelfen. Es war offenbar ein Zeichen – ein Zeichen, das früher kam, als Bryson erwartet hätte.
    Nein, er hatte keine Sekunde mehr Zeit.
    Jetzt .
    Er ließ die Videokamera fallen, riss die Pistole hoch und gab in schneller Folge drei Schüsse ab.
    Zeitgleich wirbelte Layla herum und feuerte ihre 45er Magnum über die Köpfe der Menge hinweg ab.
    Es krachte nun aus allen Ecken, Schuss folgte auf Schuss, was die Menge zu entsetzten Schreien provozierte. Als Bryson in Deckung ging, sah er gerade noch, wie der Bärtige, offenbar getroffen, zurücktaumelte und in den Knien einknickte.

    Auch Layla hatte sich inzwischen auf den Boden geworfen, robbte auf Bryson zu und riss dabei eine junge Frau um. Ganz in der Nähe war jemand von einem Irrläufer gestreift und verletzt worden.
    »Getroffen«, keuchte Layla, als sie ihn erreicht hatte. »Die Blonde. Ich hab sie erwischt.«
    So plötzlich wie sie ausgebrochen war, war die Schießerei wieder vorbei. Die Menschen schrien voller Panik und Entsetzen.
    Zwei der auf Bryson angesetzten Killer waren ausgeschaltet, und das wahrscheinlich nicht nur vorübergehend. Doch einer stand noch auf den Beinen: Paolo, der Jäger aus Cividale. Und es gab mit Sicherheit noch andere vor Ort, zum Beispiel Paolos Bruder.
    Aufgescheuchte Menschen trampelten und stolperten über Bryson und Layla hinweg. Wieder war Panik und Chaos ausgebrochen. Die beiden schafften es, aufzustehen und hasteten im Gedränge davon.
    Bryson ließ sich an den Rand der Menge treiben und entdeckte bald eine gepflasterte Gasse, die von der Praza wegführte. Sie war so eng, dass nur kleinere Autos sie passieren konnten. Er sprang im Zickzack hin und her, um den menschlichen Hindernissen auszuweichen, und rannte in die Gasse hinein,

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