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Der Puls von Jandur

Der Puls von Jandur

Titel: Der Puls von Jandur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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unbehelligt das Barca.
    Gut drei Meter von ihr entfernt wurde Matteo von einem taumelnden Soldaten niedergestoßen. Er landete auf den Knien, der Mann neben ihm erbrach einen Blutschwall und zuckte im Todeskampf. Matteo stemmte sich hoch und konnte gerade noch wegspringen und dem Schwerthieb eines Kriegers in grauer Uniform ausweichen.
    »Khor!«, schrie der und stieß erneut zu.
    Doch keine Lebensversicherung. Matteo wich zurück, entdeckte aus den Augenwinkeln ein freies Schwert und bückte sich danach. Der Griff lag ungewohnt vertraut in seiner Hand und im Aufrichten fing er den Schwertstreich des Soldaten ab.
    Das Scheppern klang so scharf in seinen Ohren wie die Klinge es war. Das war kein Übungskampf, hier würde ihn niemand schonen. Dieser Mann wollte ihn töten.
    Matteo wehrte sich verbissen. Auch wenn sein Körper im Kampf geschult war, sein Geist war es nicht. Er war viel zu langsam und träge, um die Bewegungen des Soldaten vorauszusehen. Er spürte, dass er dem fremden Soldaten unterlegen war. Und der spürte es auch.
    »Ihr seid des Todes!«, rief er und ließ das Schwert mehrmals durch die Luft sausen, als wäre er ein Artist aus dem Zirkus. Sollte das etwa Eindruck machen?
    In jedem Fall war es nicht zu dick aufgetragen, der nächste Hieb kam gezielt. Matteo reagierte zu spät, sein Schwert flog davon. Er stolperte rückwärts.
    »Matteo! Lauf!«, kreischte Lith in einem fort und dann mischte sich eine andere Stimme unter ihre Schreie: »Zur Seite!«
    Es war Lord Nador, in beiden Händen ein Kurzschwert, das Gesicht blutbespritzt und die Züge verzerrt. Ein Stoß in die Brust – und der feindliche Kämpfer sank röchelnd zusammen.
    »Bist du verletzt?«, rief Nador und bugsierte Matteo zwischen zwei Zelte. Sein Blick war verhangen, die Müdigkeit machte ihm immer noch zu schaffen. »Bist du verletzt?«, wiederholte er, doch in der Frage schwang noch mehr mit. Sorge um seinen Sohn und so viel Unausgesprochenes.
    Matteo sah an sich herunter. Seine Jacke starrte vor Blut. Doch es war nicht seines. Der Junge von vorhin!, fuhr es ihm durch den Kopf.
    »Nein, nein, es … ist nichts«, stammelte er. »Es ist nur … Ein Junge hat den Crouwek … Und Darak …«
    »Du musst hier verschwinden. Sofort!«
    Da waren sie erstmals einer Meinung. »Ja, ich … wir wollten gerade …«
    Nador griff einem orientierungslos dahintrabenden Barca in die Zügel, musste aber gleich wieder loslassen und vor einer Streitaxt in Deckung gehen. Im Umdrehen rempelte er Matteo, so dass der gegen die Flanke des Barcas fiel. Das Tier grunzte und machte einen Satz seitwärts. Matteo konnte einen Sturz gerade noch abfangen.
    »Matteo!«, schrie Lith. Sie hatte ihr Barca aus dem Zügelsalat befreit und war aufgestiegen. In der Hand hielt sie ein Schwert. »Komm schon!«
    »Weg! Verschwinde!«, brüllte Nador und machte einen großen Schritt nach vorn, um einem Angreifer die Hand abzuhacken und einem anderen das Schwert in den Bauch zu treiben. Von rechts näherte sich ein Crouwek.
    »Achtung!«, rief Matteo, keine Sekunde zu spät. Nador riss das Schwert hoch, der Wolf biss auf Stahl.
    »Matteo!«, schrie Lith wieder und stach mit ihrer Waffe nach unten, wo sich ein übel zugerichteter Soldat neben dem Barca aufrichtete und nach ihrem Bein fasste. »Komm!«
    »Geh!«, rief Nador. »Geh mit ihr!«
    Matteo nickte und entfernte sich ein paar Schritte. Die nächsten Worte konnte er nur mehr von Nadors Lippen ablesen, zu laut war das Gebrüll des Crouweks: Ich finde dich.
    Matteo rannte zum Barca. Fasste nach den Zügeln, stellte den Fuß in den Steigbügel und zog sich in den Sattel. Eine jener Bewegungen, die in seinem Körper abgespeichert waren, auf die er zugriff wie auf die Festplatte eines Computers.
    Ein letztes Mal drehte er sich nach dem Lord um, sah, wie er sich weiter in ungelenken Bewegungen gegen das Monster zur Wehr setzte. Sah, wie er um sein Leben kämpfte. Dann gab er dem Barca die Schenkel und preschte hinter Lith her.
    Ich finde dich …

Zwölf
    Sie ritten den ganzen Tag über und sprachen nicht ein Wort miteinander. Matteo war das ganz recht, er hatte genug zu verarbeiten. Bilder der Schlacht geisterten vor seinen Augen, er konnte sie einfach nicht verscheuchen.
    Nador, der mit zwei Schwertern den Crouwek in Schach hielt. Lev-Chi, der aus einer Art Lanze blaue Blitze abschoss wie aus einer futuristischen Laserwaffe. Saya, die ihrem Vater den Rücken deckte und mit gezielten Fußtritten zwei Soldaten k.o. schlug. Beim

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