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Der Purpurkaiser

Titel: Der Purpurkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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richtig liege, geht’s ihm dann blendend.«
    »Moment mal – «, sagte Henry. Das betraf nicht nur sein Hemd. Seine Hose war auch aus Synthetik. Und an seine Boxershorts wollte er gar nicht erst denken.
    Aber Blue fiel ihm gnädigerweise ins Wort. »Wir werden das ein andermal ausprobieren müssen, Torhüter. Ich glaube, es ist wichtig, dass Sie und ich so bald wie möglich ins Reich zurückkehren.«
    »Was ist passiert?«, fragte Fogarty.
    »Der Leichnam meines Vaters ist verschwunden«, sagte Blue gepresst. »Und irgendjemand hat vor, Pyrgus zu ermorden.«
    Fogarty verzog gequält das Gesicht. »Nicht schon wieder.« Er holte tief Luft und atmete kräftig aus. »Du hast Recht, wir gehen dann wohl besser mal. Hast du ein offenes Portal?« Als Blue nickte, sah er Henry an. »Kommst du mit?«
    Henry blinzelte. »Ich muss erst noch ein paar Sachen erledigen.«
    Er musste Trockenfutter besorgen, das er Hodge dalassen konnte, aber eigentlich meinte er etwas anderes: Er musste sich etwas wegen seiner Mutter einfallen lassen – eine Ausrede, damit er ein paar Tage wegbleiben konnte.
    Fogarty sagte: »Tu das und komm nach, so schnell du kannst. Du hast ja noch das Steuergerät, das ich dir letztes Mal dagelassen habe.«
    Blue und Mr Fogarty gingen zur Tür, aber als sie dort ankamen, wandte Mr Fogarty sich noch einmal um. Er zog eine kleine Schachtel aus der Tasche und drückte sie Henry in die Hand. »Aber zieh dir vorher bloß was aus Naturfasern an.«
    »Was ist das?«
    Mr Fogarty grinste ausnahmsweise mal. »Ein kleines Mitbringsel für deine Mutter.«
     

Siebzehn
     
    I rgendetwas stimmte nicht mit Pyrgus. Als sie ihn fanden, brütete er gerade in seinen Gemächern vor sich hin. Fogarty hatte schon Leichen gesehen, die gesünder aussahen. »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Fogarty sofort.
    Pyrgus sah ihn aus schwarz umschatteten Augen an. »Ja.«
    »Sicher?«
    Pyrgus nickte. »Ja.«
    Fogarty schnaubte. »Sieht aber nicht so aus.«
    Blue sagte: »Er hat Recht, Pyrgus – du siehst furchtbar aus.«
    Pyrgus zuckte die Schultern. »Hab gestern Nacht nicht viel Schlaf bekommen. Hört mal, können wir über Wichtigeres reden? Hast du dem Torhüter erzählt, was passiert ist?«
    »Das mit dem Leichnam unseres Vaters und dem Mordkomplott? Ja.«
    Pyrgus sah an ihnen vorbei. »Ist Henry nicht mitgekommen?«
    »Der kommt nach«, sagte Fogarty. »Irgendwelche neuen Entwicklungen?«
    Pyrgus leckte sich nervös die Lippen. »Ich habe die Wachen befragt. Sie haben nichts bemerkt, was das Verschwinden meines Vaters betrifft – gar nichts. Bei dem einen Kontrollgang war der Leichnam noch da, beim nächsten nicht mehr.«
    »Magie?«, fragte Fogarty.
    »Ich wüsste nicht, wie«, sagte Blue. »Ich hab noch nie davon gehört, dass man eine Leiche einfach so wegzaubern kann.«
    »Ich auch nicht«, sagte Pyrgus. »Aber wir sind keine Zauberer; und es könnte etwas geben, das wir nur nicht kennen – eine Neuentwicklung vielleicht. Ich denke, wir sollten von so etwas ausgehen, von irgendeiner unbekannten magischen Manipulation. Und da wir dagegen vorläufig nichts tun können, sollten wir, glaube ich, keine weitere Zeit mit Untersuchungen verschwenden. Wir sollten abwarten, bis sich diejenigen, die das getan haben, melden.«
    »Du meinst, wer immer das getan hat, will Lösegeld erpressen?«, fragte Blue.
    Pyrgus nickte. »Wahrscheinlich.«
    Er log. Fogarty war sich ganz sicher. Er wusste nur nicht, warum.
    »Ich denke, wir sollten uns auf dieses Mordkomplott konzentrieren«, sagte Pyrgus. »Ich hoffe, du hast nichts dagegen, Blue – ich habe deine Freundin, Madame Cardui, gebeten, den Torhüter persönlich zu informieren.«
    »Nein, selbstverständlich habe ich nichts dagegen«, sagte Blue. »Ist sie hier oder möchtest du, dass Mr Fogarty – «
    »Sie wartet nebenan. Ich habe sie gebeten, zu uns zu stoßen, sobald Mr Fogarty da ist. Ich werde – ah, da ist sie schon.«
    Fogarty drehte sich um, als hinter ihm die Tür aufging. Es traf ihn wie ein Donnerschlag.
     

Achtzehn
     
    I n seinem Zimmer machte Henry die Schachtel auf. Sechs rostfarbene Kegel lagen darin auf einer Lage Baumwolle. Er starrte sie nervös an.
    Auf der Innenseite des Deckels stand etwas geschrieben, in den merkwürdigen, irgendwie arabisch wirkenden Elfenlettern. Aber Henrys Blick musste irgendeinen verborgenen Zauber ausgelöst haben, denn die Schrift verschwamm und ordnete sich neu:
     
     
    LETHE ® QUALITÄTS-ZAUBERKEGEL ROSTROT

    »Vergessen Sie, dass

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