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Der Purpurkaiser

Titel: Der Purpurkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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    gelesen haben.«
     
    Sechs (6) Lethe® selbst zündende Zauberkegel zur
    einmaligen Anwendung
     
    Gebrauchsanweisung:
    1. Gewünschte Wirkung vorstellen (z. B. wer oder
    was vergessen werden soll).
    2. Unter die Nase halten und vorgeprägte Spitze
    abbrechen.
     
    HAFTUNGSAUSSCHLUSS
     
    Lethe ® -Zauberkegel werden ausschließlich zur Selbstbehandlung angeboten, als therapeutisches Hilfsmittel zur sofortigen Befreiung von schmerzlichen Erinnerungen. Die Anwendung dieser Zauberkegel bei anderen Personen ohne deren vorherige schriftliche Einverständniserklärung stellt eine Straftat dar.
     
    Der Hersteller übernimmt keine Haftung für jedwede falsche Anwendung dieser Zauberkegel oder jedwede Verletzung oder Schädigung, die jedweder Person oder Personengruppe in Folge entstehen. Lethe ® ist eine registrierte Handelsmarke von Memory Magic Plc. Mitglied der GEZ Gesellschaft für ethisches Zaubern. Umtausch ausgeschlossen.
     
     
    Henrys Herz machte einen Satz. Das waren die Dinger, von denen Mr Fogarty ihm erzählt hatte – die Zauber, die einen vergessen ließen. Jetzt musste er sich keine blöde Geschichte mehr für seine Mutter ausdenken. Er musste bloß einen dieser Kegel bei Aisling und ihr anwenden, und schon konnte er so lange wegbleiben, wie er wollte, ohne dass sie es überhaupt mitkriegten. Sie würden sich nicht mal an ihn erinnern, bis er wieder nach Hause kam. Er konnte zu Blue ins Elfenreich und ihr vielleicht dabei helfen, Pyrgus ein zweites Mal zu retten, und wer weiß, vielleicht beeindruckte er sie damit so sehr, dass… Vielen Dank, Mr Fogarty – besser ging’s nicht!
    Bis auf eines: Er war allergisch gegen Magie.
    Henry legte die Schachtel vorsichtig auf seinen Nachttisch und ging zum Kleiderschrank. Als er die Tür aufmachte, fielen lauter Klamotten heraus. Er ging sie lustlos durch und versuchte etwas aus Naturfasern zu finden.
    Er knöpfte sein Synthetikhemd auf und ersetzte es durch ein Baumwoll-T-Shirt, auf dem groß BABE MAGNET stand. Er hatte es von einer Tante geschenkt bekommen, die es besser hätte wissen müssen, und er zog es nicht gerade gern an, aber es war das Einzige, das frisch roch.
    Er zog Hose und Boxershorts aus und ersetzte sie durch eine Baumwollunterhose mit Eingriff und ein Paar Schlabberjeans in Tarnfarben. Die Jeans hatte er vorher noch nie angehabt – sie war ebenfalls ein Geschenk jener BABE-MAGNET-Tante und sah voll ätzend aus –, aber sie war immerhin aus Naturfasern, und sobald er Mama und Aisling ausgeknockt hatte, konnte er sich ja wieder was anderes anziehen.
    Aus der Küche drangen Stimmen, seine Mutter und Aisling saßen am Küchentisch und tranken Tee. Sie hatten die Köpfe zusammengesteckt und über irgendwas gesprochen, aber als er reinkam, brachen sie sofort ab.
    »Wieso hast du dieses schreckliche T-Shirt an?«, fragte Aisling prompt. »Es ist total geschmacklos und frauenfeindlich.« Sie wandte sich allen Ernstes an ihre Mutter: »Sag ihm, er soll sich was anderes anziehen, Mama.«
    Henry kniff die Augen zusammen, dachte intensiv an sich selbst, dann beugte er sich vor und knackte einen Lethe-Kegel unter der Nase seiner Schwester. Eine staubige Wolke umwirbelte ihren Kopf. Sie zuckte erschrocken zurück, dann glätteten sich ihre Züge.
    Seine Mutter starrte ihn fassungslos an. »Ist das eine Droge?«, hauchte sie mit aufgerissenen Augen. Panik setzte ein. »Das ist ja Amylnitrit. Du lieber Gott, Henry, was hast du mit deiner Schwester gemacht?«
    »Entschuldige, Mama«, nuschelte Henry. Er dachte wieder intensiv an sich selbst, dann knackte er unter ihrer Nase den anderen Kegel.
    Einen Moment lang geriet er in Panik, als auch ihr Gesicht jeden Ausdruck verlor. Aisling saß immer noch starr da, den Mund leicht geöffnet, und ihr Brustkorb bewegte sich kein bisschen. Als ob sie aufgehört hätte zu atmen. Auch seine Mutter saß jetzt wie eine Statue da. Er hatte die beiden doch hoffentlich nicht umgebracht! Oder doch? Er kannte sich mit Magie nicht aus – es war ja das allererste Mal, dass er selbst gezaubert hatte. Vielleicht hatte er irgendetwas falsch gemacht.
    Er berührte sie vorsichtig am Arm. »Mama…?«
    Sie konnte nicht tot sein. Nicht einmal Mr Fogarty würde ihm eine Schachtel mit Zauberkegeln geben, die tödlich wirkten.
    Oder doch? Mr Fogarty machte manchmal komische Sachen.
    Aber zack, da redeten sie wieder, seine Mutter und Aisling, unterhielten sich über Aislings blöden Reiterhof. Und sie beachteten Henry

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