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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Logik nicht im Geringsten ankam.
     
    Die All Saints Road war am frühen Morgen alles andere als ein einladender Ort, dachte Kincaid, als er und Doug Cullen vor Gavin Farleys Praxis aus dem Wagen stiegen. Die meisten Läden und Geschäfte waren noch geschlossen, die Eingänge mit den Rollgittern versperrt, die Londons Status als Weltstadt reflektierten. Und die von Reifenspuren zerfurchte, grauweiß gefleckte Mischung aus Schnee und Matsch machte die Sache auch nicht eben besser.
    »Das ist Farleys Wagen.« Cullen deutete auf einen kastanienbraunen Astra, der einen knappen halben Meter vom Bordstein weg geparkt war.
    »Ich hoffe, als Tierarzt stellt er sich ein bisschen geschickter an als hinter dem Steuer.«
    »Vielleicht überlässt er deswegen den Benz lieber seiner Frau«, erwiderte Cullen grinsend, während er die Tür zu Praxis aufdrückte.
    Bryony Poole stand mit einer Karteikarte in der Hand hinter der Empfangstheke. Sie sah zu Kincaid auf und lächelte ihn
spontan an, als sie ihn wiedererkannte. Sogleich begann ihn das schlechte Gewissen zu plagen, und er wünschte sich, er wäre nie auf die Idee gekommen, sie zu verdächtigen – doch die Informationen über eine frühere Beziehung von ihr, die Cullen ausgegraben hatte, ließ ihm keine andere Wahl, als das Verhör durchzuziehen.
    »Guten Tag, Superintendent – das ist doch richtig, oder?«, sagte Bryony. »Kann ich etwas für Sie tun? Gavin – Mr. Farley, meine ich – ist im Moment mit einem Klienten beschäftigt, aber ich kann ihm sagen, dass Sie hier sind.«
    »Eigentlich wollten wir uns mit Ihnen unterhalten, Miss Poole. Können wir irgendwo ungestört reden? Übrigens, das ist Sergeant Cullen.«
    Sie nickte Cullen zu. Ihre Miene war jetzt schon etwas argwöhnischer. »Ich fürchte, ich habe heute Morgen ziemlich viel zu tun. Und ich wüsste auch wirklich nicht, was ich Ihnen noch sagen könnte.« Mit einem Seitenblick in Richtung des Behandlungszimmers, in dem sich vermutlich ihr Chef aufhielt, fügte sie hinzu: »Diese ganze Geschichte war auch so schon unangenehm genug für mich …«
    »Im Moment sind wir gar nicht an Farley interessiert«, sagte Cullen und warf sich voller Enthusiasmus in die Bresche. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, uns zu sagen, wo Sie in den Abendstunden des Heiligabend waren, Miss Poole?«
    Bryonys angedeutetes Lächeln erstarb auf ihren Lippen. »Das ist doch nicht Ihr Ernst?«
    »Das gehört einfach nur zu unseren routinemäßigen Ermittlungen«, suchte Kincaid sie zu beruhigen. »Wir müssen mit allen Personen sprechen, die Zugang zu einer bestimmten Art von Instrument haben -«
    »Einem Skalpell. Karl wurde mit einem Skalpell getötet, nicht wahr?«
    »Genauer gesagt, mit einem Skalpell der gleichen Marke, wie Sie sie benutzen, Miss Poole«, sagte Cullen. »Exakt die
Skalpelle, die laut Ihren Angaben aus der Praxis entwendet wurden.«
    »Und da es Ihnen nicht gelungen ist, Gavin etwas anzuhängen, versuchen Sie es jetzt bei mir! Das ist doch einfach nur widerlich! Ich wünschte, ich hätte Gemma nie von dem Einbruch erzählt – oder von Gavins Streit mit Dawn.«
    »Oder von den Fotos?«, warf Cullen ungerührt ein.
    »O ja. Damit habe ich mich so richtig zum Narren gemacht, was? Aber es ist mir egal, was Sie denken. Ich habe diese Fotos gesehen. Ich weiß, dass Gavin Dawn und Alex ausspioniert hat, und ich bin nicht verrückt. Was ich nicht begreife, ist, wie Sie glauben können, ich hätte Ihnen irgendetwas von all dem erzählt, wenn ich wirklich schuldig wäre. Und warum um alles in der Welt hätte ich Dawn oder Karl Arrowood etwas antun sollen?«
    »Vielleicht haben Sie uns das alles erzählt, um den Verdacht auf Mr. Farley zu lenken, was Ihnen ja auch gelungen ist. Und was das Motiv betrifft – nun, Sie neigen durchaus bisweilen dazu, die Beherrschung zu verlieren, Miss Poole«, sagte Cullen. »Da war zum Beispiel die Sache mit diesem Exfreund von Ihnen, der Sie wegen Körperverletzung anzeigte, nachdem Sie ihn die Treppe hinuntergestoßen hatten -«
    »Und wissen Sie auch, dass er die Anzeige zurückgenommen hat, weil kein Richter sich mit dem Fall abgeben wollte? Ich bin damals nach meiner letzten Prüfung am Tiermedizinischen Institut nach Hause gekommen – ich hatte buchstäblich Tag und Nacht nur gelernt, und das über Monate – und habe meinen so genannten Verlobten mit einer Prostituierten erwischt – in meiner Wohnung – im Bett. Ich habe sie beide die Treppe runtergeschmissen – und ihre Klamotten

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