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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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gleich hinterher.« Bryony verschränkte energisch die Arme vor der Brust, doch ihre Augen hatten sich mit zornigen Tränen gefüllt.
    »Ich glaube, ich hätte das Gleiche getan«, meinte Kincaid.
Er dachte an die ohnmächtige Wut, die ihn ergriffen hatte, als er von Vics Affäre mit Ian McClellan erfahren hatte. Und er hatte nicht das Pech gehabt, die beiden in flagranti zu ertappen.
    »Das war eine schwierige Zeit in meinem Leben, aber ich bin trotzdem nicht rumgelaufen und habe Leute abgemurkst, und das habe ich ganz bestimmt auch diesmal nicht getan.« Bryony kritzelte etwas auf einen Notizblock, riss das Blatt ab und hielt es Kincaid hin, ohne auf Cullens ausgestreckte Hand zu achten. »Da haben Sie Adresse und Telefonnummer meiner Eltern in Wimbledon. Ich bin dort Heiligabend am Nachmittag angekommen und bis zum nächsten Vormittag geblieben. Ich bin sicher, dass meine Eltern und diverse Verwandte meine Aussage bestätigen werden. Und jetzt würde ich mich gerne an meine Arbeit machen, wenn Sie nichts dagegen haben – ich habe heute Morgen einen OP-Termin.«
    »Sie waren sehr kooperativ, Miss Poole«, sagte Kincaid, »und das wissen wir sehr zu schätzen, genau wie Ihre frühere Hilfe.«
    »Sicher«, fauchte Bryony ihn an. »Grüßen Sie Gemma von mir, ja?« Ihr Sarkasmus war vernichtend. »Sie finden ja sicher alleine nach draußen.«
    »Was halten Sie davon, heute Nachmittag nach Wimbledon zu fahren, Doug?«, fragte Kincaid, als sie zum Wagen zurückgingen.
    »Aber was soll denn dabei rauskommen? Wenn sie wirklich bei ihrer Familie in Wimbledon war, dann kann sie ja kaum kurz mal ausgebüxt sein, um einen Mord zu begehen«, protestierte Cullen.
    »Trotzdem müssen wir der Sache nachgehen, und es ist mir lieber, wenn Sie das übernehmen. Ich habe andere Dinge zu tun.«
    Dazu gehörte zum einen seine Verpflichtung, Kit zum Tee mit dessen Großeltern zu fahren – ein Treffen, dem sie beide
ohne jede Begeisterung entgegensahen -, zum anderen der Versuch, den Zwist mit Gemma wegen der Geschichte mit Bryony Poole aus der Welt zu schaffen.
     
    Als sie vor Alex Dunns Wohnung vorfuhr, sah Gemma, dass der Kofferraum seines Passats offen stand. Noch ehe sie klingeln konnte, kam er mit einer Reisetasche in der Hand zur Tür heraus.
    »Inspector James!«
    »Hallo, Mr. Dunn. Hätten Sie eine Minute Zeit?« Sie sah die Tasche an und dann den Wagen. »Fahren Sie weg?«
    »Nur für ein, zwei Tage zu meiner Tante in Sussex. Ist das ein Problem?«
    »Nein. Nicht, solange wir Sie jederzeit erreichen können, falls es erforderlich sein sollte. Sie werden ja nicht das Land verlassen, oder?«, fragte sie mit einem angedeuteten Lächeln.
    »Wenn Sie wollen, können Sie meinen Pass haben.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist nicht nötig. Aber eine Telefonnummer wäre ganz hilfreich.«
    »Möchten Sie reinkommen? Auf einen Kaffee oder so?« Unter der Oberfläche seiner unverminderten Höflichkeit konnte sie seine Ungeduld spüren.
    »Nein, danke, machen Sie sich keine Mühe.« Sie hielt ihm das kleine, in braunes Papier eingeschlagene Päckchen hin, das sie mitgebracht hatte. »Das ist Miss Adams Brieföffner. Ich dachte mir, vielleicht wollen Sie ihn ihr ja persönlich zurückgeben.«
    »Ach ja, danke.« Er nahm das Päckchen und blickte sich zerstreut um, bevor er es in die Tasche steckte.
    »Gibt es einen besonderen Grund für Ihren Besuch bei Ihrer Tante? Sie ist doch nicht krank, oder?«
    »Jane? Nein, natürlich nicht. Es ist bloß so, dass ich dort aufgewachsen bin. Meine Tante hat mich großgezogen.« Er schien sie zum ersten Mal richtig anzusehen. »Ich – ich nehme
an, Sie haben an dem Brieföffner nichts Verdächtiges finden können?«
    »Nein, nichts.«
    »Gut. Ich gebe Ihnen schnell die Adresse.« Er schrieb sie auf die Rückseite einer seiner Visitenkarten.
    Während sie sich verabschiedete und sich auf den Rückweg ins Büro machte, kam es ihr doch merkwürdig vor, dass Alex Dunn mit einem Mal jegliches Interesse an dem Mord an seiner Geliebten verloren zu haben schien.
     
    Es war schon fast Mittag, als Gemma sich endlich wieder vom Revier loseisen konnte, um sich auf die kleine Exkursion zu begeben, die sie geplant hatte. Zuerst kaufte sie eine Flasche des besten Sherrys, den der Laden an der Ecke auf Lager hatte, und ließ sie sich in eine hübsche Geschenktüte mit Weihnachtsdekor packen.
    Von ihren früheren Besuchen wusste sie, dass ihre Freundin Erika Rosenthal gerne Sherry trank. Durch Zufall hatte Gemma

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