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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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später konnte sie sich eine Besuchserlaubnis für das Gefängnis verschaffen, um Nina zu sehen. Als Angel hereinkam, brachen Evan und seine Großmutter soeben auf. Die Frau roch nach Schweiß und Moschus, und ein ganz klein wenig nach Krankheit – eine Mischung von Gerüchen, die Angel immer mit Rechtschaffenheit in Verbindung bringen würde. »Gott wird dich dafür in der Hölle schmoren lassen!«, zischte die Frau ihr zu. Evan streckte die Hand nach ihr aus, sein kleines Gesicht vor Kummer verzerrt, doch seine Großmutter riss ihn weiter.
    Vollkommen aufgewühlt nahm Angel am Besuchertisch Platz, doch Nina schien ebenso wenig erfreut, sie zu sehen, wie ihre Mutter.
Ihr Gesicht war blass und abgespannt, ihr langes Haar stumpf und glanzlos, als sei jegliches Leben daraus gewichen.
    »Du hast vielleicht Nerven, hier aufzukreuzen«, fuhr Nina sie an. »Das hätte ich dir nicht zugetraut.«
    »Aber ich wollte dich sehen. Du bist doch meine Freundin -« »Freundin? Solange du irgendetwas mit Karl Arrowood zu schaffen hast, wirst du keine Freunde haben.«
    »Aber wir könnten euch doch bestimmt irgendwie helfen – ich könnte mich um Evan kümmern -«
    »Lass bloß die Finger von meinem Sohn! Du kapierst es einfach nicht, Angel, hab ich Recht? Du weißt tatsächlich nicht, was passiert ist?«
    »Wovon redest du?«
    »Dein beschissener Karl hat uns verpfiffen, das ist passiert. Die Polizei muss von den Geschäften erfahren haben. Sie konnten ihm aber nichts anhängen, weil er das Zeug ja selbst nie angerührt hat – er hat bloß alles geplant. Aber sie haben ihm das Leben schwer gemacht und ihm bei seinen Geschäften dazwischengefunkt. Also hat er einen Deal mit ihnen gemacht.«
    »Einen Deal?«, flüsterte Angel.
    »Genau. Neil und ich, auf frischer Tat ertappt. Und jetzt lassen sie Karl in Ruhe, und mein Sohn wird erwachsen sein, ehe ich wieder mit ihm zusammen sein kann.«
    »Ich – er würde doch nicht-«, protestierte Angel schwach. Zu schnell erkannte sie, wie gut alles zusammenpasste. Deshalb hatte Karl sich also keine Sorgen gemacht; er hatte bereits gewusst, dass er keinen Grund dazu hatte.
    »Es muss doch irgendetwas geben, was ich tun kann, Nina. Ich will dir so gerne helfen.«
    Nina funkelte sie verächtlich an. »Dafür ist es jetzt zu spät. Und für dich ist es auch zu spät, Angel.«
     
    Sie eilte sofort in den Laden und war froh, Karl ausnahmsweise einmal allein anzutreffen. »Du musst den Byatts helfen«, sagte sie zu
ihm. »Ich weiß, was du ihnen angetan hast, und du musst irgendetwas tun, um es wieder gutzumachen.«
    Er sah amüsiert drein. »Und was würdest du vorschlagen?«
    »Sag der Polizei, dass der Stoff nicht ihnen gehört -«
    »Du meinst, ich soll mich selbst als der Eigentümer von mehreren Kilo unverschnittenen Heroins ausgeben? Und warum sollte die Polizei mir denn eigentlich glauben? Sie haben handfeste Beweise, die die Byatts mit dem Drogenverkauf in Verbindung bringen – das werden sie doch nicht alles wegen irgendeiner aus der Luft gegriffenen Geschichte über Bord werfen.«
    »Nina sagt, du hast sie reingelegt.«
    »Na, was soll sie denn auch sonst sagen? Sie wollen einfach nicht die Verantwortung für ihre eigene Unvorsichtigkeit übernehmen.«
    Sie starrte ihn wütend an. Sie glaubte ihm nicht. »Und wenn ich der Polizei sage, was du getan hast?«
    »Angenommen, sie wären dumm genug, mich aufgrund bloßer Gerüchte zu verhaften, dann würde das den Byatts immer noch nichts nützen.« Er berührte sie mit dem Zeigefinger unter dem Kinn. »Aber wenn sie mich verhaften sollten, wo würdest du dann bleiben? Hast du mal darüber nachgedacht, Angel?«
    In diesem Moment wusste sie, dass ihr ganzer Protest nur leeres Gerede gewesen war – sie konnte nichts für ihre Freunde tun. Sie hasste Karl, aber noch mehr hasste sie sich selbst.
    »Was ist mit ihrem kleinen Jungen?«, fragte sie.
    Karl schüttelte den Kopf, als ob ihre Begriffsstutzigkeit ihn zutiefst enttäuschte. »Ich glaube wirklich nicht, dass mich das irgendetwas angeht, findest du nicht auch?«
     
    Bryony wälzte sich auf die Seite und schielte erneut nach den roten Leuchtziffern des Radioweckers. Dann drehte sie sich seufzend wieder auf den Rücken. Montagmorgen, und zu allem Überfluss auch noch Silvester. Aber es hatte keinen Sinn, aufzustehen, bevor die Zentralheizung sich um sechs Uhr einschaltete, und bis dahin war es noch eine halbe Stunde.

    Neben ihr lag Duchess ebenfalls auf dem Rücken. Ihre Pfoten zuckten

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