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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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beschwichtigend. »Mrs. Smith, hatte Dawn noch andere Freundinnen außer Natalie Caine, mit denen sie in Kontakt geblieben war?«
    »Nein. Natalie war ihre engste Freundin. Nur das hat ihn daran gehindert, einen Keil zwischen sie zu treiben.«
    »Und Dawn hat Ihnen nichts weiter gesagt – über irgendwelche Sorgen, die sie bedrückten, oder über einen neuen Menschen in ihrem Leben?«
    »Nein«, hauchte Mrs. Smith. In ihren Augen schimmerten
neue Tränen, als ob es ihren Kummer noch verstärkte, dass ihre Tochter sich ihr nicht anvertraut hatte.
    Mit sanfter Stimme sagte Gemma: »Wenn Ihnen noch irgendetwas einfällt, rufen Sie uns einfach an, Mrs. Smith. Wir wollen Sie nicht länger stören.« Sie gab ihnen ihre Karte und bedankte sich bei beiden Eltern.
    Doch als sie und Kincaid zu ihrem Wagen zurückgingen, sagte sie: »Weißt du, wenn Karl Dawn tatsächlich misshandelt hat, dann wird sie es um jeden Preis vor ihren Eltern verborgen haben. Wenn sie es ihnen gesagt hätte oder sich etwas hätte anmerken lassen, dann hätte sie damit nur zugegeben, was für einen Fehler sie gemacht hatte.«
     
    Am Montagmorgen kam Gemma in ihr Büro und fand mitten auf ihrem Schreibtisch den Daily Star vom Vortag. Die Schlagzeile schrie sie förmlich an: Schlitzer schlägt erneut im Herzen von Notting Hill zu!
    »Verflucht«, murmelte sie verärgert, während sie den reißerischen Bericht über die Morde an Marianne Hoffman und Dawn Arrowood überflog. »Den Kerl bringe ich um.«
    »Hatten Sie das nicht gesehen, Boss?«, fragte Melody Talbot, die gerade an ihrem Büro vorbeikam. »Ich habe Ihnen meine Zeitung mitgebracht – dachte, Sie würden diesen MacCrimmon vielleicht gerne hängen und vierteilen lassen.«
    »Das würde auch nichts nützen; der Hoffman-Fall hat gar nicht so viel Aufmerksamkeit erregt, aber an die Fakten konnte jeder rankommen. MacCrimmon musste nichts weiter tun als eins und eins zusammenzählen, und darin ist er offenbar ziemlich gut. Aber ich hatte gehofft, wir könnten die Einzelheiten des Arrowood-Falls noch für ein paar Tage aus der Presse raushalten.«
    »Das mit der durchschnittenen Kehle hat im Viertel wie ein Lauffeuer die Runde gemacht. Ich denke, es konnte gar nicht ausbleiben, dass die Presse sich darauf stürzt.«

    »Ja, aber dieser MacCrimmon hätte nicht einfach ein Gerücht abgedruckt, ohne es irgendwie untermauern zu können. Irgendjemand aus der Abteilung muss ihm grünes Licht gegeben haben. Ich habe gehört, dass er gerne mal einen ausgibt.« Gemma warf noch einen Blick in die Zeitung. »Es gibt Parallelen zwischen den beiden Fällen, das muss ich zugeben.« Sie hatte den ganzen Abend mit dem Studium der Akte Hoffman verbracht. »Aber ich bin keineswegs davon überzeugt, dass der Mörder von Dawn Arrowood sich sein Opfer nach dem Zufallsprinzip ausgesucht hat.«
    »Worin könnte die Verbindung denn bestehen?«
    »Ich habe keine Ahnung. Aber zunächst einmal werde ich jeden vernehmen, der in letzter Zeit Kontakt mit Dawn Arrowood hatte. Aus ihrem Terminkalender geht hervor, dass sie am Freitagmorgen mit ihrer Katze beim Tierarzt war. Ich denke, es kann nicht schaden, dort anzufangen.«
     
    Nachdem sie die Adresse in Dawn Arrowoods Adressbuch gefunden hatte, suchte Gemma kurz nach Praxisöffnung Mr. Gavin Farleys Tierklinik in der All Saints Road auf. Die Straße bildete das Herz des alljährlichen Notting Hill Carnival, doch an diesem kalten Morgen Mitte Dezember fiel es schwer, sich das bunte, ausgelassene Treiben des Sommers vorzustellen. Die Tierklinik jedoch hob sich mit ihrem Außenanstrich in hellem Orange erfreulich von ihrer tristen Umgebung ab.
    Ein Glöckchen läutete, als Gemma die Tür aufdrückte. »Sekunde, bin gleich da!«, rief eine Frauenstimme hinter der Empfangstheke. Dann tauchte ein kastanienbrauner Schopf auf. »Tut mir Leid, die Helferin hat sich heute Morgen ein bisschen -«
    »Sie sind doch Bryony Poole, nicht wahr?«, unterbrach Gemma sie. »Wir sind uns am Samstag bei Otto Popov begegnet. Was machen Sie denn hier?«

    »Ich bin Gavins – Mr. Farleys – Assistentin.« Die junge Frau blickte sie nicht minder überrascht an. »Und was machen Sie hier?«
    »Ich möchte mit Mr. Farley sprechen. Laut Dawn Arrowoods Terminkalender war sie am Tag ihrer Ermordung mit ihrer Katze hier.«
    »Ach ja, Tommy – der durchtriebene kleine Racker. Muss sich ständig mit anderen Katzen anlegen. Ja, sie hat ihn vorbeigebracht. Gavin hat ihn behandelt, nicht ich. Aber was hat

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