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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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augenblicklich verdrängt von blankem Entsetzen.
    »Das kann doch nicht dein Ernst sein. Angel, du … du bist doch wie meine Schwester. Ich könnte niemals … so was darfst du gar nicht erst denken.«
    Dann drehte er sich um, lief polternd die Treppe hinunter und ließ sie allein in ihrer kalten, feuchten Kammer zurück. Langsam und bedächtig entzündete sie das Feuer in dem Petroleumofen, rollte sich in ihrem schmalen Bett zusammen und zog sich die Decke über die Ohren. Und dann weinte sie, als ob es ihr das Herz zerreißen müsste.
     
    Gemma verbrachte den ersten Teil des Donnerstagvormittags damit, die Berichte der forensischen Computerauswertung zu studieren. Weder in E-Mails noch in persönlichen Dateien gab es irgendeinen Hinweis darauf, dass Karl Arrowood die Absicht gehabt hätte, seine Frau zu ermorden – oder dass er etwas von ihrer Affäre oder ihrer Schwangerschaft geahnt hätte.
    Auch deutete nichts darauf hin, dass Dawn Arrowood den Computer überhaupt benutzt hatte, was Gemma zwar interessant, aber nicht überraschend fand; schließlich war sie ja auch sonst extrem vorsichtig gewesen.
    Bedauerlicherweise hatten sie die Ermittlungen nicht mit der Suche nach finanziellen Unstimmigkeiten bei Karl Arrowoods Konten begonnen, und nun würde sie die Computer-Spezialisten bitten müssen, alles noch einmal durchzugehen. Sie würden auch seine Geschäftscomputer unter die Lupe nehmen müssen, und darüber würde er nicht sonderlich erfreut sein, wie sie befürchtete.
     
    »Wenn es wahr ist, was Otto Popov sagt, dass Arrowood nämlich mit Drogen handelt«, sagte Melody nachdenklich, »könnte
der Mord an Dawn Arrowood dann nicht damit im Zusammenhang stehen? Ein erzürnter Kunde vielleicht, oder ein unzufriedener Partner?«
    Gemma hatte Melody aufgefordert, sie bei ihrem Besuch in Arrowoods Geschäft zu begleiten, nachdem sie zuerst dafür gesorgt hatte, dass Sergeant Franks bis über beide Ohren in Papierkram steckte. »Aber welche Rolle würde in diesem Fall Marianne Hoffman spielen?«, konterte sie.
    »Gute Frage«, gab Melody zu. »Was ist denn mit den Blutuntersuchungen? Gibt’s da irgendwas Neues?«
    »Noch nicht. Das Innenministerium ist schon halb im Weihnachtsurlaub. Ich habe noch mal nachgehakt.« Gemma fand einen Parkplatz in der Kensington Park Road, gleich gegenüber von Antiquitäten Arrowood . Der Laden strahlte eine unaufdringliche Eleganz aus und passte sich harmonisch in die Fassaden der Wohnhäuser gegenüber den klassizistischen Stadtvillen von Stanley Gardens ein.
    Allein schon die Schaufensterdekoration ließ auf die gehobene Klientel des Geschäfts schließen. Als sie eintraten, erklang ein melodisches Läuten, und Gemmas Füße versanken in dem üppigen Flor eines Wilton-Teppichs. Der vordere Verkaufsraum war klein und enthielt nur wenige ausgewählte Stücke – antike Möbel, Kunstgegenstände, Lampen und Aquarelle in reich verzierten Rahmen. Doch durch die Türen konnte man weitere ebenso reich bestückte Räume erkennen.
    Eine Frau in mittleren Jahren – blond, perfekt frisiert und manikürt – saß an einem kleinen Schreibtisch mit Blick auf den Eingang. Sie begrüßte Gemma mit einem knappen Lächeln. »Kann ich etwas für Sie tun?«, fragte sie, und Gemma hörte den unausgesprochenen Zusatz: »Nicht, dass es hier irgendetwas gäbe, was Sie sich leisten können.«
    Gemma musste ihr zustimmen – darauf schien bereits das Fehlen von Preisschildern hinzudeuten. »Ist Mr. Arrowood zu
sprechen?«, fragte sie, und sie sah, wie der Blick der Frau für einen Sekundenbruchteil zum hinteren Teil des Ladens schoss.
    »Er ist gerade ausgegangen -«
    »Ich denke, für uns wird er zu sprechen sein.« Gemma zeigte der Frau ihren Dienstausweis.
    Das Lächeln der Frau war spurlos verschwunden. »Einen Augenblick, bitte.«
    Sie mussten nur ein paar Minuten warten, bis Karl Arrowood erschien – ebenso makellos gekleidet und zurechtgemacht wie bei ihrer letzten Begegnung bei der Beerdigung seiner Frau. »Inspector James und Constable Talbot, nicht wahr? Was kann ich für Sie tun?«
    »Wir möchten uns gerne mit Ihnen unterhalten, Mr. Arrowood. Vielleicht in Ihrem Büro?«
    Er führte sie ohne Murren nach hinten, wo er hinter einem polierten Schreibtisch mit Klauenfüßen Platz nahm und ihnen zwei plüschbezogene Stühle anbot. »Sie sind doch wohl nicht gekommen, um mir zu sagen, dass Sie den Mörder meiner Frau gefunden haben?«
    Gemma ignorierte die Frage. »Mr. Arrowood, seit unserem

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