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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Erinnerungen.«
    »Ich hatte gehofft, dass Sie genau das tun würden. Hat Marianne Ihnen je etwas von ihrer Familie erzählt – von ihren Eltern, von ihrer Kindheit?«
    »Sie hat nie direkt von ihren Eltern gesprochen, aber ich hatte irgendwie den Eindruck, dass sie eine schwierige Kindheit gehabt hatte – vielleicht, weil sie nie die üblichen Kindheitserinnerungen zum Besten gegeben hat. Außer vielleicht … jetzt, wo Sie davon sprechen, kommt mir das im Nachhinein merkwürdig vor. An einem Freitagabend, nicht lange vor ihrem Tod, da haben wir ein bisschen mehr Wein als sonst getrunken. Im Fernsehen lief so eine Sendung über die sechziger Jahre – Pop-Idole, Mode und dergleichen, Sie wissen schon. Und wir haben uns ein Spiel daraus gemacht und
gewetteifert, wer sich an die meisten Dinge erinnern konnte, oder wer damals die verrücktesten Sachen gemacht hat.«
    »Eine Art sportlicher Wettbewerb.«
    »Genau. Wer hat die meisten Leute in einen Mini Cooper gequetscht, wer hat fünf Tage lang angestanden, um die Rolling Stones zu sehen … und dann fing sie an, mir von den Leuten zu erzählen, die sie gekannt hatte, wie dem Galeristen Robert Frazer und allen möglichen Models, Künstlern und Modedesignern. Als sie merkte, dass ich ein wenig skeptisch war, stand sie auf und begann in der Schublade eines Sekretärs zu wühlen, bis sie das hier gefunden hatte. Ich fragte sie, ob ich es behalten dürfte.« Vernon zog die Schreibtischschublade auf und nahm ein Foto heraus, das ihm augenscheinlich sehr kostbar war. Er reichte es Kincaid.
    Von dem Schwarzweißfoto blickte ein Mädchen in einem schwarzen Hauch von einem Kleid Kincaid in die Augen. Sie war schlank, mit fein geschnittenen Zügen und großen dunklen Augen, deren Effekt durch das betonte Make-up jener Zeit verstärkt wurde. Ihr platinblondes Haar war kurz geschnitten und lag dicht am Kopf an, was ihr einen unwiderstehlichen Reiz verlieh. Und doch konnte Kincaid die Ähnlichkeit mit der älteren Frau nicht übersehen, die er nur als Tote gekannt hatte.
    »Sie war umwerfend«, sagte er und sah zu Vernon auf.
    »Ja. Ganz im Stil von Edie Sedgwick.«
    »Edie Sedgwick?«
    »Eines von Andy Warhols Factory-Girls. Seine Geliebte, genauer gesagt. Edie verließ Warhol wegen Bob Dylan, der sie prompt wegen einer anderen sitzen ließ. Der Anfang von einem tragischen Ende.«
    »Und Sie wollen andeuten, dass Marianne sich in London in ähnlichen Kreisen bewegte? Es ist schon merkwürdig, dass sie vor diesem Abend nie darüber gesprochen hat.«
    »Da ist noch etwas, was mir gerade eingefallen ist«, fuhr
Vernon stirnrunzelnd fort. »Ich gehe samstags oft in aller Frühe zum Portobello Market, um zu sehen, was ich für meinen Laden gebrauchen könnte. Marianne ging jedoch niemals mit, solange ich sie kannte. Sie hatte immer eine Ausrede. Aber manchmal hat sie mich gebeten, zu sehen, ob etwas für sie dabei wäre; es war klar, dass sie die Gegend und den Markt gut kannte. Irgendwann habe ich sie dann nicht mehr gefragt, ob sie mitkommen wollte, und habe ihre kleine Schrulle einfach so hingenommen.«
    »Eine interessante Abneigung. Was können Sie mir denn über ihren Exmann sagen? Wir haben ihn nie vernommen; ich glaube, er hat sich zum Zeitpunkt ihres Todes in Thailand aufgehalten.«
    »Ein netter Kerl. Sie sind gute Freunde geblieben. Ich glaube, Greg ist zurzeit wieder in London; er hat vor nicht allzu langer Zeit noch reingeschaut, um guten Tag zu sagen. Mariannes Tod hat ihn sehr mitgenommen.«
    »Haben Sie eine Ahnung, was der Grund ihrer Scheidung war?«
    »Sie hat mir einmal gesagt, dass sie allein besser zurechtkäme. Aber ich hatte immer schon den Verdacht, dass da irgendjemand gewesen sein muss, der ihr sehr viel bedeutet hat und den sie verloren hat – genau wie bei mir.«
    »Sie haben mir sehr geholfen, Mr. Vernon. Könnte ich mir das Foto für eine Weile ausleihen? Ich lasse es Ihnen zurückbringen, sobald ich mir eine Kopie gemacht habe. Und jetzt würde ich gerne ein paar Weihnachtsgeschenke kaufen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    Kincaid kaufte den Spazierstock und die Badminton-Ausrüstung, wobei er sich kurz überlegte, wie er es wohl anstellen sollte, die Sachen rechtzeitig fürs Fest nach Cheshire zu schaffen. Dann zögerte er ein wenig, als sein Blick auf die Bleisoldaten im Fenster fiel. »Ich wusste gar nicht, dass Sie auch Militaria verkaufen.«

    »Das tue ich normalerweise auch nicht. Aber Spielzeugsoldaten sind meine große Leidenschaft, und wenn

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