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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Minuten da, der Kaffee könnte etwas länger dauern.«
    Er hängte auf, legte sich aber nicht wieder hin. Stattdessen beugte er sich über Dana und betrachtete ihr Gesicht. Sie hatte die restliche Nacht tief und fest geschlafen, und falls sie Alpträume gehabt hatte waren sie nicht heftig genug gewesen, um sie zu wecken. Sie hatte gesagt, sie habe ihre Mutter getötet. Ethan wusste, dass das nicht stimmte, aber nach Danas eigener Auffassung von Schuld hatte sie anscheinend etwas getan, was sie in ihren Augen für den Tod ihrer Mutter verantwortlich machte.
    Er hatte in der vergangenen Nacht ihren Schmerz ein wenig lindern können. Er hatte sie ihre Alpträume vergessen lassen und sie vor Lust zum Aufschreien gebracht. Er schauderte, als er an das Gefühl dachte, in ihr zu sein, denn es war noch sehr lebendig. Wie auch er. Aber das war ja zu erwarten, wenn ein Mann neben einer schönen, nackten Frau erwachte.
    »Was soll ich nur mit dir machen, Dana Danielle Dupinsky?«, murmelte er. Konnte er in sein altes Leben zurückkehren, als sei nichts geschehen, wenn das alles vorbei war? Konnte er das wirklich? Er war ziemlich sicher, dass die Antwort darauf Nein lautete, aber nun war nicht der richtige Zeitpunkt, eine solche Entscheidung zu treffen. Sie musste warten, bis Alec und Evie gesund und munter zurückgekehrt waren. Er strich ihr das Haar aus der Stirn zurück und küsste sie auf die Schläfe. »Dann können wir reden.«
    Er wälzte sich aus dem Bett, zog eine Jeans an und schloss leise die Schlafzimmertür. Sein Blick fiel auf den Stapel CD s auf dem Schreibtisch. Er hatte alle Videos auf CD kopiert und für Mitchell und Reagan weitere Exemplare gebrannt. Die Polizei würde die Aufnahmen genauestens durchgehen. Dennoch …
    Etwas nagte an ihm, als er die oberste CD in die Hand nahm. Es war die Aufnahme aus dem Buchladen, wo Sue einen Kaffee getrunken hatte, bevor sie die Mail vom Dienstag abgeschickt hatte. Er schob die CD in den Computer und ließ sich auf den Stuhl fallen. Dann öffnete er die Datei, lehnte sich zurück und beobachtete einmal mehr, wie Sue in dem Buch las, die E-Mail schrieb und die Tastatur sorgsam abwischte, nachdem sie sie benutzt hatte. Nichts Neues zu sehen.
    Es klopfte an der Tür, und Ethan öffnete. Ein Page stand mit einer Plastiktüte von
Gap
vor ihm, und als er hineinsah, entdeckte er Röcke und Poloshirts, die säuberlich gefaltet worden waren.
    »Da ist eine Nachricht drin«, sagte der Page, und Ethan gab ihm ein Trinkgeld. »Danke.«
    Die Nachricht lag oben auf dem Stapel Kleider und war offen, so dass Ethan sie lesen konnte. Mitchell wollte, dass sie um halb zehn zur Polizei kamen. Also konnte Dana noch etwas schlafen. Er stellte die Tüte ab und wollte gerade die Datei schließen, als er erstarrte. Er hatte das Video immer ausgemacht, sobald Sue gegangen war.
    Das hätte er nicht tun sollen.
    Wieder klopfte es, diesmal an der Tür zum angrenzenden Zimmer, das Clay bewohnte. »Komm rein«, rief Ethan aufgeregt. Die Tür öffnete sich einen Spalt, und Clay spähte hindurch.
    »Ich habe gehört, dass jemand bei dir geklopft hat«, sagte Clay. »Ist alles in Ordnung?«
    »Nur Kleidung, die Mitchell für Dana geschickt hat. Komm mal her und sieh dir das an.« Er setzte das Video zurück. »Hier ist Conway im Buchladen.«
    »Wo sie das Buch über Zeichensprache liest«, bemerkte Clay.
    »Ja. Und jetzt geht sie …« Er zeigte auf den Monitor. »Schau dir den Stapel Bücher an, den sie liegen lassen hat.« Eine Kellnerin kam, um den Tisch abzuräumen, und nahm die Bücher.
    Clay pfiff, als der Einband des obersten Buchs deutlich von der Linse der Kamera eingefangen wurde. »
Michelins Parisführer?
Warum liest sie – … Verdammt! Du meinst, sie will nach Paris abhauen?«
    »Vielleicht. Die EU liefert Amerikaner nicht aus, falls die Möglichkeit der Todesstrafe im Heimatland besteht.«
    »Und die Todesstrafe gibt es sowohl in Maryland als auch in Illinois«, sagte Clay grimmig. »Wir müssen Reagan und Mitchell warnen. Wenn sie aus dem Land will, braucht sie einen Pass. Sie können den Behörden an den Flughäfen Bescheid geben.«
    »Mitchell will, dass wir sie um halb zehn treffen. Dann können wir es ihr sagen. Die internationalen Flüge starten am frühen Abend, es ist also noch Zeit genug.«
    Clay sah sich im Zimmer um. Seine Brauen wanderten aufwärts, als er Ethans Kleider auf Kissen und die Decke auf dem Boden entdeckte. Er betrachtete Ethan eingehend, bis seinem Freund die

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