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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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würdest nie zurückrufen.«
    »Nun, du hast dich geirrt. Hör zu, ich tue, was du von mir willst, aber ich muss dich um noch einen Gefallen bitten.«
    »Das häuft sich aber, Susie. Ich weiß nicht so recht.«
    »Vertrau mir. An diesem hier wirst du Spaß haben.«

Chicago
    Montag, 2. August, 16.30 Uhr
    Sie war heiß und feucht und eine einzige fließende Bewegung und hob sich ihm entgegen wie eine Woge im stürmischen Meer. Ihre langen, langen Beine schlangen sich um ihn, ihre raue Stimme flüsterte seinen Namen, und ihre braunen Augen waren voller Lust. Er drang tiefer und tiefer in sie ein, und sie stöhnte und –
    Ethan fuhr hoch und war mit einem Schlag hellwach. Der Wecker piepte aufdringlich. Er ließ sich zurückfallen und vergrub stöhnend das Gesicht im Kissen. Sein Kopf schmerzte noch immer, aber sein Körper schmerzte viel schlimmer, wobei manche Gegenden stärker betroffen waren als andere. Es war ein Traum gewesen. Nur ein Traum. Aber so verdammt real und so verdammt schön. Er war steinhart und kurz vor dem Kommen, und das nur von einem Traum. Wie würde es sein, wenn er sie wirklich anfasste? Denn das würde er. Er hatte daran gedacht, als sie ihn gestern Morgen im Busbahnhof zum ersten Mal angesehen hatte, aber er hatte es gewusst, als er sie an ihrem Auto geküsst hatte. Sie war in seinen Armen zum Leben erwacht, und es war gewesen …
als ob sie für mich gemacht ist. Und in wenigen Stunden sehe ich sie wieder.
Sein Magen begann zu knurren, aber er würde nichts essen. Nicht, bevor er sie am Hotdog-Stand traf. Er musste essen. Er musste sie sehen. Beides miteinander zu verbinden war die einzige Chance, es seinem Gewissen recht zu machen, denn wie er Clay gesagt hatte, wusste er, wo seine Prioritäten lagen.
    Was nun bedeutete, die Ausrüstung, die er gekauft hatte, zu installieren und sich das Überwachungsvideo aus dem Copy-Store anzusehen. Er hievte sich stöhnend aus dem Bett und schaltete ESPN ein, um den Rest des Spiels der Orioles zu sehen, während er Schachteln öffnete, Kabel einsteckte und sich fragte, ob Dana dem Cubs-Match lauschte, während sie Mütter mit Kindern fotografierte.
    Die O’s lagen vorne, als er das Video digital umgewandelt hatte, und er richtete seine volle Konzentration auf den Computer-Bildschirm. Er vergrößerte die Schulter der Frau, spielte mit Kontrast und Farben und versuchte herauszufinden, was das Make-up verdeckte.
    Eine halbe Stunde später lehnte er sich zurück. Auf ihrer linken Schulter befand sich eine Tätowierung, aber alles, was er erkennen konnte, war ein großgeschriebenes A, das wie ein erster Buchstabe in einem mittelalterlichen Text besonders hervorgehoben war. Der Rest blieb hartnäckig unter der Schminke verborgen.
    »Besser, als es heute Morgen aussah, aber immer noch nicht genug«, murmelte er und fuhr sich mit beiden Händen über die Wangen. Er brauchte eine Dusche und eine Rasur. Und etwas zu essen. Aber das musste warten, bis er vor den besten Hotdogs der Stadt stand. Und neben Dana.
    Er hatte noch einiges zu tun, bis er sie treffen würde. Er würde auch nicht lange bleiben können, denn er wusste in der Tat, was im Augenblick höchste Priorität hatte: ein zwölfjähriger Junge, dem er jede wache Minute widmen musste, die er hatte.

Chicago
    Montag, 2. August, 17.45 Uhr
    Mom.
Alec war zu Hause. Seine Mom streichelte sein Haar, und er war zu Hause. Es war alles nur ein scheußlicher Alptraum gewesen. Er würde ihr davon erzählen, und sie würden darüber lachen. Trotzdem würde sie bei ihm bleiben, ihn weiterhin streicheln, bis er wieder einschlief. So, wie sie es immer tat.
    Er würde ihr davon erzählen, wenn er die Augen aufschlug. Aber das fiel ihm so schwer. Die Augen zu öffnen. Er bemühte sich, kämpfte. Wollte sie sehen, musste sie so dringend sehen. Sie strich ihm übers Haar, und nichts hatte sich je so gut angefühlt.
    Er konzentrierte sich auf seine Lider, spürte, wie sie flatterten. Hob sie gerade genug, um ihr Gesicht zu sehen. Verschwommene Bilder liefen zusammen, wieder auseinander, dann wieder zusammen
. Mom.
    Der Schrei blieb in seiner Kehle stecken. Das war nicht sie. Nicht seine Mutter. Das Gesicht seiner Mutter war glatt und wunderschön. Dieses Gesicht … eine hässliche rote Narbe zog sich hindurch. Der Mund lächelte nicht. Er versuchte zu atmen.
Mom.
    Aber sie streichelte ihn weiter, und er holte tief Luft. Nicht seine Mom. Kein Traum. Wer war sie? Ihr nicht lächelnder Mund bewegte sich seltsam, und

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