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Der raetselhafte Kunstraub

Der raetselhafte Kunstraub

Titel: Der raetselhafte Kunstraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Erstaunen.
    „Das“, überlegte der Vorsitzende zögernd, „das ist tatsächlich ein ganz neuer Gesichtspunkt.“
    „Eine blendende Idee“, rief Friseurmeister Treutlein und applaudierte.
    Und eigentlich schon zehn Minuten später war der Kunst-Wettbewerb eine einstimmig beschlossene Sache.
    Genauso einstimmig wurde der Vorschlag des Hauptschriftleiters Kubatz angenommen. Den Malern und Bildhauern sollte die Aufgabe gestellt werden, der großen Unbekannten ein Gesicht und vielleicht auch eine Gestalt zu geben.
    Schließlich wurde Studienrat Dr. Purzer mit der Durchführung des ganzen Wettbewerbs beauftragt, mit seiner Ausschreibung und Organisation.
    „Ich bedanke mich für dieses Vertrauen und für diese Ehre“, verbeugte sich der Vorsitzende des Kunstvereins. „Und was die Wahl des Themas betrifft, so werden unsere Künstler glücklich sein. Immerhin sollen sie jetzt anstelle eines Löwen eine junge Frau porträtieren.“ Man lachte vergnügt und sah die Tausendjahrfeier in den rosigsten Farben.
    Als Herr Hugendubel etwas verspätet zum Mittagessen nach Hause kam, war seine Frau gerade beim Klavierspielen.
    „Na, wie war’s?“ fragte Frau Hugendubel. „Eine Luft zum Schneiden“, antwortete der Schokoladenfabrikant. „Ich muß jetzt erst einmal unter die Dusche.“
    „Das Essen ist fertig.“
    ,Ja , ich beeile mich.“
    An der Tür drehte sich der Schokoladenfabrikant noch einmal um: „Weißt du übrigens, was ein Mäzen ist?“
    „Hast du Fieber?“ fragte Frau Hugendubel verwundert.
    „Seit zwei Stunden bin ich einer!“ lachte er. „Und morgen steht es bestimmt schon in der Zeitung.“

Fünf Ohrfeigen, die sich gewaschen haben

    „Und mit welcher Begründung, mein Herr?“ hatte Physiklehrer Utzerath gefragt, als Karlchen Kubatz erst kurz vor der dritten Stunde zum Unterricht eingetrudelt war.
    „Die Entschuldigung wird morgen nachgereicht“, erklärte Karlchen diplomatisch.
    „Geht mich auch nichts an“, meinte Herr Utzerath. „Ich bin ja nicht dein Klassenlehrer.“ Er machte in das Stundenbuch aber den Eintrag: „Schüler Kubatz erscheint erst zehn Uhr fünfzehn zum Unterricht. Entschuldigung wird morgen nachgereicht.“ Dann spazierte er wieder zur Tafel und nahm die Kreide in die Hand: Also weiter im Text. Wir waren gerade bei den kommunizierenden Röhren. Was bei einer Füllung mit der gleichen Flüssigkeit geschieht, haben wir gesehen. Aber was passiert nun, wenn wir ganz verschiedene Flüssigkeiten ...“
    In der großen Pause nach dieser Stunde trafen sich die Glorreichen Sieben wie üblich im Schulhof bei den abgestellten Fahrrädern.
    Natürlich gab Karlchen Kubatz einen genau en Bericht über sein Abenteuer in der Eisdiele. Vielleicht hat dieser Fleischberg jetzt begriffen“, meinte er abschließend ein wenig stolz, daß er uns nicht einfach so aus dem Hallenbad feuern kann!“
    „Er war bestimmt auf Tausend“, stellte Emil Langhans befriedigt fest.
    „Du bist mir ein Herzchen“, jubelte der kleine Sputnik und vollführte einen Freudentanz. „Klaut ihm die Schuhe und läßt sie im Briefkasten verschwinden!“
    „Mir gefällt die Sache nicht“, bemerkte Paul Nachtigall. Er putzte sich die Nase und dachte nach. „Glaubst du, daß er dich erkannt hat?“ fragte er dann.
    „Das ist schon möglich“, gab Karlchen Kubatz zu, jedenfalls haben sie mich gesehen, als ich an ihnen vorbeigeflitzt bin. Aber ich hatte ein ziemliches Tempo drauf.“
    Inzwischen klingelte es wieder zum Unterricht.
    Auf der Treppe sagte Paul Nachtigall noch einmal: „Gefällt mir gar nicht. Eine verdammt kitzlige Sache.“ Er schüttelte nachdenklich den Kopf.
    Kurz darauf saßen sie alle wieder in ihren Schulbänken. Man konnte den Eindruck haben, als sei das ein Schultag wie zweihundertachtzig Schultage vorher.
    Aber dieser Eindruck täuschte.
    Leider sollte Paul Nachtigall mit seiner Vorahnung recht behalten.
    Mitten in der letzten Unterrichtsstunde war nämlich Salvatore Ambrosi im Prinz-Ludwig-Gymnasium aufgekreuzt.
    Und nur kurze Zeit später schlug Oberstudiendirektor Senftleben mit der flachen Hand auf seinen Schreibtisch und rief entrüstet: „Wenn das wirklich ein Schüler unseres Gymnasiums gewesen sein sollte, ist das die Höhe! Bitte folgen Sie mir.“
    Anschließend war der Oberstudiendirektor mit dem dicken Südamerikaner und dem herbeizitierten Hausmeister von Klassenzimmer zu Klassenzimmer marschiert.
    Es war inzwischen genau zehn Minuten vor Schulschluß. Man hatte bereits den

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