Der Raub des Wikingers
Breannes Worte. Sie reagierte vielmehr auf Adam, der hinter sie getreten war, als sie das Bett machte. Und es war kein Messer, das er an ihren Körper hielt. Es war etwas ganz anderes, obwohl es auch hart war.
»Sie hat gequietscht«, erklärte Vana. Ja, es war die ganze Sippe, die ihr zujubelte.
»Das muss die Maus gewesen sein.« Tyra stockte der Atem, denn dieser Mann hatte sie in der Zwischenzeit auf die Matratze gehoben, dass sie sich auf allen Vieren befand, und hatte sich hinter sie gestellt. »Hast du je gesehen, wie ein Hengst eine Stute besteigt?«, flüsterte er ihr ins Ohr.
Während ihr »Hengst« ihre Brüste streichelte und sie von hinten nahm, schaffte sie es, ihren Schwestern ein ersticktes: »Geht weg!«, zuzurufen. Sie war nicht ganz sicher, ob sie ihrer Anweisung folgten. Vielleicht pressten sie sich auch mit den Ohren an die Tür. Da sie genau dieses befürchtete, verkniff sie sich jedes weitere Geräusch.
Kaum hatten sie ihren »Ritt« beendet und lagen befriedigt auf dem Bett - sie auf dem Bauch, Adam über ihr - da klopfte es wieder, diesmal kräftiger.
»Adam, mach auf. Ich war unter diesem Zimmer in der Halle, und die Decke hat gebebt. Hat deine Amazone dich geschlagen?« Es war Tykir.
»Amazone?« Tyra versuchte, auf Adams Schulter einzuschlagen. »Hast du mich als Amazone bezeichnet?«
»Nur in der netten Bedeutung.«
»Tyras Schwestern machen sich Sorgen um sie. Lass uns sehen, ob es ihr gut geht.« Zum Teufel, Alinor war auch da. Wer würde als nächstes erscheinen ?
Eine Kinderstimme ergänzte: »Der König schickt mich mit einer Botschaft für Meister Adam: Meine älteste Tochter bekommt eine große Mitgift.« Es war Alrek.
»Adam ist Geld egal. Er ist ein ehrenwerter Mann mit genug eigenem Vermögen«, rügte Alinor.
»Gepriesen sei die Frau«, erklärte Adam. »Sie ist nicht immer nur eine Nervensäge.«
»Ich glaube, er ist auf der Suche nach Liebe«, fuhr Alinor fort.
»Wenn ich es recht bedenke...«, sagte Adam.
»Liebe?«, fragten Tyras vier Schwestern begeistert. Sie mussten zurückgekommen sein.
»Das ist albernes Frauengeschwätz«, wies Tykir seine Frau zurecht. »Männer denken nicht an Liebe, wenn sie Lust verspüren. Heh, warum schlägst du mich?«
»Ich schlage dich, weil du dich wie ein Troll benimmst, du Troll.«
»Wirklich, Adam, mach die Tür auf, damit ich sehe, ob ihr einander umgebracht habt«, beschwor ihn Tykir. »Dann kann ich endlich ins Bett und meiner launischen Frau beweisen, was für ein Troll ich bin.«
Seufzend erhob Adam sich. »Es sieht so aus, als wollten sie so lange da bleiben, bis einer von uns sich zeigt.« Er wickelte sich die Bettdecke um und stapfte zur Tür. Er öffnete sie einen Spalt und erklärte: »Du siehst, es geht mir gut. Und nun geht weg!« Er wollte die Tür zuschlagen, doch Tykir stellte den Fuß dazwischen.
»Warum steht dein Haar in alle Richtungen ab? Und hat dich da jemand gebissen?« Tykir fragte das ganz unschuldig.
Adam sah an sich herab, dann blinzelte er Tyra zu.
Sie hasste es, wenn er ihr zublinzelte. Das verursachte die seltsamsten Gefühle in ihrem Körper - einem Körper, der für diese Nacht genug Gefühle erlebt hatte.
»Bei Walhalla! Unsere Lady ist splitternackt und sieht aus, als hätte ein Kampfross sie überrannt!« Alrek hatte sich hingekniet und durch den Türspalt gespäht.
Tyra bedeckte sich rasch.
»Das reicht! Ich schließe jetzt die Tür.« Adam hatte die Zuschauer satt.
»Warte, nur eine Minute! Ich muss dir noch was sagen«, schrie Alinor. Sie schob ihren Mann beiseite und wies Adam dann erstaunlich mütterlich an: »Sei gut zu ihr.«
Adam schloss die Tür und verriegelte sie, dann ließ er sich aufs Bett fallen. Tyra wusste nicht, ob er sie oder Alinor meinte, als er sagte: »Genau das habe ich vor.«
Tyra hoffte es. Das war ihre einzige Liebesnacht, und sie würde für ein Leben reichen müssen.
Als nach Mitternacht alle schliefen, schlichen Adam und Tyra sich in die Sauna, wo sie ihre schmerzenden Muskeln in den heißen Dämpfen entspannen ließen.
Er hatte vorgehabt, sie von Kopf bis Fuß mit weicher Seife einzuschäumen, um sie wie eine Prinzessin zu behandeln, die sie war. Aber wieder einmal kam Tyra ihm zuvor. Sie wusch ihn von oben bis unten, spülte ihn ab und legte ihn dann auf eine Liege, um ihn von Kopf bis Fuß zu küssen. Aber das war nicht alles. Bei weitem nicht. Seine gelehrige Schülerin, in der Liebe jetzt so bewandert wie in der Kriegskunst, presste
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